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Category: Die Offenbarung

Der Tag des Herrn

Der Tag des Herrn

Die Bibel nennt 22 Mal den “Tag des Herrn”. Er wird mit unterschiedlichen Kriterien genannt, die alle einander ergänzen. Wir können daraus schließen, dass er in der Bibel ein feststehendes Ereignis ist, das von fast allen Propheten erwähnt wird. Der Tag des Herrn droht Zorn Gottes und das Gericht über die Völker an. An diesem Tag werden Sonne und Mond verfinstert. Das Gericht Gottes wird sich also auch auf den Kosmos erstrecken. Weil er im Alten wie auch im Neuen Testament erwähnt wird, hat er eine besondere Bedeutung. Deshalb will ich einmal diesen besonderen Tag untersuchen.

Ein “Tag”

Das Wort “Tag” – hebräisch “jom” oder griechisch “hemera” – bezeichnet einen 24-Stunden-Zeitraum oder ist das Gegenstück zur Nacht. In allen drei Sprachen – Deutsch, Hebräisch, Griechisch – ist die Bedeutung dieses Begriffes gleich. Dabei macht der “Tag des Herrn” eine Ausnahme: Er ist der einzige Tag, der nicht zwingend einen Zeitraum von 24 Stunden beschreibt, wie wir das noch sehen werden.

Ein feststehender Begriff …

In der Bibel wird er immer identisch bezeichnet als “Tag des Herrn” und steht in den Originalsprachen mit “Jom JHWH” (hebr.) bzw. Hemera Kyrion (griech.). Er wird als ein Ereignis beschrieben, an dem Gott etwas besonderes tut oder der eine besondere göttliche Bedeutung hat. In einigen Fällen wird er aber auch mit “an jenem Tag” bezeichnet. Gemeint ist aber immer das gleiche Ereignis.

… leider nicht immer

Hier gibt es eine Ausnahme, die leider nicht von allen Bibelübersetzern übernommen wurde: der Tag des Herrn steht im griechischen Original z.B. in 2. Thessalonicher 2,2 (griechisch: hermera tou kyrion). Johannes beschreibt in Offenbarung 1,10, dass er “an des Herrn Tag im Geist war” (griechisch: kyriake hemera). Die Stellung der Worte ist in der griechischen Sprache wichtig: während das eine den Tag (oder das Ereignis) des Gerichtes beschreibt, nennt das andere lediglich den Tag, der dem Herrn gehört – also den Sonntag. Es ist nicht möglich, dass Johannes am “Tag des Herrn” im Geist war und seine Sicht auf die Ereignisse der Offenbarung bekam. Leider wurde das in der Schlachter-Übersetzung nicht beachtet.

Was geschieht an dem Tag des Herrn

Die 24 Bibelstellen, in denen der Tag des Herrn vorkommt, beschreiben …

Diese Merkmale weisen auf ein bestimmtes Ereignis hin – eines, das Gott tut und nicht die Menschen. Wir lesen hier, dass sich alle Heidenvölker zum Krieg in Israel versammeln und dort von Gott gerichtet werden.

Wann findet dieses Ereignis statt? Genauer gefragt: Wo wird in der Bibel ein Krieg beschrieben, der zu den genannten Kriterien passt? Der Krieg am Tag des Herrn wurde bestimmt von den Propheten genannt, weil Gott sein Handeln immer durch Propheten vorhersagen lässt (Amos 3, 7). Außerdem nennen die Propheten immer Ereignisse, die Israel betreffen, also auch den Tag des Herrn. Dieser Krieg wird von Gott persönlich geführt, weshalb die Prophetien ganz sicher nicht darüber geschwiegen haben. Welche prophezeiten Kriege in Israel wurden noch nicht erfüllt?

Es gibt drei Kriege, von denen die Propheten erzählen und deren Erfüllung noch ausstehen, wie ich auch im Artikel “Die Kriege der Endzeit” beschrieben habe.

  • Der Krieg, der in Hesekiel 38 erwähnt wird,
  • die Versammlung der Völker in Israel nach der letzten Jahrwoche, bevor Jesus sein sichtbares Reich auf dieser Erde aufbaut (Offenbarung 16, 13-16) und
  • der Krieg der Völker am Ende des Milleniums, bevor Himmel und Erde zerstört werden und Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde schafft (Offenbarung 20, 7-10).

Bevor wir klären, um welchen Krieg es sich beim Tag des Herrn handelt, müssen wir zuerst die Ortsangabe vom “Tal Josaphat” untersuchen (oder auch “Tal Joschafat”). Wo befindet sich dieses Tal?

Der Name geht zurück auf König Joschafat (947 bis 887 v. Chr., König ab 912 v.Chr., wie ich das in meiner Biblischen Chronologie beschrieben habe). Während seiner Regierungszeit wurde das Südreich von den Ammonitern und Moabitern angegriffen. Die Feinde wurden durch Gottes Eingreifen vernichtet. Die Juden feierten ihren Sieg mit einem Dankfest im “Lobetal” (2. Chronik 20,26). Dieses Lobetal befindet sich südlich von Jerusalem, westlich des Toten Meeres, weil die Ammoniter östlich des Toten Meeres ihr Gebiet hatten. Wahrscheinlich befindet sich hier das “Tal Joschafat”.

Der Krieg aus Hesekiel 38

Im Krieg von Hesekiel 38 kämpfen einige wenige Völker gegen Israel. Damit fällt dieser Krieg schon mal weg, weil sich am Tag des Herrn alle Völker zum Krieg versammeln (Joel 4,9-16).

Der Krieg nach der 70. Jahrwoche

Ist es vielleicht der Krieg am Ende der letzten Jahrwoche? Hier versammeln sich nämlich alle Heidenvölker. (Daniels 70 Jahrwochen habe ich in meinem Artikel “Die letzte Jahrwoche” erklärt. )

13 Und ich sah aus dem Maul des Drachen und aus dem Maul des Tieres und aus dem Maul des falschen Propheten drei unreine Geister herauskommen, gleich Fröschen.
14 Es sind nämlich dämonische Geister, die Zeichen tun und ausgehen zu den Königen der Erde und des ganzen Erdkreises, um sie zum Kampf zu versammeln an jenem großen Tag Gottes, des Allmächtigen.
15 — Siehe, ich komme wie ein Dieb! Glückselig ist, wer wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht entblößt einhergeht und man seine Schande sieht! —
16 Und er versammelte sie an den Ort, der auf Hebräisch Harmageddon heißt.
17 Und der siebte Engel goss seine Schale aus in die Luft; und es ging eine laute Stimme aus vom Tempel des Himmels, vom Thron her, die sprach: Es ist geschehen!
18 Und es geschahen Stimmen und Donner und Blitze, und ein großes Erdbeben geschah, wie es dergleichen noch nie gegeben hat, seit es Menschen gab auf Erden, ein solch gewaltiges und großes Erdbeben.

Offenbarung 16,13-18

Dieser Krieg findet im Tal Harmageddon statt, nicht im Tal Joschafat. Das Tal Harmageddon ist im Norden Israels und kann deshalb nicht mit dem Tal Joschafat identisch sein, das sich im Süden befindet.
Für diesen Krieg sprechen jedoch einige Äußerungen, die wir in diesem Text finden:

  • Vers 14: “um sie zum Kampf zu versammeln an jenem großen Tag Gottes
  • Vers 15: “Siehe, ich komme wie ein Dieb
  • Vers 18: “… ein großes Erdbeben geschah, wie es dergleichen noch nie gegeben hat”

Trotz dieser Ähnlichkeiten halte ich diesen Krieg nicht für deckungsgleich mit den oben genannten Kriterien. Es müssen ja alle Kriterien mit diesem Krieg übereinstimmen, nicht nur einige.

Bleibt also noch …

Der Krieg nach dem 1000-jährigen Reich

9 Sie (=die Völker) zogen herauf auf die Fläche des Landes und umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt. Und es fiel Feuer von Gott aus dem Himmel herab und verzehrte sie.

Offenbarung 20,9

Hier kommen alle Völker und besetzen das ganze Land Israel und damit auch das Tal Joschafat. Allerdings macht Gott mit dieser Kriegsmacht kurzen Prozess: Er lässt Feuer vom Himmel fallen und vernichtet damit die Armeen. Also haben wir auch hier keine Deckungsgleichheit mit allen Kriterien der Prophetien.

Was bleibt jetzt noch übrig? Kein Krieg ist identisch mit der Aufzählung über den Tag des Herrn. Dann bleibt noch eine Lösung: Alle Kriege gemeinsam entsprechen dem Tag des Herrn.

Die 70. Jahrwoche

Ich hatte ja bereits geschrieben, dass der Tag des Herrn nicht zwingend ein 24-Stunden-Tag sein muss. Dies ist der einzige “Tag”, der länger dauern darf. Weil wir den Ablauf der letzten Jahrwoche nur in der Offenbarung beschrieben finden, müssen wir die Kriterien, die uns der Apostel Johannes in der Offenbarung gab, mit den Propheten vergleichen. In der folgenden Tabelle habe ich das getan. Links die Stellen aus der Offenbarung, rechts eine Auswahl der entsprechenden Prophetien.

Vor dem Tag des Herrn wird die Sonne verfinstert und der Mond in Blut verwandelt
12 Als es (= das Lamm) das sechste Siegel öffnete, und siehe, ein großes Erdbeben entstand, und die Sonne wurde schwarz wie ein härener Sack, und der Mond wurde wie Blut;
13 und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum seine unreifen Früchte abwirft, wenn er von einem starken Wind geschüttelt wird.
Offenbarung 6,12-13
3 und ich werde Zeichen geben am Himmel und auf Erden: Blut und Feuer und Rauchsäulen; 4 die Sonne soll verwandelt werden in Finsternis und der Mond in Blut, ehe der große und schreckliche Tag des Herrn kommt.Joel 3,3-4
Vor dem Tag des Herrn findet die Entrückung statt
9 Nach diesem sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, bekleidet mit weißen Kleidern, und Palmzweige waren in ihren Händen.
Offenbarung 7,9
2 Lasst euch nicht so schnell in eurem Verständnis erschüttern oder gar in Schrecken jagen, weder durch einen Geist noch durch ein Wort noch durch einen angeblich von uns stammenden Brief, als wäre der Tag des Christus schon da.
3 Lasst euch von niemand in irgendeiner Weise verführen! Denn es muss unbedingt zuerst der Abfall kommen und der Mensch der Sünde geoffenbart werden, der Sohn des Verderbens

7 Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon am Wirken, nur muss der, welcher jetzt zurückhält, erst aus dem Weg sein;
8 und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden
2. Thessalonicher 2,2-3;7-8

Anmerkung: Die Entrückung habe ich genauer in dem Artikel “Entrückung vor den Siegelgerichten” und “Die Entrückung” beschrieben
Vor dem Tag des Herrn wird der Prophet Elia erscheinen
3 Und ich will meinen zwei Zeugen geben, dass sie weissagen werden 1.260 Tage lang, bekleidet mit Sacktuch.
Offenbarung 11,3

Anmerkung: Nein, ich glaube nicht, dass einer der zwei Zeugen Elia sein wird. Ich glaube aber, dass einer der beiden – oder beide gemeinsam – im Geist des Elia kommen wird, wie Johannes im Geist von Elia kam (Matthäus 11,13-14)
23 Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, ehe der große und furchtbare Tag des HERRN kommt;
24 und er wird das Herz der Väter den Kindern und das Herz der Kinder wieder ihren Vätern zuwenden, damit ich bei meinem Kommen das Land nicht mit dem Bann schlagen muss!
Maleachi 3,23-24
Ein Tag des Zorns und Gerichtes Gottes
1 Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Tempel, die sprach zu den sieben Engeln: Geht hin und gießt die Schalen des Zornes Gottes aus auf die Erde!
Offenbarung 16,1
4 Horch! Lärm auf den Bergen wie von einem großen Volk! Horch! Getöse von Königreichen, von versammelten Heidenvölkern! Der HERR der Heerscharen mustert ein Kriegsheer! 5 Sie kommen aus einem fernen Land, vom Ende des Himmels, der HERR und die Werkzeuge seines Zorns, um das ganze Land zu verderben. 6 Heult! Denn der Tag des Herrn ist nahe; er kommt wie eine Verwüstung von dem Allmächtigen!
Jesaja 13,4-6

14 Nahe ist der große Tag des HERRN; er ist nahe, und sehr rasch kommt er herbei! Horch, der Tag des Herrn! Bitter schreit dort auf der Held. 15 Ein Tag des Zorns ist dieser Tag, ein Tag der Angst und der Bedrängnis, ein Tag des Ruins und der Zerstörung, ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag des Gewölks und des Wolkendunkels,
Zefanja 1,14-15
Ein Tag der Finsternis
10 Der fünfte Engel goss seine Schale aus auf den Thron des Tieres, und dessen Reich wurde verfinstert, und sie zerbissen ihre Zungen vor Schmerz
Offenbarung 16,10
1 Stoßt in das Schopharhorn in Zion und blast Lärm auf meinem heiligen Berg, dass alle Bewohner des Landes erzittern; denn der Tag des Herrn kommt, ja, er ist nahe
2 ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag des Gewölks und des Wolkendunkels. Wie Morgenrot breitet sich über die Berge aus ein großes, mächtiges Volk, wie es seinesgleichen von Ewigkeit her nicht gegeben hat und auch in künftigen Zeiten und Generationen nicht mehr geben wird.
Joel 1,1-2

18 Wehe denen, die den Tag des HERRN herbeiwünschen! Was soll euch der Tag des HERRN? Er wird Finsternis sein und nicht Licht,
20 Wird nicht der Tag des Herrn Finsternis sein und nicht Licht, Dunkelheit und nicht Glanz?
Amos 5,18+20
Die Völker versammeln sich zum Krieg
13 Und ich sah aus dem Maul des Drachen und aus dem Maul des Tieres und aus dem Maul des falschen Propheten drei unreine Geister herauskommen, gleich Fröschen.
14 Es sind nämlich dämonische Geister, die Zeichen tun und ausgehen zu den Königen der Erde und des ganzen Erdkreises, um sie zum Kampf zu versammeln an jenem großen Tag Gottes, des Allmächtigen.
Offenbarung 16,13-14
2 ein Tag der Finsternis und des Dunkels, ein Tag des Gewölks und des Wolkendunkels. Wie Morgenrot breitet sich über die Berge aus ein großes, mächtiges Volk, wie es seinesgleichen von Ewigkeit her nicht gegeben hat und auch in künftigen Zeiten und Generationen nicht mehr geben wird.
Joel 2,2

9 Ruft dies aus unter den Heidenvölkern, rüstet euch zum heiligen Krieg! Weckt die Helden auf! Alle Krieger sollen einrücken und hinaufziehen!
Joel 4,9
Ein Tag der Verwüstung
17 Und der siebte Engel goss seine Schale aus in die Luft; und es ging eine laute Stimme aus vom Tempel des Himmels, vom Thron her, die sprach: Es ist geschehen!
18 Und es geschahen Stimmen und Donner und Blitze, und ein großes Erdbeben geschah, wie es dergleichen noch nie gegeben hat, seit es Menschen gab auf Erden, ein solch gewaltiges und großes Erdbeben.
Offenbarung 16,17-18
Ach, was für ein Tag! Ja, der Tag des HERRN ist nahe, er kommt als eine Verwüstung vom Allmächtigen!
Joel 1,1-15
Die Völker versammeln sich zum Krieg im Tal Joschafat
7 Und wenn die 1 000 Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden,
8 und er wird ausgehen, um die Heidenvölker zu verführen, die an den vier Enden der Erde leben, den Gog und den Magog, um sie zum Kampf zu versammeln, deren Zahl wie der Sand am Meer ist.
9 Und sie zogen herauf auf die Fläche des Landes und umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt. Und es fiel Feuer von Gott aus dem Himmel herab und verzehrte sie.
Offenbarung 20,7
12 Die Heidenvölker sollen sich aufmachen und in das Tal Josaphat hinaufziehen! Dort will ich zu Gericht sitzen über alle Heidenvölker ringsum.
Joel 4,12
Er bedeutet Rettung für das Volk Israel
1 Und ich sah, und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion, und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die trugen den Namen seines Vaters auf ihren Stirnen geschrieben.
Offenbarung 14,1


Anmerkung: Die 144.000, von denen hier gesprochen wird, sind die versiegelten Juden aus Offenbarung 7,1-8
4 die Sonne soll verwandelt werden in Finsternis und der Mond in Blut, ehe der große und schreckliche Tag des HERRN kommt. 5 Und es wird geschehen: Jeder, der den Namen des HERRN anruft, wird gerettet werden; denn auf dem Berg Zion und in Jerusalem wird Errettung sein, wie der HERR verheißen hat, und bei den Übriggebliebenen, die der HERR beruft.
Joel 3,3-5
Nach dem Tag des Herrn werden Himmel und Erde vergehen
1 Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer gibt es nicht mehr.
Offenbarung 21,1
10 Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb in der Nacht; dann werden die Himmel mit Krachen vergehen, die Elemente aber vor Hitze sich auflösen und die Erde und die Werke darauf verbrennen.
2. Petrus 3,10

Damit ist recht klar, dass nur die 70. Jahrwoche dem Tag des Herrn entsprechen kann – und zwar die zweite Hälfte dieser Jahrwoche. Wir müssen nämlich beachten, dass einige Prophetien von Ereignissen berichten, die vor dem Tag des Herrn stattfinden und andere, die sich während dieser Zeit ereignen. Mit der Ermordung der zwei Zeugen (Offenbarung 11,7) in der Mitte der Jahrwoche beginnen die Schalengerichte, die den Zorn Gottes auf die Erde ausgießen. Das ist die zweite Hälfte der 70. Jahrwoche und der Beginn des “Tages des Herrn”.

Mit dem Beginn der letzten Jahrwoche beginnt die schlimmste Zeit, die diese Erde jemals erlebt hat. Wenn in der zweiten Hälfte der Zorn Gottes in den Schalengerichten ausgegossen wird, wird die Menschheit nur noch Gericht und Zerstörung erleben. Mit jeder Schale wird es immer schlimmer.

Jetzt bist du gefragt!

Glaube mir, du willst das nicht erleben. Du musst das auch gar nicht erleben. Jesus will dich davor retten, weil wir als Kinder Gottes nicht für diese Zeit des Zornes bestimmt sind (1. Thessalonicher 5,9). Gottes Zorn über uns und unsere Sünde hat Jesus am Kreuz ertragen.

Übergib dein Leben dem einzigen Herrn, der es gut mit dir meint und der dich ewig bei sich haben will, um dir Gutes zu tun. Hier ist ein einfaches Gebet, das du sprechen kannst:

Herr Jesus, ich komme zu dir und gebe dir mein Herz und mein Leben.
Bitte vergib mir meine Sünden und was ich getan habe (falls dir Begebenheiten einfallen, nenne sie jetzt).
Danke, dass du meine Schuld am Kreuz getragen hast und mit dir in den Tod gerissen hast.
Ich will dir gehören und bitte dich, dass du die Herrschaft über mein Leben übernimmst.
Danke, dass ich so einfach zu dir kommen darf und du für mich gestorben bist.
Amen

Bleib nicht allein. Suche eine gläubige Gemeinde in deiner Nähe und Christen, mit denen du deinen Glauben teilen kannst. Wenn du Hilfe brauchst, will ich dir gern dabei helfen. Schreibe mir dazu eine Mail über das Kontaktformular.

Das Neue Jerusalem

Das Neue Jerusalem

Das Neue Jerusalem kommt auf die neue Erde (YouTube-Screenshot)

Das Titelbild kommt aus einem YouTube-Video, in dem die letzten Kapitel der Offenbarung dargestellt sind. https://www.youtube.com/watch?v=1g65M14zL00

Kurz vor seinem Tod hielt Jesus seinen Jüngern nach dem ersten Abendmahl seine Abschlussrede. Er versprach darin, dass er für sie eine Wohnung vorbereiten würde:

[2] Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen; wenn nicht, so hätte ich es euch gesagt. Ich gehe hin, um euch eine Stätte zu bereiten.
[3] Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin.

Johannes 14, 2+3

Nach der Auferstehung ging Jesus zurück zu seinem Vater. Es folgt eine nunmehr fast 2.000-jährige Kirchengeschichte, die mit der Entrückung beendet sein wird. Was danach geschehen wird, habe ich in früheren Artikeln beschrieben:

  • Christus holt Seine Braut – die Gemeinde – zu sich (s. “Die Entrückung“).
  • Während die Gemeinde im Himmel bei ihrem Herrn ist, wird die Erde das Gottes Gericht erfahren, das Leid und Tod über die Menschen bringen wird. Am Ende kehrt Christus mit der Gemeinde zurück, um die Welt von Jerusalem aus zu regieren (s. “Die letzte Jahrwoche“). Am Ende der letzten Jahrwoche wird sich Israel bekehren, wenn es seinen Messias sieht.
  • Die letzten Kriege werden beendet. Jeden einzelnen Krieg wird Satan verlieren. Die Menschen, die ihm folgen und gegen Christus kämpfen, werden getötet. Am Ende werden der Antichrist und der falsche Prophet sofort und ohne Gericht in den Feuersee geworfen (s. “Die Kriege der Endzeit“). Der Satan wird im Abgrund gebunden und festgehalten.
  • Im 1.000-jährigen Reich regiert Christus die Welt von Jerusalem aus. Am Ende wird der Satan freigelassen, dem nichts Besseres einfällt, als die Völker zu verführen und dazu zu bringen, gegen Christus und die Erlösten zu kämpfen. Auch dieser Weltkrieg wird durch Christus siegreich beendet. Satan wird in den Feuersee geworfen (s. “Das 1.000-jährige Reich“).
  • Im Weltgericht vor dem weißen Thron werden die Menschen nach Schafen und Böcken getrennt. Dazu werden alle Menschen aus ihren Gräbern gerufen. Wer nicht im Buch des Lebens steht, wird – wie schon zuvor die “satanische Dreieinigkeit” aus Satan, Antichrist und falschem Prophet – in den Feuersee geworfen (s. “Der weiße Thron“). Damit ist die Zeit unseres Universums, wie wir es kennen, beendet.

Eine neue Schöpfung

Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr.

Offenbarung 21, 1

Gott wird einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, auf der alle Menschen leben dürfen, die Christus als ihren Herrn anerkannt haben und durch Sein Blut gerettet wurden. Aber auch diejenigen, die das Gericht vor dem Weißen Thron bestehen, dürfen die neue Erde betreten (s. “Der weiße Thron“).

Hier stellt sich (zumindest mir) eine Frage: Wenn Himmel und Erde zerstört werden, ist mir nicht klar, welcher Himmel gemeint ist. Von welchem Himmel spricht Johannes hier? Wird auch der Himmel zerstört, in dem sich die Engel aufhalten?

Das Neue Testament wurde in griechischer Sprache geschrieben. Das Wort für Himmel lautet auf griechisch “uranos”. Damit sind – wie in der deutschen Sprache auch – alle drei Himmel gemeint, die es gibt:

  • Der sichtbare Himmel (= der Wolkenhimmel)
  • Das Weltall (= der Sternenhimmel)
  • Der Himmel, in dem die Engel leben und Gottes Thron steht

Warum müssen Himmel und Erde überhaupt zerstört werden, wenn die Erde vor dem Millennium durch Jesus doch wieder hergestellt wurde? Viele Ausleger sagen, dass alles, was durch die Anwesenheit des Satans verunreinigt wurde, zerstört und neu geschaffen werden muss. Damit müsste also die gesamte Schöpfung – die sichtbare wie die unsichtbare – zerstört und neu geschaffen werden, weil Satan ja überall Zugang hat. Das würde bedeuten, dass auch der Himmel, in dem die Engel wohnen, zerstört werden müsste. Auch das Neue Jerusalem, das Jesus für uns vorbereitet hat, könnte nicht stehen bleiben.

Das glaube ich nicht. Ich glaube, dass es eine andere Erklärung gibt: Durch den Sündenfall (1. Mose 3, 1-11) wurde die gesamte Schöpfung dem Tod und der Vergänglichkeit unterworfen. Seitdem müssen Tiere sterben, müssen Menschen sterben, müssen sogar Sterne sterben.

Bei unserer Entrückung bekommen unsere Körper nicht einfach ein “Feature”, durch das sie unsterblich werden. Nein, wenn Sterbliches unsterblich werden soll, muss es neu geschaffen werden. Wir bekommen deshalb neue Körper (1. Korinther 15, 51-53). Das Gleiche gilt für die sichtbare Schöpfung, bestehend aus Sternen, Wolken und Erde. Sie sollen in Gottes neuer Welt ewig bestehen, deshalb müssen sie neu geschaffen werden. Allerdings gehören die Sterne nicht zur neuen Welt. Sonne und Mond wird es nicht mehr geben (Offenbarung 21,23), deshalb wird es auch die Sterne nicht mehr geben.

Damit muss also der “dritte Himmel”, wie Paulus den Himmel in 2. Korinther 12, 2-4 nennt, in dem die Engel wohnen, nicht neu geschaffen werden. Er war schon immer ewig.

Nur diese Erklärung ist für mich logisch. Warum sonst sollte Jesus uns seit 2.000 Jahren Wohnungen bauen, die wir nach sieben Jahren wieder verlassen müssen? Seine gesamte Arbeit wäre sinnlos. Das neue Jerusalem würde dann ja erst geschaffen werden, kurz bevor es auf die neue Erde kommt. Ich denke, wenn der Wohnort der Engel nicht neu geschaffen werden müsste, ist das neue Jerusalem bereits nach der Entrückung unser Wohnort. Die Erde wird Im 1.000-jährigen Reich unser Arbeitsplatz sein. Wir können Jerusalem bewohnen und bleiben dort, nachdem es auf die neue Erde kommt.

Johannes sieht das Neue Jerusalem

In der Ewigkeit werden der dreieinige Gott und wir Menschen gemeinsam leben. Auch auf der neuen Erde wird es eine zwei-Klassen-Gesellschaft geben. Allerdings unterscheiden diese Klassen nur der Ort, an dem sie leben. Zu Gott darf jeder ohne Ausnahme kommen. Jedem steht ewiges Leben auf der neuen Erde zu. Und jeder darf das neue Jerusalem betreten. Aber wohnen werden dort nur die Juden und die Gemeinde.

Ihre Größe und Ausstattung

Endlich werden wir in einer Welt leben, in der jeder glücklich ist, jeder reich ist und niemand hungern muss. Schon im 1.000-jährigen Reich werden wir einen Vorgeschmack erhalten. Wo Christus regiert, wird es Frieden geben. Allerdings ist der Unterschied zwischen der neuen Erde und dem 1.000-jährigen Reich, dass auf der neuen Erde nur Menschen leben, die ohne Sünde sind und auch niemals mehr sündigen werden.

9 Es kam zu mir einer der sieben Engel, welche die sieben Schalen hatten, die mit den sieben letzten Plagen gefüllt waren, und redete mit mir und sprach: Komm, ich will dir die Frau, die Braut des Lammes, zeigen!
10 Und er brachte mich im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die große Stadt, das heilige Jerusalem, die von Gott aus dem Himmel herabkam,
11 welche die Herrlichkeit Gottes hat. Und ihr Lichtglanz gleicht dem köstlichsten Edelstein, wie ein kristallheller Jaspis.
12 Und sie hat eine große und hohe Mauer und zwölf Tore, und an den Toren zwölf Engel, und Namen angeschrieben, nämlich die der zwölf Stämme der Söhne Israels.
13 Von Osten her gesehen drei Tore, von Norden drei Tore, von Süden drei Tore, von Westen drei Tore.
14 Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine, und in ihnen waren die Namen der zwölf Apostel des Lammes.
15 Und der mit mir redete, hatte ein goldenes Rohr, um die Stadt und ihre Tore und ihre Mauer zu messen.
16 Und die Stadt bildet ein Viereck, und ihre Länge ist so groß wie auch ihre Breite. Und er maß die Stadt mit dem Rohr, auf 12 000 Stadien; die Länge und die Breite und die Höhe derselben sind gleich.
17 Und er maß ihre Mauer: 144 Ellen nach dem Maß eines Menschen, das der Engel hat.
18 Und der Baustoff ihrer Mauer war Jaspis, und die Stadt war aus reinem Gold, wie reines Glas.
19 Und die Grundsteine der Stadtmauer waren mit allerlei Edelsteinen geschmückt; der erste Grundstein ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalcedon, der vierte ein Smaragd,
20 der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sardis, der siebte ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst.
21 Und die zwölf Tore waren zwölf Perlen, jedes der Tore aus einer Perle; und die Straßen der Stadt waren aus reinem Gold, wie durchsichtiges Glas.
22 Und einen Tempel sah ich nicht in ihr; denn der Herr, Gott der Allmächtige, ist ihr Tempel, und das Lamm.
23 Und die Stadt bedarf nicht der Sonne, noch des Mondes, dass sie in ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie, und ihre Leuchte ist das Lamm.
24 Und die Heidenvölker, die gerettet werden, werden in ihrem Licht wandeln, und die Könige der Erde werden ihre Herrlichkeit und Ehre in sie bringen.
25 Und ihre Tore sollen niemals geschlossen werden den ganzen Tag; denn dort wird keine Nacht sein.
26 Und man wird die Herrlichkeit und die Ehre der Völker in sie bringen.
27 Und es wird niemals jemand in sie hineingehen, der verunreinigt, noch jemand, der Gräuel und Lüge verübt, sondern nur die, welche geschrieben stehen im Buch des Lebens des Lammes.

Offenbarung 21, 9 – 27

Johannes wird auf eine Anhöhe gebracht, von der aus er das neue Jerusalem überblicken kann. Die Ausmaße der Stadt sind gigantisch. Sie hat eine Kantenlänge von 12.000 Stadien. Ein römisches Stadion ist 185 Meter lang, also beträgt eine Kantenlänge ca. 2.220 Kilometer. Es bedeckt eine Fläche von 4,9 Mio km² und nimmt damit eine Fläche ein, die größer ist als die der heutigen EU (4,2 Mio km²).

Hinzu kommt noch die Höhe, die ebenfalls 2.220 Kilometer beträgt. Die Bibel schweigt über die Form der Stadt. Ist sie ein Würfel? Eine Pyramide? Oder hat sie nur einen hohen Turm in der Mitte? Wenn ich unterstelle, es handelt sich um eine Pyramide, dann hat sie ein Volumen von 3,6 Mrd Kubikkilometer. Als Würfel hätte sie ein Volumen von 10,9 Bio. Kubikkilometern und wäre etwa halb so groß wie unser Erdenmond. Man kann sich ihre Ausmaße nur schwer vorstellen.

Aber nicht nur die Größe ist imposant. Auch die Ausstattung schlägt alles, was wir uns vorstellen können: Straßen aus purem Gold, Die Grundsteine sind mit Edelsteinen besetzt und jedes Stadttor besteht aus einer einzigen Perle. Bestimmt sind dort noch einige Features versteckt, die Johannes gar nicht sehen konnte.

Das Neue Jerusalem steht auf der neuen Erde. Sie ist die Hauptstadt der neuen Erde, aber nicht die einzige Stadt, wie das in den Versen 23 bis 27 steht.

Wer wohnt im Neuen Jerusalem?

Zuallererst wird dort die wichtigste Person sein, die es gibt: Gott-Vater und Gott-Sohn werden beide dort anwesend sein. Der Heilige Geist wird nicht genannt, ich bin mir aber sicher, dass auch Er dort sein wird. Alle Menschen, die auf der neuen Erde leben, haben jederzeit und uneingeschränkt Zutritt zu Ihnen. Unser Gott ist ein König, der ständig Audienz gibt.

Im Neuen Jerusalem wird es Wohnungen geben, die von Jesus Christus selbst gebaut wurden. Er hat sie für Seine Braut – der entrückten Gemeinde – vorbereitet, die diese Wohnungen nun bewohnt. Aber auch die Juden, die sich bei Jesu Wiederkunft vor dem 1.000-jährigen Reich bekehrt hatten, werden dort leben. Gemeinsam sind sie Sein Volk.

Woher ich das weiß? Aus den oben genannten Versen 12 und 14 der Offenbarung: Die Tore der Stadt tragen die Namen der zwölf Stämme Israels und die Grundsteine die Namen der Apostel. Das deutet eindeutig darauf hin, dass sich die Gemeinde und Israel die neue Hauptstadt der Erde teilen werden.

Wer wohnt nicht im Neuen Jerusalem?

Auch die Erde außerhalb des Neuen Jerusalems wird bewohnt sein. Die Erde wird von den “Heidenvölkern, die gerettet werden” bewohnt (Vers 24). Wer sind diese Heidenvölker?

Zunächst eine Definition, die hier wichtig ist: “Heiden” sind keine Ungläubigen, sondern Nichtjuden. Mit anderen Worten: Außerhalb des Neuen Jerusalems werden keine Juden wohnen. Die geretteten Juden werden ausnahmslos eine Wohnung im Neuen Jerusalem haben.

Übrig bleiben also die Heiden, die später gerettet werden. Das sind die Geretteten, die Gottes Gerichte überstanden haben. Dazu gehören:

  • Die Bekehrten des 1.000-jährigen Reiches, die Jesus als ihren Herrn anerkannt haben, und das Millennium überlebt haben. Sie haben im letzten Krieg auf der Seite Christi gestanden und werden nicht zum Gericht vor dem Weißen Thron erscheinen müssen.
  • Alle Menschen, die im Gericht vor dem Weißen Thron freigesprochen werden.

Der Baum des Lebens

[1] Er (Der Engel, der Johannes das Neue Jerusalem zeigt) zeigte mir einen reinen Strom vom Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der ausging vom Thron Gottes und des Lammes.
[2] In der Mitte zwischen ihrer Straße und dem Strom, von dieser und von jener Seite aus, war der Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte trägt und jeden Monat seine Frucht gibt, jeweils eine; und die Blätter des Baumes dienen zur Heilung der Völker.

Offenbarung 22, 1-2

Im Neuen Jerusalem sehen wir einen “Alten Bekannten” wieder: Es ist der Baum des Lebens. Wer ein wenig die Bibel kennt, weiß, dass er schon im Garten Eden stand (1. Mose 2, 9). Nach dem Sündenfall mussten Adam und Eva den Garten verlassen, damit sie nicht vom Baum des Lebens essen (1. Mose 3, 22-24). Seitdem wird er von einem Engel bewacht, der verhindern soll, dass sich kein Mensch an ihm vergreift.

Der Baum war schon immer für uns Menschen bestimmt. Wir sollten von ihm essen, um ewig leben zu können. Jetzt steht er an zentraler Stelle mitten im Neuen Jerusalem für alle sicht- und greifbar. Er steht dort – wie wir das oben lesen – “zur Heilung der Völker”.

Ist das denn erforderlich? Brauchen die Völker denn Heilung? Offensichtlich schon, denn sonst würde es die Bibel nicht erwähnen. Diese Heidenvölker sind die Völker, die außerhalb der Stadt wohnen und die Neue Erde bevölkern.

Wie ich beschrieben habe, ist die Gemeinde die Braut Christi und wird bei der Entrückung einen neuen unsterblichen Körper erhalten (Römer 6, 5, 1. Korinther 15, 51). Die anderen Überlebenden nicht. Sie gehören nicht zur Gemeinde und damit auch nicht zur Braut Christi.

Die Überlebenden der letzten Jahrwoche und die Freigesprochenen vor dem Weißen Thron erhalten keine neuen Körper. Sie bleiben aber trotzdem ewig jung und gesund. Dafür sorgt der Baum des Lebens. Wie wir gelesen haben, sind die Tore zum Neuen Jerusalem ständig geöffnet. Jeder darf es betreten, jeder darf sich am Baum des Lebens bedienen. Jeder soll ewig leben.

Neugierig geworden?

Bist du neugierig geworden? Willst du das Neue Jerusalem sehen und dort leben? Kein Problem: Wer sich zu Jesus Christus bekehrt, hat nicht nur die Sicherheit, bei der Entrückung dabei zu sein, er hat auch einen festen Wohnort im Neuen Jerusalem und Bürgerrecht im Reich Gottes. Wie ich schon geschrieben habe: Das ist keine Frage von “Glauben”, wie er landläufig gemeint ist, dass nichts sicher ist. Hier geht es um Gewissheit, um Sicherheit und um Hoffnung (Hebräer 11, 1) – und damit auch um Leben und Tod. Ich kann dich nur dringend bitten: Bekehre dich zu Christus! Dein Leben hängt davon ab!

Der weiße Thron

Der weiße Thron

Bild: pixabay

So gewiss es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht

Hebräer 9, 27

Was haben Adolf Hitler, Josef Stalin, Helmut Schmidt, Steven Hawking, Udo Jürgens und Freddy Mercury gemeinsam? Antwort: Jeder, der sich nicht zu Christus bekehrt hat, wird vor dem weißen Thron erscheinen müssen, um dort für sein Leben sein Urteil zu empfangen. “Wer Christus nicht zum Anwalt hat, dem begegnet er als Richter” (Corrie ten Boom).

Willst du alle Berühmtheiten dieser Welt sehen, dann musst du vor den weißen Thron kommen. Ich wünsche dir das allerdings nicht, denn das Treffen vor dem weißen Thron wird kein “Stelldichein” zum Plauschen sein oder um ein paar Autogramme zu ergattern. Im Gegenteil: Wer vor dem weißen Thron steht, steht vor Gottes letztem Gericht. Hier müssen alle Menschen erscheinen, um ihr endgültiges Urteil zu empfangen.

[11] Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß; vor seinem Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und es wurde kein Platz für sie gefunden.
[12] Und ich sah die Toten, Kleine und Große, vor Gott stehen, und es wurden Bücher geöffnet, und ein anderes Buch wurde geöffnet, das ist das Buch des Lebens; und die Toten wurden gerichtet gemäß ihren Werken, entsprechend dem, was in den Büchern geschrieben stand.
[13] Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren, und der Tod und das Totenreich gaben die Toten heraus, die in ihnen waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken.
[14] Und der Tod und das Totenreich wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod.
[15] Und wenn jemand nicht im Buch des Lebens eingeschrieben gefunden wurde, so wurde er in den Feuersee geworfen.

Offenbarung 20, 11 – 15

Das Gericht vor dem weißen Thron findet am Ende der Zeit statt. Die Menschheit hat ihre letzte Schlacht geschlagen. Der Satan hat die Menschen zum letzten Mal nach seinem Willen verführt und sie dazu gebracht, sich gegen Gott zu wenden. Er befindet sich nun wie der Antichrist und der falsche Prophet bereits im Feuersee (Offenbarung 20, 10). Auch seine Dämonen wurden bereits in dieses ewige Straflager verbannt. Weil sie aber – wie übrigens in der gesamten Bibel – nur Statisten sind, die einmal kurz erscheinen dürfen und dann nie wieder, wird ihre Verurteilung nicht genannt. Das 1.000-jährige Reich ist beendet, in dem Christus die Welt regiert hat. Viele Menschen haben sich zu ihm bekehrt und ihm ihr Leben übergeben. Aber leider haben sich auch viele gegen ihn gewandt und sind in der letzten Schlacht gegen ihn zu Felde gezogen (siehe “Die Kriege der Endzeit“). Unter der Führung des Satans hat die Menschheit nun ihr letztes Gefecht geschlagen – und verloren.

Was Johannes in diesem Text beschreibt, findet nicht auf der Erde statt. Deshalb kann es sein, dass die Erde bereits zu diesem Zeitpunkt zerstört wurde. Die neue Erde gibt es aber noch nicht. Die kommt erst nach dem Gericht.

Wir wollen uns einmal den obigen Text genauer ansehen, in dem das letzte Weltgericht beschrieben wird.

Alle Toten stehen auf

Aus der Bibel wissen wir, dass alle auferstehen, die gläubig gestorbenen sind. Jesus selbst ist der Erste, der aus dem Tod auferstanden ist (1. Korinther 15, 20). Ihm werden weitere folgen. Das wird zum ersten Mal geschehen, wenn Christus die Gemeinde in der Entrückung zu sich holt (1. Thessalonicher 4, 15 – 17) und die gläubig Gestorbenen auferstehen, wie ich das im Artikel “Die Entrückung” beschrieben habe. Die nächste Auferstehung wird vor dem 1.000-jährigen Reich stattfinden (Offenbarung 20, 4, Artikel “Das 1.000-jährige Reich“). Die Menschen, die ohne Bekehrung zu Christus gestorben sind, blieben die ganze Zeit in ihren Gräbern. Sie werden erst jetzt zum letzten Gericht aufgeweckt.

Wer steht vor dem weißen Thron?

Alle Menschen, die im Laufe der Weltgeschichte – also zwischen Schöpfung und dem Ende des 1.000-jährigen Reiches – gestorben sind, ohne dass sie sich zu Christus bekehrt haben, werden sich vor dem weißen Thron verantworten müssen. Wer sich im Laufe seines Lebens bekehrt hat, hat entweder die Entrückung erlebt bzw. ist auferstanden oder ist vor dem 1.000-jährigen Reich auferstanden und hat dort mit Jesus gelebt. Auch wer sich während des 1.000-jährigen Reiches bekehrt hat, war an dem letzten Krieg nicht beteiligt und darf auf der neuen Erde leben. Alle, die während des 1.000-jähren Reiches starben, werden auferweckt und müssen in das letzte Gericht – egal, ob sie sich bekehrt hatten oder nicht. Wer am Ende des 1.000-jährigen Reiches gegen Christus gekämpft hat, wurde von ihm getötet (Offenbarung 20, 9) und steht nun ebenfalls vor dem weißen Thron.

Wie beschrieben werden auch die Menschen, die gläubig im 1000-jährigen Reich gestorben sind, vor dem weißen Thron erscheinen müssen. Ihnen droht allerdings kein Strafgericht. Weil sie im Buch des Lebens stehen, dürfen sie Gottes neue Erde bewohnen. Sie werden allerdings nicht in das neue Jerusalem einziehen, sondern außerhalb wohnen. Für sie wird der Baum des Lebens im neuen Jerusalem stehen, an dessen Früchte und Blätter sie sich bedienen dürfen (Offenbarung 22, 2).

Wie kann man sich das Gericht vor dem weißen Thron vorstellen?

Es ist kein Gericht, wie ein irdisches mit Verteidiger, Staatsanwalt, Geschworenen und einem Richter. Der einzige, der gerecht und ohne Ansehen der Person richtet, ist Christus selbst (Johannes 5, 30). Deshalb wird jeder allein vor ihm stehen. Dabei wird er die Menschen aber nicht aus seiner Erinnerung heraus richten oder nach subjektiven Maßstäben. Er wird nach dem richten, was in den himmlischen Büchern steht. Im Himmel werden die Tage und Taten von uns Menschen aufgeschrieben, auch jedes Wort, das wir gesagt haben. Danach wird jeder Mensch gerichtet. Den Ausschlag macht dabei das Buch des Lebens. Wer dort nicht (mehr) verzeichnet ist, wird in den Feuersee geworfen. Auf das Buch des Lebens komme ich noch.

Was ist mit den Menschen, denen Christus nie bekannt gemacht wurde?

Alle Menschen müssen vor dem weißen Thron erscheinen, wenn sie sich zu Lebzeiten nicht bekehrt haben. Dazu gehören auch die, denen nie jemand von Christus erzählt hat und die deshalb nie eine Chance gehabt haben, sich zu bekehren. Was mit ihnen geschieht, wird während des Gerichtes festgestellt. Hier gibt uns der Römerbrief eine Antwort:

[14] Wenn nämlich Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur aus tun, was das Gesetz verlangt, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz,
[15] da sie ja beweisen, dass das Werk des Gesetzes in ihre Herzen geschrieben ist, was auch ihr Gewissen bezeugt, dazu ihre Überlegungen, die sich untereinander verklagen oder auch entschuldigen
[16] an dem Tag, da Gott das Verborgene der Menschen durch Jesus Christus richten wird nach meinem Evangelium.

Römer 2, 14 – 16

Gott gab uns Menschen ein Gewissen, durch das wir zwischen Gut und Böse, Richtig und Falsch unterscheiden können. Menschen, die nach diesem Gewissen lebten, haben gute Chancen, das Gericht zu bestehen. Weil unser Gewissen von Gott ist, weist es uns auch auf Gottes Willen und seine Gebote hin.

Nun ist das mit dem Gewissen ja so eine Sache. Man kann es unterdrücken, man kann es fälschen, man kann es zum Schweigen bringen. Irgendwann meldet es sich nicht mehr. Aber auch dann gelten die Maßstäbe von Gut und Böse immer noch. Manche Menschen tun bewusst das Böse, weil sie Gefallen daran haben, wie es vor der Sintflut der Fall war:

[5] Als aber der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen sehr groß war auf der Erde und alles Trachten der Gedanken seines Herzens allezeit nur böse,
[6] da reute es den HERRN, dass er den Menschen gemacht hatte auf der Erde, und es betrübte ihn in seinem Herzen.

1. Mose 6, 5 – 6

Die Menschen taten nicht nur Böses. Sie hatten Gefallen daran und hassten das Gute geradezu. Solche Menschen wissen, dass das, was sie tun, gegen jede Moral, gegen jeden Anstand und gegen jedes Recht ist – wieviel mehr auch gegen die Gebote Gottes. Ich weiß nicht, ob wir diese Zeit mit unserer heutigen vergleichen können. Wenn das Ende der Weltzeit gekommen ist, wird es auf jeden Fall wie zur Zeiten Noahs sein (Matthäus 24, 37 – 39).

Ich bin mir sicher, dass es nicht darum geht, was der Mensch tatsächlich wusste, sondern was er hätte wissen müssen. Wer sein Gewissen durch dauerhaft böse Taten zum Schweigen bringt, hat sich selbst sein Urteil bereits gesprochen. Bei diesem Gericht weiß ich eines ganz genau: Das Urteil wird absolut gerecht sein – und der Verurteilte weiß auch, dass er gerecht verurteilt wurde.

Wahrscheinlich werden diese Menschen nach “Schafen und Böcken” unterschieden (Matthäus 25, 31 – 46). In diesem Bericht, den Jesus erzählt, sehen wir, dass es nicht darum geht, ob man an Christus geglaubt hat, sondern wie man gelebt hat. Wer – wie Christus das in seiner Endzeitrede bezeichnet – “einem der Geringsten meiner Brüder” hilft und ihnen beisteht, hat gute Chancen für ein Leben auf der neuen Erde. Alle anderen leider nicht. Die “Geringsten seiner Brüder” sind zum Einen natürlich die Armen, aber auch Christen und auch das Volk Israel. Auch auf die Gefahr hin, hier so etwas wie “Werksgerechtigkeit” zu unterstützen: Wie soll Gott auch jemanden beurteilen, der nie die Chance hatte, sich zu ihm zu bekehren? Das kann ja nur danach gehen, wie der entsprechende Mensch gelebt hat.

Und was ist mit den abgetriebenen Babies?

Jeder, der einmal gelebt hat und gestorben ist, wird vor dem Weißen Thron erscheinen müssen. Auch wenn heute ständig behauptet wird, bei der Abtreibung werden ja nur “Zellhaufen” beseitigt: Das Ungeborene ist ein Mensch mit Charakter und Willen – nur noch nicht ganz fertig. Deshalb ist eine Abtreibung immer Mord an einen Menschen – und zwar ein Mord an einem hilflosen und schutzbedürftigen Menschen, was in meinen Augen eine besondere Schwere der Schuld darstellt.

Weil auch abgetriebene Babies also bereits gelebt haben, werden auch sie vor dem weißen Thron erscheinen müssen. Hier gibt es allerdings eine Besonderheit: Sie sind ja nie zur Welt gekommen, haben deshalb im eigentlichen Sinne nie gelebt. Die himmlischen Bücher sind leer, weil sie dort nirgendwo verzeichnet sind: Das Buch der Tage eines Menschen, das Buch der Taten, das Buch der Worte – Fehlanzeige. Nirgendwo sind diese Menschen verzeichnet. Sie haben nie etwas getan, wofür sie sich rechtfertigen müssten. Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass ihre Schmerzen, die sie bei der Abtreibung erlitten haben, im Buch der Tränen verzeichnet sind. Immerhin ist die Abtreibung eine der grausamsten und schmerzvollsten Tode, die ein Mensch sterben kann. Weiter ausführen will ich das hier nicht, weil wir damit in die tiefsten Tiefen menschlicher Grausamkeit vordringen würden.

Aber auf jeden Fall sind sie im Buch des Lebens verzeichnet, dass ja vor Anbeginn der Welt bereits geschrieben wurde. Aus dem Buch des Lebens kann ein Mensch nur gestrichen werden, wenn er in seinem Leben offen gegen Gott rebelliert, Gottes gnädiges Angebot auf Vergebung ausschlägt und dauerhaft in Sünde lebt. Das haben die Ungeborenen ja nie tun können, also bleiben ihre Namen in diesem Buch verzeichnet. Ich bin mir deshalb sicher, dass ungeborene Babies in den Himmel kommen.

Das Gerichtsurteil wird sofort vollstreckt

Jeder, dessen Name nicht im Buch des Lebens gefunden wird, wird in den Feuersee geworfen. Das ist der Ort, der für uns Menschen eigentlich nie bestimmt war (Matthäus 25, 41). Gott hat uns nach Seinem Bild für die Gemeinschaft mit ihm geschaffen. Wir sollten als Sein Gegenüber leben. Der Feuersee war nur für die Dämonen und den Satan bestimmt.

Viele glauben nicht an die Hölle oder an den Satan. Vielleicht glauben sie an “einen Gott” – der allerdings nichts mit dem Gott zu tun hat, wie er uns in der Bibel vorgestellt wird. Die meisten glauben zwar nicht an die Hölle, aber dass sie in den Himmel kommen, wissen sie ganz genau. Wenn man diese Menschen fragt, ob sie von sich glauben, gut zu sein, sagen die meisten – wenn nicht sogar alle – “Ja.” Genau das ist der Grund, weshalb die Hölle voll von “guten Menschen” ist.

Die Menschen haben Gott abgelehnt. Sie wollten nichts mit ihm zu tun haben. Sie werden zur Hölle verurteilt, obwohl sie nach irdischen Maßstäben vielleicht ein “gutes” Leben geführt, aber Gott als ihren Herrn abgelehnt haben. Weil Gott auch die verlorenen Menschen liebt, richtet er sie nach ihrem Willen: Sie wollten nichts mit ihm zu tun haben. Deshalb wird er sie nicht wie in einem “goldenen Käfig” in seinem Reich einsperren. Weil Gott Liebe, Licht, Güte, Reinheit usw. ist, entscheiden sich diese Menschen damit für den Hass, die Dunkelheit, das Böse, das Schlechte. Das muss jedem Menschen klar sein, der Gott ablehnt.

Der Tod und das Totenreich werden in den Feuersee geworfen

Gott ist Leben, deshalb kann es in Seiner Gegenwart Tod und Totenreich nicht geben. Wenn er sein ewiges Reich errichtet, wird es dort nur Leben geben. Tod und Totenreich werden in Gottes ewigem Reich nichts mehr verloren haben. In Gottes neuer Schöpfung wird es keinen Tod geben, weshalb Tod und Totenreich im Feuersee landen werden.

Menschen und Dämonen, die sich im Feuersee befinden, sterben nicht. Jesus hat in der Erzählung vom armen Lazarus und dem reichen Mann klar gemacht, dass die ungläubig Gestorbenen Qualen leiden (Lukas 16, 19 – 31). Die Menschen, die im Feuersee gelandet sind, sind zwar geistlich tot, aber nicht seelisch. Sie werden ewig im Feuersee gequält (Offenbarung 14, 10 – 11). Wir Menschen – egal, ob wir uns bekehrt haben oder nicht – haben ewiges Leben. Die entscheidende Frage ist: Wo werden wir es verbringen?

Wo verbringst du dein ewiges Leben?

Oder anders gefragt: Wo wirst du dein ewiges Leben verbringen? Hast du Jesus als deinen Herrn und Retter angenommen? Wenn ja, dann hast du ein ewiges Bürgerrecht im neuen Jerusalem. Du wirst ewig freien Zugang zu deinem Gott haben und ich freue mich darauf, dich als Bruder bzw. Schwester kennen zu lernen.

Wenn du aber Jesus noch nicht angenommen hast, dann empfehle ich dir: Entscheide dich noch heute! Keiner von uns weiß, wie lange er noch Zeit hat. Mit dem Tod ist der Zug abgefahren. Dann gibt es keine Entscheidung mehr. Denke daran: Jeder, der sich nicht zu Jesus bekehrt, hat seinen Platz im Feuersee sicher.

Wenn du noch Zweifel hast, empfehle ich dir meinen Artikel “Die Römerstraße“. Dort erkläre ich, wie einfach es ist, Jesus als Herrn anzunehmen. Jesus hat bereits alles getan, um dir den Zugang zu Gott so einfach wie möglich zu machen. Du musst nur “Ja” sagen. Ich kann dich nur bitten: Sage ja – und zwar noch heute – so lange es noch Zeit ist.

Entrückung vor den Siegelgerichten?

Entrückung vor den Siegelgerichten?

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In der Vergangenheit habe ich des öfteren Diskussionen darüber geführt, wann denn nun die Entrückung stattfindet. Ich stehe mit meiner Ansicht immer wieder vor einer Mauer aus Gewissheit, dass wir vor den Siegelgerichten entrückt werden. Das will ich einmal untersuchen.

Grundsätzlich müssen wir uns im Klaren darüber sein, dass die Offenbarung zwei für die Gemeinde wichtige Ereignisse nicht erwähnt:

  • Die Entrückung und
  • Den Beginn der letzten Jahrwoche

Natürlich ist mir klar, dass viele Ausleger behaupten, dass die Entrückung in Offenbarung 4,1 beschrieben wird. Das ist nicht wahr. Offenbarung 4, 1 beschreibt lediglich, dass Johannes in den Himmel geholte wird. Von der Gemeinde ist nicht die Rede. Dazu komme ich noch.

Die Offenbarung spricht nicht klar darüber, wann welches Ereignis stattfindet. Ich bin mir sicher, dass Gott uns bewusst in diesem Punkt im Unklaren lässt. Nicht deshalb, damit wir uns darüber streiten, sondern damit wir in der Spannung leben. Er will nicht, dass wir wissen, wann was passiert, damit wir einerseits unser Leben selbst in die Hand nehmen, dass wir vorsorgen, uns um die Zukunft kümmern. Aber andererseits will Er auch, dass wir uns bewusst sind, dass Er jederzeit wiederkommen kann. In diesem Spannungsfeld will er uns halten, damit wir Sein Reich bauen, ohne unsere “Abreise” aus den Augen zu verlieren.

Die Offenbarung ist aktuell das für uns wichtigste Buch der Bibel, weil sie die Zeit beschreibt, in der wir heute leben. Dabei ist sie kein Fahrplan, nach dem wir genau wissen können, wann was passiert. Sie ist viel mehr ein Thermometer, an dem wir unsere heutige Zeit messen können – allerdings ohne Skala. Wir können also nur sehen, ob es kalt, warm oder heiß ist. Wie heiß es tatsächlich ist, sehen wir nicht. Wenn wir die Politik, die Mächtigen und die Gesellschaften dieser Welt beobachten, können wir vermuten, wo wir uns in der Endzeit befinden, bzw. wie nah wir der Entrückung sind. Das gilt besonders dann, wenn man bedenkt, dass jede Prophetie, die in der Endzeit erfüllt werden soll, entweder dabei ist, sich zu erfüllen oder ihre Erfüllung zumindest erkannt werden kann.

Die siebenjährige Trübsal

Ich werde hier auf Aussagen meiner “Lieblingsausleger” Roger Liebi und Amir Tsarfati zurückgreifen. Beide erwarten eine siebenjährige Trübsal und begründen sie mit “Jakobs Trübsal”. Ich habe die Trübsal, die Jakob betrifft, nur in Jeremia 30 gefunden:

Wehe! Denn groß ist dieser Tag, keiner ist ihm gleich, und eine Zeit der Drangsal (= Trübsal) ist es für Jakob; aber er wird aus ihr errettet werden! Und es soll geschehen an jenem Tag, spricht der HERR der Heerscharen, dass ich sein Joch von deinem Hals wegnehmen und zerbrechen werde und deine Fesseln zerreiße, sodass Fremde ihn nicht mehr knechten sollen; sondern sie werden dem HERRN, ihrem Gott, dienen und ihrem König David, den ich ihnen erwecken will. Darum fürchte dich nicht, du, mein Knecht Jakob, spricht der HERR, und erschrick nicht, Israel! Denn siehe, ich will dich aus einem fernen Land erretten und deine Nachkommen aus dem Land ihrer Gefangenschaft, und Jakob wird zurückkehren, ruhig und sicher sein, und niemand wird ihn aufschrecken!

Jeremia 30, 7 – 11

Hier lesen wir, dass Israel aus fremden Ländern zurückgeführt wird. Es wird sicher und ungefährdet wohnen. Dann wird die Drangsal über Israel kommen, die von Gott selbst beendet wird. Danach wird ganz Israel Gott gehören und Seinem König dienen – Jesus Christus, der hier als “wiedererweckter König David” bezeichnet wird. Wie in der Prophetie üblich, wird in diesem kurzen Text ein Zeitraum von mindestens 74 Jahren beschrieben, denn immerhin hat das Volk Israel im Jahr 1948 sein Land in Besitz genommen.

Die von mir genannten Pastoren unterstellen, dass die als “Jakobs Trübsal” genannte Zeit die letzte Jahrwoche Daniels ist, kurz bevor das 1.000-jährige Reich beginnt. Der Text bestätigt das nicht. Es steht dort nicht, wie lange “Jakobs Trübsal” überhaupt dauern wird. Er sagt nicht, ob davor bereits eine Zeit der Bedrängnis sein wird. Ich weiß nicht, ob es noch andere Texte gibt, die das untermauern. Ich habe jedenfalls keine gefunden und in ihren Vorträgen sprechen sie lediglich von “Jakobs Trübsal”, ohne das biblisch irgendwie zu begründen.

Ich nehme allerdings ebenfalls an, dass Jeremia hier von der letzten Jahrwoche schreibt. Die “Trübsal Jakobs” bezieht sich darauf, dass es eine Zeit für Jakob – also Israel – ist, nicht für die Gemeinde. Deshalb sehe ich das auch so, dass Jeremia hier von der letzten Jahrwoche spricht, denn die Trübsal während der letzten Jahrwoche ist nicht für die Gemeine bestimmt sondern für Israel. Die Entrückung muss also vor dem Beginn der letzten Jahrwoche stattfinden. Soweit bin ich mit den genannten Pastoren einer Meinung.

Ich verstehe diesen Text so: Israel wohnt heute in Sicherheit und ist wohlhabend, ganz wie es von Jeremia beschrieben wurde. Die Trübsal, die kommen wird, beschreibt zwei mögliche Ereignisse: Entweder handelt es sich um den Hesekiel-Krieg (s. “Die Kriege der Endzeit“) oder um die zweite Hälfte der letzten sieben Jahre (s. “Die letzte Jahrwoche“). Damit beschreibt Jeremia die heutige Zeit.

Es bleibt also noch die Frage, ob die ersten sechs Siegel während der letzten sieben Jahre oder davor geöffnet werden.

Die Zeit der Trübsal

Immer wieder wird von verschiedenen Auslegern von der “siebenjährigen Trübsal” gesprochen. Sie meinen damit die letzte Jahrwoche – aber auch gleichzeitig, dass es vorher keine Trübsal gibt. Das sehe ich etwas anders, wie ich das jetzt beschreiben möchte.

[9] Nach diesem sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, bekleidet mit weißen Kleidern, und Palmzweige waren in ihren Händen.

[13] Einer von den Ältesten ergriff das Wort und sprach zu mir: Wer sind diese, die mit weißen Kleidern bekleidet sind, und woher sind sie gekommen?
[14] Und ich sprach zu ihm: Herr, du weißt es! Und er sprach zu mir: Das sind die, welche aus der großen Drangsal (= Trübsal) kommen; und sie haben ihre Kleider gewaschen, und sie haben ihre Kleider weiß gemacht in dem Blut des Lammes.

Offenbarung 7, 9. 13 – 14

Eine “Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen” steht vor dem Thron. Nach der Aussage eines der Ältesten ist diese Schar aus der Trübsal gekommen. In der Regel wird dieser Text als Beweis angesehen, dass sich auch die Heidenvölker in der letzten Jahrwoche bekehren werden. Ist das richtig?

Das griechische Wort, das im Urtext verwendet wird, lautet “θλιπσις – thlipsis”. Dieses Wort kommt mehrfach im Neuen Testament vor und wird mit Angst, Bedrängnis, Sorge oder Trübsal übersetzt. Einen bekannten Vers, in dem dieses Wort vorkommt, finden wir im Johannesevangelium:

Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis (=thlipsis); aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden!

Johannes 16, 334

Auch der Apostel Johannes selbst spricht im ersten Kapitel der Offenbarung davon:

 Ich, Johannes, der ich auch euer Bruder bin und mit euch Anteil habe an der Bedrängnis (=thlipsis) und am Reich und am standhaften Ausharren Jesu Christi, war auf der Insel, die Patmos genannt wird, um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses Jesu Christi willen.

Offenbarung 1, 9

Wir sehen hier: Auch die erste Gemeinde hat “Trübsal” erlebt. Daraus schließe ich, dass die Gemeinde seit Pfingsten durch die Trübsal geht. Auch ein Ausspruch Jesu bestätigt uns das:

Dann wird eine große Drangsal (=thlipsis) sein, wie von Anfang der Welt an bis jetzt keine gewesen ist und auch keine mehr kommen wird.

Matthäus 24, 21

Jesus spricht hier natürlich von der letzten Jahrwoche, die die schlimmste Zeit sein wird, die diese Welt jemals erlebt hat. Er sagt hier aber auch ganz klar, dass vor der letzten großen Drangsal bereits die Trübsal stattfindet (“wie von Anfang der Welt keine gewesen ist”).

Ich lese also aus der Bibel: Die Trübsal hat schon längst begonnen. Sie begann zu Pfingsten, als die Gemeinde entstand. Deshalb konnte der Älteste Johannes sagen, dass die “unzählbare Schar”, die vor dem Thron stand, “aus der Trübsal” kommt – es ist die Gemeinde, die durch eine fast 2.000-jährige Trübsal geht.

Entrückung vor den Siegelgerichten?

Wann also ist in der Offenbarung die Entrückung anzusiedeln? Wie bereits erwähnt, schreibt Johannes nicht, wann sie stattfindet. Er gibt aber Hinweise. Fangen wir mit dem Argument an, dass viele Bibelausleger anbringen:

Nach diesem schaute ich, und siehe, eine Tür war geöffnet im Himmel; und die erste Stimme, die ich gleich einer Posaune mit mir reden gehört hatte, sprach: Komm hier herauf, und ich will dir zeigen, was nach diesem geschehen muss!

Offenbarung 4,1

In den Kapiteln 2 und 3 der Offenbarung lesen wir die Sendschreiben an sieben Gemeinden. Viele Ausleger sehen in den Sendschreiben einerseits natürlich Schreiben an real existierende Gemeinden, die zur Zeit des Endes des ersten Jahrhunderts existierten, aber auch die Entwicklung der Kirchengeschichte. Genaues dazu habe ich in dem Artikel “Die Offenbarung” beschrieben.

Nach den Sendschreiben wird Johannes in den Himmel gerufen, wie wir das eben gelesen haben. Die von mir – wie gesagt – hoch verehrten Bibelausleger berufen sich auf die Aussage, dass Johannes nach dem Sendschreiben an die Gemeinde Laodizea in den Himmel gerufen wird mit den Worten “ich will dir zeigen, was nach diesem geschehen muss”. Sie begründen ihre Auslegung damit, dass am Ende der Kirchengeschichte – wofür die Gemeinde Laodizea steht – keine andere Gemeinde mehr kommt. Die Gemeinde Laodizea symbolisiert den großen Abfall der Kirche am Ende der Zeit (den übrigens auch Paulus in 2. Thessalonicher 2, 3 erwähnt). Danach wird Johannes in den Himmel gehoben, was ein Zeichen dafür sei, dass die Gemeinde in den Himmel entrückt wird.

Ich denke, dass Johannes in den Himmel gehoben wurde, damit er einerseits sieht, was auf der Erde geschieht, uns aber andererseits auch Auskunft geben kann, wer diese Ereignisse überhaupt in Gang setzt, bzw. wer ihren Beginn zulässt: Es ist Gott, der Allmächtige. Selbst in der dunkelsten Zeit dieser Erde hat Er noch immer alles im Griff. Nichts entzieht sich Seiner Macht. Er setzt die Ereignisse in Gang und hat damit auch ihre Wirkungen und Auswirkungen im Griff. Gott allein entscheidet, wann welches Ereignis ausgelöst wird. Niemand Anderes tut das.

Roger Liebi führt zusätzlich das Argument an, dass Johannes anschließend die “Ältesten” sieht:

Und sogleich war ich im Geist; und siehe, ein Thron stand im Himmel, und auf dem Thron saß einer. Und der darauf saß, war in seinem Aussehen einem Jaspis- und einem Sardisstein gleich; und ein Regenbogen war rings um den Thron, der glich in seinem Aussehen einem Smaragd. Und rings um den Thron waren 24 Throne, und auf den Thronen sah ich 24 Älteste sitzen, die mit weißen Kleidern bekleidet waren und auf ihren Häuptern goldene Kronen hatten.

Offenbarung 4, 2 – 4

Liebi sieht in den Ältesten die Gesamtheit von Juden und Christen: zwölf Stämme Israels symbolisieren Israel des Alten Testaments, die zwölf Apostel stehen für die Gemeinde. Das impliziert, dass er die Ältesten als Menschen bezeichnet – und dass Johannes selbstverständlich auch sich selbst sieht, weil er ja einer der zwölf Apostel ist. Allerdings kann man aus der Bibel nicht erkennen, ob die Ältesten überhaupt Menschen sind.

Amir Tsarfati war in seinem Buch “Revealing Revelation” ehrlich und gab zu, dass er aus der Bibel nicht bestätigen kann, ob die Ältesten Menschen oder auch Engel sind, die für einen bestimmten Dienst im Thronsaal sitzen. Da gebe ich ihm Recht: Kein Kriterium der Ältesten lässt sie mit Sicherheit als Menschen erkennen.

Die Ältesten beten: “Du hast hast uns für Gott erkauft mit deinem Blut aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen.” (Offenbarung 5, 9). So steht es allerdings nur in der Schlachter-Übersetzung. Das ist kein Beweis dafür, dass die Ältesten Menschen sind. Im griechischen Original steht das Wort “uns” nicht. Die Elberfelder Bibel übersetzt in der Edition CSV entsprechend richtig: “du hast für Gott erkauft, durch dein Blut…”. In der 2006 revidierten Fassung der Elberfelder wird das Wort “Menschen” als Zusatz eingefügt (“Du hast [Menschen] für Gott erkauft”). Weil es noch andere Kriterien gibt, die die Ältesten nicht zu 100 Prozent sicher als Menschen identifizieren, gebe ich Amir Recht: Es ist einfach nicht sicher, ob die Ältesten wirklich Menschen sind oder engelsähnliche Wesen, die im Thronsaal sitzen, um Gott zu loben. Sie machen auch nicht den Eindruck, als ob sie gerade erst im Himmel angekommen wären. Das müssten sie aber, weil ja nach Ansicht der Bibelausleger gerade die Entrückung und damit die Auferstehung der “im Herrn Entschlafenen” stattfand (1. Thessalonicher 4, 15 – 17).

Den Übergang von Johannes in den Himmel mit der Entrückung gleichzusetzen sehe ich als eine recht “kreative” Auslegung des biblischen Textes. Woran können wir in der Bibel denn sonst erkennen, dass die Entrückung vor den Siegelgerichten stattfindet? Dazu habe ich eine einfache Antwort: nirgendwo.

Die Gemeinde wird nicht erwähnt

Roger Liebi und Amir unterstreichen, dass die Gemeinde in den Kapitel 2 bis 3 mehrmals erwähnt wird, aber danach erst wieder in Kapitel, 22. Dies sei ein Zeichen dafür, dass die Gemeinde in den sieben Jahren zwischen dem ersten Siegel und der letzten Schale nicht auf der Erde sei. Allerdings übersehen beide, dass Johannes danach auch die Ereignisse im Himmel sieht.

In dem Gottesdienst, den Johannes in Kapitel 5, 11 – 14 beschreibt, sieht er die vier Wesen, die Ältesten und eine riesige Schar von Engeln, deren Zahl er mit “Zehntausendmal zehntausend und tausendmal tausend” beschreibt – aber keine Gemeinde. Sie wird nicht erwähnt.

Wenn die Erwähnung der Gemeinde ein Kriterium für ihre Anwesenheit ist, dann glänzt sie in diesem Gottesdienst, der – zumindest laut Roger Liebi und Amir – nach der Entrückung stattfindet, mit Abwesenheit. Es hat also gerade die Entrückung stattgefunden, die Gemeinde befindet sich zum ersten Mal im Himmel – und sie ist nicht dabei, wenn Gott gelobt wird?

Also, wenn ich in den Himmel komme, weiß ich, was ich als erstes tun werde: Ich will Gott sehen, ihn loben und preisen für alles, was er für mich Unwürdigen getan hat. Mein erster Ruf wird sein: “Ich will meinen Jesus sehen, ich will meinen Jesus sehen!”

Die Stunde der Versuchung

Roger Liebi stützt seine Vermutung, dass die Entrückung vor dem ersten Siegelgericht stattfindet, auf eine Aussage im Sendschreiben an die Gemeinde Philadelphia:

Weil du das Wort vom standhaften Ausharren auf mich bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, damit die versucht werden, die auf der Erde wohnen.

Offenbarung 3, 10

Weil die Gemeinde Philadelphia Gottes Wort bewahrt hat, wird sie auch bewahrt vor der Stunde der Versuchung. “Das Wort vom standhaften Ausharren” bewahren heißt: Die Gemeinde hat am Wort Gottes festgehalten, egal, ob scheinbare “Fakten” oder menschlich erscheinende “unwiderlegbare” Meinungen etwas anderes sagen. Die “Bewahrung vor Stunde der Versuchung” wird von Liebi so verstanden: Die Stunde der Versuchung ist die letzte Jahrwoche. Die Gemeinde wird also vor der “Stunde der Versuchung” und damit vor der letzten Jahrwoche entrückt. Nun sagt der Jakobusbrief:

Meine Brüder, achtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen geratet.

Jakobus 1, 2

Ja, natürlich kann ich die Worte “Versuchung” und “Anfechtung” voneinander unterscheiden. Allerdings müssen wir wissen, dass im Originaltext in beiden Versen das Wort πειρασμός – peirasmos benutzt wird, was “Versuchung”, “Anfechtung”, aber auch “Prüfung” bedeuten kann. Es gehört zwar nicht zum Thema, ich finde es aber interessant: Dieses Wort wird auch im “Vaterunser” (Matthäus 6, 9 – 13) benutzt (“und führe uns nicht in Versuchung”).

Es geht also nicht darum, vor der Versuchung geschützt zu sein, sondern die Kraft zu bekommen, in der Versuchung standzuhalten. Das entspricht auch dem “hohepriesterlichem Gebet”, das Jesus vor seinen Jüngern gesprochen hat, bevor er von seinem Jünger Judas verraten wurde:

Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen.

Johannes, 17, 15

Jesus bittet nicht darum, dass die Gemeinde vor dem Bösen durch Entrückung geschützt wird, sondern, dass sie im Bösen standhält. Der Satz fängt damit an, dass Er für Seine Jünger bittet, dass sie zwar vor dem Bösen bewahrt werden, aber dass Gott sie in der Welt lässt. Hier geht es nicht darum, dass wir vor dem Bösen bewahrt werden, indem Gott uns aus der Welt holt. Stattdessen bekommen wir Kraft, um dem Bösen widerstehen zu können. Das Gleiche kann man auch für die Versuchung annehmen.

Für mich stellt sich die Frage: Woraus besteht denn die Stunde der Versuchung? Roger Liebi und auch Amir Tsarfati meinen, dass es die Siegelgerichte und die darauf folgenden Posaunen- und Schalengerichte sind. Da muss ich allerdings widersprechen, denn ich erkenne in den Gerichten keine Versuchung. Es sind Gerichte, die Gott über diese Welt kommen lässt.

Nur das Erscheinen des Antichristen und seines falschen Propheten können wir als “Stunde der Versuchung” verstehen, weil die Wunder, die zu dieser Zeit geschehen, auch die Auserwählten verführen könnten, wie Jesus das in Matthäus 24,24 beschrieben hat:

Es werden falsche Christusse und falsche Propheten auftreten und werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen.

Matthäus 24, 24

Dazu passt auch das Erscheinen des Antichristen und des falschen Propheten, die ebenfalls die Menschen verführen werden. Beide – der Antichrist wie auch der falsche Prophet – werden als Tiere bezeichnet:

Es (=der falsche Prophet) tut große Zeichen, sodass es sogar Feuer vom Himmel auf die Erde herabfallen lässt vor den Menschen. Und es verführt die, welche auf der Erde wohnen, durch die Zeichen, die vor dem Tier (=der Antichrist) zu tun ihm gegeben sind, und es sagt denen, die auf der Erde wohnen, dass sie dem Tier, das die Wunde von dem Schwert hat und am Leben geblieben ist, ein Bild machen sollen.

Offenbarung 13, 13-14

In diesem Textabschnitt der Offenbarung wurde kurz vorher das Auftauchen des Antichristen und des falschen Propheten beschrieben. Diese beiden werden die Welt im Sturm erobern. Die Herzen werden ihnen zufliegen. Für den Propheten (in der Offenbarung als zweites Tier beschrieben) wird es ein Leichtes sein, die Menschen dazu zu bringen, den Antichristen (das erste Tier) anzubeten. Das, was Johannes hier in der Offenbarung beschreibt, wird in den zweiten dreieinhalb Jahre der letzten Jahrwoche stattfinden. Zu dieser “Stunde der Versuchung” wurde die Gemeinde aber bereits entrückt.

Hier bin ich mit Amir und Roger Liebi einer Meinung: Wir werden vor der letzten Jahrwoche entrückt. Ich sage aber, dass diese letzte Jahrwoche und auch die Entrückung erst nach dem sechsten Siegel stattfinden.

Die Märtyrer unter dem Altar

Nach dem fünften Siegel sieht Johannes die Märtyrer unter dem Altar, die Gottes Rache für ihr Leiden und ihren gewaltsamen und grausamen Tod fordern:

 Und als es das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die hingeschlachtet worden waren um des Wortes Gottes willen und um des Zeugnisses willen, das sie hatten. Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Wie lange, o Herr, du Heiliger und Wahrhaftiger, richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen? Und jedem von ihnen wurden weiße Kleider gegeben, und es wurde ihnen gesagt, dass sie noch eine kleine Zeit ruhen sollten, bis auch ihre Mitknechte und ihre Brüder vollendet wären, die auch wie sie getötet werden sollten.

Offenbarung 6, 9 – 11

Ein wichtiges Kriterium: Johannes sieht die Seelen der Märtyrer. Er sieht nicht die Märtyrer selbst. Sie haben noch keinen verherrlichten Leib, wie wir ihn alle bekommen werden. Sie sollen noch warten, bis ihre Geschwister im Herrn ebenfalls getötet wurden.

Da muss ich doch fragen, was die Märtyrer unter dem Altar zu suchen haben? Wenn doch gerade die Entrückung stattfand und die Toten in Christus auferweckt wurden: Warum sind die Märtyrer nicht ebenfalls auferstanden und stehen mit der Gemeinde vor dem Thron? Ich würde sie sogar in die erste Reihe stellen, denn das haben sie verdient!

Amir und Roger Liebi sehen in den Märtyrern unter dem Altar einen Beweis dafür, dass es in der Trübsal noch Gläubige gibt, die für ihren Glauben bereit sind zu sterben. Das kann aber nicht sein: Wenn gerade erst die Entrückung stattfand, wie können in so kurzer Zeit so viele Menschen sterben? Nach Amirs Meinung gehören sie nicht zur Gemeinde, weil sie sich nach der Gemeinde bekehrt haben. Darauf will ich im nächsten Punkt kommen.

Die Erlösten aus der Trübsal

Während der Trübsal – also der letzten Jahrwoche – werden sich nach der Auslegung von Roger Liebi und Amir noch viele Menschen bekehren. Sie begründen das mit Offenbarung 7, 9 – 10:

Nach diesem sah ich, und siehe, eine große Schar, die niemand zählen konnte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen; die standen vor dem Thron und vor dem Lamm, bekleidet mit weißen Kleidern, und Palmzweige waren in ihren Händen. Und sie riefen mit lauter Stimme und sprachen: Das Heil ist bei unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und bei dem Lamm!

Offenbarung 7, 9 – 10

Zu diesem Zeitpunkt wurden die ersten sechs Siegel geöffnet. Das siebte Siegel – das ja den sieben Posaunengerichten entspricht – kommt noch. Beide Ausleger sagen dazu: Hier haben wir die Gläubigen, die sich in der letzten Jahrwoche bekehrt haben. Sie finden sich nun alle vor dem Thron ein. Ein paar Verse später lesen wir:

Er (= einer der Ältesten) sprach zu mir: Das sind die, welche aus der großen Drangsal kommen; und sie haben ihre Kleider gewaschen, und sie haben ihre Kleider weiß gemacht in dem Blut des Lammes.

Offenbarung 7, 14

Diese unzählbare Schar ist also aus der großen Drangsal gekommen, die nach Definition der Ausleger den letzten sieben Jahren (nach Roger Liebi sogar nur die letzten 3 1/2 Jahre) entspricht.

Dass ich nicht missverstanden werde: Ich gönne jedem Menschen von Herzen, dass er sich zu Gott bekehrt und seine Ewigkeit bei Ihm verbringt. Ich habe aber ein Problem damit, dass sich in der Trübsal eine “unzählbare Schar aus allen Nationen, Stämmen, Völkern und Sprachen” bekehren soll. Wenn Johannes “unzählbar” schreibt, dann meint er “unzählbar”. In Offenbarung 9, 16 beschreibt Johannes ein 200-Millionen-Heer. Diese Zahl konnte er erfassen, deshalb muss die “unzählbare Schar” ungleich größer sein.

Ich habe kein Problem damit zu glauben, dass sich eine solche riesige Menge an Menschen bekehrt – im Gegenteil: Ich freue mich darüber. Womit ich aber ein Problem habe, ist Folgendes: Wer sich heute bekehrt, dem kostet das nicht mehr als seinen Stolz, weil er vor Gott eingestehen muss, dass er Sünder ist. Heute allerdings, wo der Glaube fast kostenlos ist, bekehrt sie kaum jemand. Aber wenn der Glaube das Leben kostet, bekehrt sich eine so riesige Menschenmenge? Oder wie Amir in einem Vortrag sagte: “Wenn du Jesus heute nicht akzeptierst, glaubst du wirklich, dass du ihn akzeptierst, wenn dafür dein Kopf rollen wird?” Ja, ich weiß, bei Gott sind alle Dinge möglich, aber ich habe doch etwas Probleme, das so zu glauben.

Wenn diese unzählbare Schar die Bekehrten aus der letzten Jahrwoche sind, dann stellt sich mir auch die Frage, warum sie jetzt – also etwa nach einem Drittel der letzten Jahrwoche – vor dem Thron steht. Warum steht sie nicht nach dem Ende der Jahrwoche dort – und was geschieht mit denen, die sich in den letzten zwei Dritteln bekehren. Was ist der Grund dafür, dass Gott hier die Bekehrten zu sich holt und die anderen nicht?

Diese Argumente sind der Grund, weshalb ich glaube, dass die Trübsal bereits vor der letzten Jahrwoche beginnt. Nirgendwo sagt die Bibel, wie lang die Trübsal ist. Wenn wir annehmen, dass sie zu Pfingsten begann – also der Geburtsstunde der Kirche – dann kommen alle Gläubigen, die gestorben und auferstanden sind sowie die Entrückten aus der Trübsal. Das wäre meiner Meinung nach auch logisch, denn was die Gemeinde in ihrer zweitausend-jährigen Geschichte an Verfolgung, Mord und Vertreibung erlebt hat, kann man tatsächlich als “Trübsal” bezeichnen. Am Ende dieser Trübsal findet die Entrückung statt – und das ist eben die “unzählbare Schar” von Gläubigen. So hatte ich das auch im Artikel “Das sechste Siegel” beschrieben.

Der Heilige Geist ist nicht mehr da

Aus 2. Thessalonicher wissen wir, dass der Heilige Geist mit der Entrückung die Erde verlassen hat:

Denkt ihr nicht mehr daran, dass ich euch dies sagte, als ich noch bei euch war? Und ihr wisst ja, was jetzt noch zurückhält, damit er (= der Antichrist) geoffenbart werde zu seiner Zeit. Denn das Geheimnis der Gesetzlosigkeit ist schon am Wirken, nur muss der, welcher jetzt zurückhält, erst aus dem Weg sein; und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden

2. Thessalonicher 2, 5 – 7

Der Heilige Geist ist der, “der zurückhält” – das bedeutet: Erst wenn der Heilige Geist die Erde verlassen hat, kann der Antichrist sichtbar in Erscheinung treten. Das habe ich in den Artikeln “Die vier Reiter” und “Die Entrückung” genauer erläutert. Wie soll sich eine so große Menge an Menschen bekehren, wenn der Heilige Geist – der letztlich für jede einzelne Bekehrung verantwortlich ist – nicht auf der Erde ist? Kein wiedergeborener Christ würde je behaupten, dass er sich aus freien Stücken und eigenem Willen bekehrt hätte. Nein, er sagt, dass der Heilige Geist in ihm gewirkt hat und ihn zur Bekehrung geführt hat. Das ist der Grund, weshalb kein Mensch sich selber für seinen Glauben rühmt, sondern Gott. Nur Ihm allein steht alle Ehre zu – auch das Lob für jede einzelne Bekehrung. Kein Mensch kann sich ohne den Heiligen Geist bekehren. Aber diese Menschenmenge hat sich aus eigenem Antrieb bekehrt? Das kann ich nicht glauben.

Nun versucht Amir diesen “Fehler” zu beheben, indem er sagt, dass der “Zurückhaltende” die Kirche ist. Da muss ich Einspruch erheben. Die Kirche – also die Gemeinschaft aller Gläubigen auf der Erde – ist nicht dazu in der Lage, den Satan zurückzuhalten. Ja, sie kämpft gegen ihn und seine Verführung, aber die Gläubigen haben ja schon Probleme, ihre jeweilige Gemeinde und ihr eigenes Leben “sauber” zu halten. Da haben sie nicht die Kraft, noch den Satan in seinem Tun zurückzuhalten. In seinem Buch “Revealing Revelation” und auch in neueren Vorträgen nennt Amir den Heiligen Geist als den Zurückhaltenden.

Beide Pastoren blenden allerdings aus, dass – wie ich oben beschrieben habe – ohne den Heiligen Geist sich kein Mensch bekehren kann.

Nein, die Kraft, die den Satan zurückhält kann nur göttlich sein. Ein Engel scheidet meiner Meinung nach aus, weil die Thessalonicher wissen durften, wer der Zurückhaltende ist. Da dürfen wir das auch wissen. Ich denke deshalb, dass wir tatsächlich davon ausgehen können, dass es der Heilige Geist ist.

Die Vollzahl der Heiden

Israel ist zum Teil Verstockung widerfahren, bis die Vollzahl der Heiden eingegangen ist

Römer 11, 25

Als Israel Jesus, den Messias, ablehnte, verstockte Gott Sein Volk und wandte sich den Heiden zu. Diese Zeit wird vorbei sein, wenn die “Vollzahl der Heiden” eingegangen ist. Dabei gibt es in meinen Augen keine Interpretation: “Vollzahl der Heiden” heißt “Vollzahl der Heiden”. Übrigens sagt Amir das selber in seinem Vortrag “Fullness of the Gentiles“. Dort vergleicht er dies mit einem Becher. Irgendwann ist er voll. Es passt einfach nichts mehr hinein. Mit anderen Worten: Es wird einmal eine Zeit geben, in der der letzte Heide sein “Ja” zu Gott sagt, Buße tut und Ihm sein Leben übergibt. Das wird der letzte Heide sein, der sich bekehrt. In diesem Moment wird Gott sich Seinem Volk Israel wieder zuwenden. Die Menschen, die sich während der letzten Jahrwoche bekehren, werden Juden sein, keine Heiden mehr. Deshalb kann die “Schar vor dem Thron” nicht aus der letzten Jahrwoche kommen, denn sie kommt aus “aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen” (Offenbarung 7, 9).

Israel in Ägypten

JD Farag hat einmal die Zeit der Entrückung mit dem Auszug Israels aus Ägypten verglichen: Als es immer schlimmer wurde, wussten die Israeliten, dass die Zeit des Auszugs immer näher kommt. So können wir die letzte Zeit sehen: Wenn es immer schlimmer wird, wissen wir, dass die Entrückung näher kommt.

Ich gebe JD Recht. Allerdings dürfen wir nicht vergessen, dass Israel die ersten drei Plagen miterleben musste:

  • Wasser wird zu Blut
  • Frösche überfluten das Land
  • Mücken quälen Mensch und Tier

Erst ab der vierten Plage verschonte Gott Sein Volk. Ich glaube wie JD auch, dass wir die letzte Zeit mit dem Auszug Israels vergleichen können. Allerdings mit allen Konsequenzen: Auch Israel hat einen Teil der Plagen mitgemacht, deshalb werden auch wir einen Teil der Plagen miterleben. Und noch etwas: Die Israeliten wussten nicht, dass Gott sie verschonen würde. Sie mussten bestimmt befürchten, alle Plagen bis zum Ende durchzumachen.

Warum tut Gott das? Warum lässt er uns diese schreckliche Zeit der ersten sechs Siegel (inklusive dem Tod von einem Viertel der Menschheit beim vierten Siegel) miterleben? Meine Antwort: Gott ist gnädig. Er will nicht, dass jemand verloren geht. Er lässt uns Christen durch diese Zeit gehen, damit wir den Menschen in unserem Umfeld bezeugen, dass Gott diese Zeit zulässt. Menschen sollen sich zu Ihm bekehren. Wir sollen auch warnen: Irgendwann sind wir nicht mehr da. Dann ist der Zug abgefahren und eine Bekehrung wird nicht mehr möglich sein.

Fazit

Es wird einen Moment geben, in dem Gott sich wieder Israel zuwendet und Seine Verheißungen erfüllt. Es ist nicht so, dass sich Gott nur entweder um Israel oder um die Heiden kümmern kann. Natürlich könnte er beides. Er tut es aber nicht. Die Zeit der Heiden ist irgendwann beendet und Gott kümmert sich darum, dass sich Sein Volk wieder zu ihm bekehrt.

Meiner Meinung nach – und ich kann es nun einmal nicht anders sehen – lesen wir in Offenbarung 7 von der Entrückung: Gott wendet sich Seinem Volk Israel zu, indem er die Juden versiegelt, die gerettet werden sollen (Verse 1 – 8). Anschließend lesen wir von der Gemeinde, die vor dem Thron steht. Ich glaube, dass dies die Menschen sind, die die Entrückung erlebt haben oder gerade von den Toten auferstanden sind. So habe ich das auch im Artikel “Das sechste Siegel” beschrieben.

Die Trübsal hat also schon längst begonnen. Das bedeutet, dass es den Menschen schlecht geht. Sie werden leiden. Viele werden sterben. Aber: Das wird Gläubige wie Ungläubige gleichermaßen treffen. Die Gläubigen haben aber den Vorteil, dass sie vor der letzten Jahrwoche abgeholt werden. Die Ungläubigen müssen durch diese Zeit gehen und dann durch die Zeit des Zornes Gottes gehen, vor der Gott aber seine Gemeinde schützen will (1. Thessalonicher 5, 9).

Wer hat nun Recht?

Wird unsere Entrückung vor den Siegelgerichten stattfinden und wir werden noch relativ “glimpflich” davonkommen? Oder werden wir durch die erste schwere Zeit durchgehen und unseren Herrn erst nach den Ereignissen der sechs Siegeln sehen können? Was ist richtig? Wer hat Recht?

Wenn ich ehrlich bin: Ich weiß nicht, ob Roger Liebi und Amir oder ich selbst Recht habe. Wer die Bibel – und das betrifft insbesondere die Endzeitprophetie – auslegt, tut das, weil er die Bibel so und nicht anders versteht. Auch ich habe mich danach gerichtet, wie ich die biblischen Aussagen verstehe. Ich habe meine Sicht in diesem Artikel klargemacht. Jetzt liegt es an jedem Einzelnen zu entscheiden, was er glaubt.

Dazu muss ich allerdings auch sagen, dass es total egal ist, was wir glauben oder was wir wollen. Gott macht keine Meinungsumfrage,. Er richtet sich nicht danach, was wir glauben. Er entscheidet, wann was geschieht. Wir als Seine Geschöpfe haben das hinzunehmen in dem Wissen, dass das, was Er tut, das Richtige und das Beste ist.

Natürlich gebe ich zu: Wer der Auslegung von Roger Liebi und Amir Tsarfati folgt, befindet sich eindeutig in der besseren Gesellschaft. Aber nur wegen der besseren Gesellschaft lege ich die Bibel nicht anders aus. Ich lege das aus, was ich sehe und verstehe.

Die Auslegung der Endzeitprophetie hat auch immer etwas mit Raten zu tun: Wir wissen nicht, was tatsächlich kommt. Wir können nur Vermutungen anstellen auf der Basis, wie wir die Welt heute sehen. Dabei muss man immer mit einplanen, dass die eigene Vermutung falsch war und man sich geirrt hat. Bis dahin bleibe ich aber dabei: Wir werden nach dem sechsten Siegel und vor der ersten Posaune abgeholt. Nicht eher.

Das 1.000-jährige Reich

Das 1.000-jährige Reich

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Nein, dieser Artikel hat nichts mit dem Dritten Reich der Nazis zu tun, das sie euphemistisch als “1.000-jährig” bezeichneten. Sie hatten bewusst einen biblischen Begriff genommen, um die damals noch zum großen Teil christlich geprägte Gesellschaft leichter ködern zu können. Hitler war sehr geschickt, mit bewusst falsch umgedeuteten Begriffen seinen Handlungen einen christlichen Anstrich zu geben – was nebenbei bemerkt auch heute ein Merkmal von sozialistisch-totalitären Systemen ist (z.B. kommt der Begriff “Bewahrung der Schöpfung” nicht in der Bibel vor).

In diesem Artikel soll es ausschließlich um das wirklich noch kommende 1.000-jährige Reich gehen, in dem kein Geringerer regieren wird, als Jesus Christus selbst, der Sohn des lebendigen Gottes, der als König der Welt und Herrscher über alle Völker sichtbar kommen wird.

Der Begriff des 1.000-jährigen Reiches kommt so in der Bibel eigentlich nicht vor. Wir wissen nur aus einer einzigen Stelle der Offenbarung davon, und zwar aus Offenbarung 20, 1 – 6:

[1] Und ich sah einen Engel aus dem Himmel herabsteigen, der hatte den Schlüssel des Abgrundes und eine große Kette in seiner Hand.
[2] Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, die der Teufel und der Satan ist, und band ihn für 1.000 Jahre
[3] und warf ihn in den Abgrund und schloss ihn ein und versiegelte über ihm, damit er die Völker nicht mehr verführen kann, bis die 1.000 Jahre vollendet sind. Und nach diesen muss er für kurze Zeit losgelassen werden.
[4] Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und das Gericht wurde ihnen übergeben; und ich sah die Seelen derer, die enthauptet worden waren um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen, und die das Tier nicht angebetet hatten, noch sein Bild, und das Malzeichen weder auf ihre Stirn noch auf ihre Hand angenommen hatten; und sie wurden lebendig und regierten die 1.000 Jahre mit Christus.
[5] Die Übrigen der Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis die 1.000 Jahre vollendet waren. Dies ist die erste Auferstehung.
[6] Glückselig und heilig ist, wer Anteil hat an der ersten Auferstehung! Über diese hat der zweite Tod keine Macht, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und mit ihm regieren 1.000 Jahre.

Offenbarung 20, 1 – 6

Das 1.000-jährige Reich, oder “Millennium” (von “Mille” – lat. Tausend und “Annus” – Jahr) wird – obwohl nur in der Offenbarung erwähnt – trotzdem in vielen alttestamentlichen Propheten angesprochen. Aus der Gesamtheit der Prophetie wissen wir, was in dieser Zeit geschieht und welche Besonderheiten dort herrschen. Erst durch die Erklärung in der Offenbarung werden die alttestamentlichen Prophetien deutlich und verständlich. Durch die Prophetie des Apostels Johannes können wir die alttestamentlich beschriebenen Ereignisse einer bestimmten Zeit zuordnen. Dadurch können wir die zur Zeit der Propheten noch nicht erfüllten Prophetien unterscheiden zwischen Prophetien, die in das 1.000-jährige Reich gehören und solchen, die noch vorher erfüllt werden müssen.

Einerseits wird diese Welt noch immer die Welt sein, die wir heute kennen, andererseits aber nicht, weil Jesus durch sein Kommen Schäden in der Natur repariert, die bereits seit tausenden von Jahren bestehen. Dazu aber erst später mehr.

Der Beginn des 1.000-jährigen Reiches

Wir befinden uns in der Zeit nach der Trübsal und der letzten Jahrwoche, von der ich im Artikel “Die letzte Jahrwoche” bereits berichtet hatte. Das bedeutet, dass die Entrückung der Gemeinde bereits vor der letzten Jahrwoche stattgefunden hat, die nun beendet ist. Auf der Erde sind unglaubliche Schäden entstanden – teils durch die Menschen selbst, teils aber auch durch Gottes Gerichte. Dazu gehört unter anderem der Tod der Hälfte der Menschheit (1/4 beim vierten Siegel – Offenbarung 6, 7 – 8 – und 1/3 beim sechsten Siegel durch das 200-Millionen-Heer – Offenbarung 9, 13 – 21). Wenn wir den o.g. Versen der Offenbarung folgen, finden wir einige Ereignisse, mit denen das 1.000-jährige Reich beginnen wird:

  • Der Satan wird gebunden
  • Es werden Throne aufgestellt und Gericht gehalten
  • Die Toten, die an Christus geglaubt haben, werden auferstehen

Während des letzten Krieges, in dem die Menschheit gegen seinen Gewaltherrscher – den Antichristen – zu Felde zieht, wird Jesus für alle sichtbar auf dem Ölberg erscheinen (Sacharja 14, 4). Die bisher gegeneinander stehenden Kriegsparteien werden sich gegen Jesus wenden, der jedoch dem Treiben ein schnelles Ende bereitet (s. Artikel “Die Kriege der Endzeit“). Er wird den Antichristen (genannt “Das Tier”) und den falschen Propheten sofort in den Feuersee werfen (Offenbarung 19, 20 – 21) – ein Sinnbild für die Hölle, die nach allen biblischen Aussagen tatsächlich brennt. Das hat Jesus auch in seiner Erzählung vom “armen Lazarus” bestätigt (Lukas 16, 19 – 31).

Der Satan wird gebunden

Dann wird der Satan gebunden – nicht in den Feuersee geworfen – und erst nach 1.000 Jahren wieder freigelassen. Während dieser 1.000 Jahre wird er die Menschen nicht verführen können. Der Grund: Die Menschen sind zum Teil nicht bekehrt, wenn sie das 1.000-jährige Reich betreten. Auch ihre Kinder werden sich zum großen Teil nicht bekehren. Sie werden in dieser Zeit sündigen, weil sie Christus und seinen Erlösungstod nicht akzeptieren. Weil aber der Satan nicht da ist, haben sie niemanden, dem sie ihr Tun in die Schuhe schieben können. Ihr Verhalten im 1.000-jährigen Reich ist also der Beweis, dass Menschen aus sich selbst böse und sündig sind.

Die Auferstehung der Toten

Während der letzten Jahrwoche wird der Heilige Geist nur bei den Juden aktiv sein, nicht in den Heidenvölkern. Die Vollzahl der Heiden ist ja bereits zum Beginn der letzten Jahrwoche eingegangen (s. Artikel “Das sechste Siegel“). Deshalb werden sich in dieser Zeit nur Juden bekehren können. Die einzigen Märtyrer, die in dieser Zeit sterben, können darum auch nur Juden sein. Sie werden zum 1.000-jährigen Reich wieder auferweckt.

Das Gericht

Von den Menschen, die die Trübsal und die letzte Jahrwoche überlebt haben, werden bereits beim Erscheinen Christi diejenigen getötet, die das “Mal des Tieres” angenommen haben (Offenbarung 19, 20 – 21). Der Grund: Wer das Mal annimmt, nimmt es aus religiösen Gründen an. Die Annahme bestätigt die Anbetung des Antichristen und des Satans (Offenbarung 13, 15 – 17). Diese Menschen können in der Gegenwart Christi nicht leben und müssen deshalb sterben.

Ich muss gestehen, dass ich mir nicht genau erklären kann, um welches Gericht es sich hier handelt. In diesem Gericht wird entschieden, wer in das 1.000-jährige Reich kommt und wer nicht. Ich wüsste kein Gericht, das in der Bibel beschrieben wird, das zu diesem Zeitpunkt stattfinden könnte. Aber eines muss ganz klar sein: Wer in das 1.000-jährige Reich eingeht, hat noch kein Bürgerrecht im Himmel. Zu Christus bekehren muss sich ausnahmslos jeder, der bei ihm leben und bleiben will.

Bisher habe ich geglaubt, dass sich hier das Gericht zwischen “Schafen und Böcken” (Matthäus 25, 31 – 46) abspielt. Das kann aber nicht sein, weil das Gericht damit endet, dass die einen “in die ewige Strafe hingehen, die Gerechten aber in das ewige Leben”. Der Einzug in das 1.000-jährige Reich ist nicht gleichgesetzt mit dem ewigen Leben. Wie ich den biblischen Text verstehe, sind alle als Bürger willkommen, die die Trübsal überlebt und das Mal des Tieres abgelehnt haben, unabhängig davon, ob sie Christus angenommen haben oder nicht. Die endgültige Entscheidung wird erst später vor dem weißen Thron getroffen.

Wo ist denn nun der Unterschied zwischen denen, die auferstanden sind und denen, die die letzte Jahrwoche überlebt hatten?
Die Auferstandenen erhalten Bürgerrecht im Neuen Jerusalem und bei ihrer Auferstehung einen neuen, unsterblichen Leib (1. Korinther 15, 42 – 44). Das gilt auch für diejenigen, die bei der Entrückung vor der letzten Jahrwoche dabei waren. Für alle diese Menschen gibt es kein Gericht mehr. Sie sind erlöst und werden im Reich Gottes leben dürfen.
Wer die letzte Jahrwoche überlebt und beim Gericht das Recht erhält, im 1.000-jährigen Reich zu leben, ist immer noch sterblich (Jesaja 65, 20). Sofern er während des 1.000-jährigen Reiches stirbt, steht ihm das Gericht am Weißen Thron bevor, in dem endgültig entschieden wird, wer auf der neuen Erde leben darf und wer nicht.

Die 75-tägige Wiederherstellung der Erde

Nach der letzten Jahrwoche ist die Welt fast vollständig zerstört. Nach Unmengen von Erdbeben, Gottes Gericht während der Schalengerichte, nach dem Hesekiel-Krieg und dem Krieg nach der letzten Jahrwoche (s. Artikel “Die Kriege der Endzeit“) blieb kaum ein Stein auf dem anderen.

Vor allem aber sind enorme Schäden in der Natur entstanden, die erst behoben werden müssen, damit die Menschheit wieder auf der Erde leben kann. Das sind zum Einen natürlich die Schäden, die während Gottes Gerichte in der Natur entstanden sind. Aber auch die Schäden, die die Menschen in der Vergangenheit hinterlassen haben, müssen korrigiert werden. Dabei denke ich natürlich an die Umweltschäden z.B. durch die Produktion und den Betrieb von Windrädern und besonders auch an die Hinterlassenschaften aus Kriegen wie z. B. Minenfelder.

Diese Reparatur dauert 75 Tage, wie der Prophet Daniel sagt:

[11] Und von der Zeit an, da das beständige [Opfer] beseitigt und der Gräuel der Verwüstung aufgestellt wird, sind es 1.290 Tage.
[12] Wohl dem, der ausharrt und 1.335 Tage erreicht!

Daniel 12, 11 – 12

Vom Propheten Daniel wissen wir von den 70 Jahrwochen, aber auch, dass die 69. Jahrwoche mit Erscheinen des Messias beendet war. Bei Daniel ist ein prophetisches Jahr immer 360 Tage lang. Entsprechend dauern 3 1/2 Jahre 1.260 Tage (3 x 360 + 180). Im zwölften Kapitel werden aber 1.290 bzw. 1.335 Tage genannt. Das ist ein Überschuss von 75 Tagen.

Diese Aussage Daniels wird von längst nicht allen Auslegern berücksichtigt. Diejenigen, die sie beachten, vermuten fast immer, dass diese 75 Tage die Zeit sind zwischen Ende der letzten Jahrwoche und Beginn des 1.000-jährigen Reiches liegt. In dieser Zeit finden die Reparaturarbeiten auf der Erde statt.

Einzig Roger Liebi vermutet in dieser Zeit den Hesekiel-Krieg aus Hesekiel 38. Nach seiner Ansicht ist Christus bereits auf der Erde, als Gog von Magog Israel angreift. Das halte ich für eine sehr gewagte Theorie. Dann hätte also Christus kurz vorher die Streitmacht der gesamten Erde vernichtet – und Russland bildet sich ein, dennoch gegen ihn gewinnen zu können. Die siebenjährige Aufräum-Zeit nach dem Krieg würde dann in den Anfang des 1.000-jährigen Reiches fallen. Gott benötigt also nur 75 Tage, um die Schäden der ganzen Erde zu reparieren, aber sieben Jahre, um nach dem Krieg in dem kleinen Israel aufzuräumen? Auch wenn ich Roger Liebi sehr schätze: Das kann ich wohl mit gutem Gewissen als falsch ansehen.

Ich muss zugeben, dass ich mir bei der Auslegung nicht ganz sicher bin. Ich kann mir schlecht vorstellen, dass ein Gott, der in sechs Tagen Himmel und Erde aus dem Nichts schafft, 75 Tage benötigt um ein paar Schäden auf dem kleinen Planeten Erde zu reparieren. Allerdings fällt mir selbst keine bessere Erklärung ein. Ich übernehme sie, weil Sie mir besser erscheint als die Theorie von Roger Liebi.

Beim Erscheinen des Messias werden mehrere Ereignisse stattfinden

  • Der Tempel wird zerstört und ein neuer gebaut
    Das steht zwar nirgendwo in der Bibel, ist aber logisch: Der dritte Tempel wurde auf Veranlassung des Antichristen gebaut. In der Mitte der letzten Jahrwoche lässt er sich sogar als Gott in ihm anbeten. Der Tempel ist damit zu einem Sinnbild der satanischen Herrschaft des Antichristen geworden (s. Artikel “Die letzte Jahrwoche“). Diesen Tempel wird Christus deshalb nicht stehen lassen können. Alles, was durch den Satan verunreinigt wurde, muss vernichtet werden.
    Nebenbei bemerkt: Das ist der Grund, weshalb Weltall und Erde zerstört und neu geschaffen werden müssen (Offenbarung 21, 1). Sie wurden durch die Gegenwart und Herrschaft des Satans kontaminiert.
    Christus wird natürlich einen neuen Tempel bauen, der wahrscheinlich dem Aussehen entsprechen wird, wie es in Hesekiel 40 – 42 beschrieben wird. Selbst wenn es die muslimischen Gebäude auf dem Tempelberg – Al-Aqsa-Moschee und Felsendom – noch geben sollte, werden sie spätestens jetzt zerstört, um dem neuen Tempel Platz zu machen und weil sie einem fremden Gott geweiht waren. Der neue Tempel hat ja nach der Prophetie Hesekiels riesige Ausmaße. Das 1.000-jährige Reich ist übrigens die letzte Gelegenheit für den neuen Tempel. Im neuen Jerusalem wird es keinen mehr geben (Offenbarung 21, 22).
  • Vom Altar fließt Wasser bis zum Toten Meer, wodurch das Meer wieder gesund und die Heimat von vielen Fischarten wird (Hesekiel 47, 1 – 11). Auch die Versorgung von Grundnahrungsmitteln vergisst Gott nicht: Die kleinen Gewässer bleiben salzig, damit aus ihnen Salz gewonnen werden kann.
  • Der Ölberg (östlich des Tempelberges) teilt sich in zwei Hälften nach Norden und Süden (Sacharja 14, 4), wodurch der Weg für den Fluss von Jerusalem bis zum Toten Meer frei wird.
    Der Ölberg ist eigentlich ein einziger großer Friedhof. Viele reiche Juden haben sich dort ihre Gräber gekauft, um bei der Ankunft des Messias die Ersten zu sein. Hier stellt sich die Frage, was mit diesen Gräbern geschieht, wenn sich der Ölberg teilt, denn ich glaube kaum, dass alle Toten, die dort begraben sind, bei der Auferstehung dabei sein werden. Ich bin mir aber sicher, dass Jesus als Gottes Sohn eine gute und kluge Lösung findet.
  • Erfüllung der biblischen Herbstfeste
    Bei seinem ersten Kommen hat Christus die vier biblischen Frühlingsfeste erfüllt, bei seinem zweiten Kommen wird er die drei Herbstfeste erfüllen. (s. Exkurs: “Die biblischen Feste“)

Der Wolf und das Lamm

Aber noch etwas anderes wird geschehen, worauf ich bereits hingewiesen hatte: Durch den Sündenfall von Adam und Eva (1. Mose 3, 1 – 11) wurden nicht nur die Menschen der Sünde unterworfen, sondern auch die Schöpfung. Seit dieser Zeit gibt es unter den Tieren Jäger und Gejagte, Fressen und gefressen Werden. Zum 1.000-jährigen Reich muss das zunächst “repariert” werden und die Tiere ihren von Gott gewollten, friedlichen Lebensstil annehmen (Römer 8, 19 – 21). Von diesen Ereignissen sprechen die alttestamentliche Propheten, allen voran der Prophet Jesaja:

[6] Da wird der Wolf bei dem Lämmlein wohnen und der Leopard sich bei dem Böcklein niederlegen. Das Kalb, der junge Löwe und das Mastvieh werden beieinander sein, und ein kleiner Knabe wird sie treiben.
[7] Die Kuh und die Bärin werden miteinander weiden und ihre Jungen zusammen lagern, und der Löwe wird Stroh fressen wie das Rind.
[8] Der Säugling wird spielen am Schlupfloch der Natter und der Entwöhnte seine Hand nach der Höhle der Otter ausstrecken.
[9] Sie werden nichts Böses tun, noch verderbt handeln auf dem ganzen Berg meines Heiligtums; denn die Erde wird erfüllt sein von der Erkenntnis des HERRN, wie die Wasser den Meeresgrund bedecken.

Jesaja 11, 6 – 9

Damit ist die Kreatur wieder in ihren Urzustand zurück versetzt, den sie direkt nach der Schöpfung hatte. Alle Tiere waren Vegetarier (1. Mose 1, 29 – 30), das werden sie im 1.000-jähren Reich auch wieder sein. Sie werden ohne Furcht leben können. Allerdings – dass muss jeder wissen, der heutzutage ein gutes Steak zu schätzen weiß – auch für uns wird es kein Fleisch geben. Steakhäuser werden im 1.000-jährigen Reich keine große Zukunft haben, wenn sie ihre Küche nicht umstellen.

Wenn jemandem die Frage kommt: Werden Schlangen im 1.000-jährigen Reich wieder Beine haben? Aus der Schöpfung – genauer der Bestrafung nach dem Sündenfall – wissen wir, dass Schlangen vormals Beine hatten (1. Mose 3, 14). Zwischenzeitlich haben Biologen festgestellt, dass Embryos einiger Schlangenarten – wie z. B. der Python – im Ei tatsächlich Extremitäten bilden. Kurz vor dem Schlüpfen wird aber ein bestimmtes Gen aktiviert, deshalb bilden sie sich wieder zurück, so dass die Schlange ohne Arme und Beine schlüpft. Die Antwort auf diese Frage finden wir in Jesaja 65,25: Schlangen werden wie zuvor Staub fressen, also weiter auf dem Bauch kriechen. Die Tiere wurden ohne eigene Schuld der Sünde unterworfen (Römer 8, 19 – 21). Nicht so die Schlange. Sie hat sich freiwillig vom Satan benutzen lassen (1. Mose 3, 1 – 11).

Die Friedenszeit des Millenniums

Nachdem die Gemeinde vor der letzten Jahrwoche zu Christus entrückt wurde und mit ihm das Hochzeitsmahl gefeiert hat, kommt sie nun mit ihm zurück auf die Erde. Der Bräutigam zeigt sich mit seiner Braut in der Öffentlichkeit. Wir werden vielleicht alte Bekannte wieder sehen, die die Trübsal überlebt haben, das Mal des Tieres nicht angenommen haben und auch im Gericht für würdig befunden wurden, im 1.000-jährigen Reich zu leben. Allerdings werden wir einen unsterblichen Leib haben, sie nicht. Wir werden also eine “Zweiklassen-Gesellschaft” sein: Die einen, die ewig leben und die anderen, die zwar ein langes, erfülltes Leben vor sich haben (Jesaja 65, 20), aber dennoch sterben müssen.

Schwerter zu Pflugscharen

Wenn Christus regiert, wird er allen Menschen Frieden anbieten. Er wird sie in Wohlstand und Sicherheit regieren, allerdings wird er keine Kompromisse eingehen. Was er sagt, muss getan werden (Offenbarung 19, 15). Dazu gehört die Anordnung an alle Völker, jährlich nach Jerusalem zu kommen, um dort das Laubhüttenfest zu feiern. Völker, die dort nicht erscheinen, werden von ihm bestraft, indem kein Regen fällt. Das bedeutet Trockenheit und Hungersnot (Sacharja 14, 16 – 17).

Christus ist der Friedensfürst (Jesaja 9, 5). Darum wird er es schaffen, dass die Menschheit sich ändert. Sie wird friedlich sein und keine Kriege führen. Sie werden nicht nur keine Waffen mehr herstellen – sie werden sogar ihren Zweck ändern und sie für Friedenszwecke einsetzen. Jesaja spricht deshalb davon, dass die Menschen “Schwerter zu Pflugscharen und Speere zu Rebmessern” umschmieden werden (Jesaja 2, 4). Obwohl sie die gesamte Zeit keine Kriege führen werden, sind sie am Ende des 1.000-jährigen Reiches dann doch dazu bereit, wenn der Satan wieder freigelassen wird.

Das Ende des 1.000-jährigen Reiches

Wie ich oben bereits erwähnte, sind die Menschen nicht alle bekehrt, vielleicht sind die Ungläubigen sogar in der Überzahl. Sie bilden sich ein, “gut” zu sein, weil sie zwar Jesus gehorchen (mehr aus Angst vor Bestrafung, als aus eigenem Antrieb), aber nicht seinen Erlösungstod für sich persönlich angenommen haben. Vielleicht sind sie auch mit seiner Herrschaft unzufrieden. Vielleicht gibt es immer noch irgendwelche Ideologien, die noch Besseres wollen, als Jesus tut, aber Böses schaffen – wie es der Mensch ohne Gott schon immer getan hat. Dass sie immer noch sündig sind und die Erlösung durch seinen Kreuzestod brauchen, wird wahrscheinlich schwer sein zu begreifen und anzunehmen. Das wird der Grund sein, weshalb die nicht Bekehrten von Satan verführt werden können. Sie werden sich schließlich auf Drängen des Satans, der am Ende der 1.000 Jahre freigelassen wird, zum Krieg rüsten und gegen Christus kämpfen. Wahrscheinlich werden dazu auch die Völker gehören, die nicht zum Laubhüttenfest in Jerusalem erschienen sind und deshalb unter den Strafen gelitten haben. Wie es bei Menschen so oft ist: Für die Konsequenzen des eigenen Versagens werden oftmals andere verantwortlich gemacht. Das werden aber nur die nicht-bekehrten Menschen sein. Wer sich während des 1.000-jährigen Reiches bekehrt, bleibt auf der Seite Christi und würde für ihn kämpfen, wenn er denn die Chance dazu bekommen würde.

Wie ich bereits im Artikel “Die Kriege der Endzeit” ausgeführt hatte, werden die Völker zwar nach Jerusalem kommen, um Krieg gegen ihren König zu führen. Sie werden aber keine Chance haben, weil sie durch Feuer vernichtet werden, das vom Himmel fällt (Offenbarung 20, 8 – 9). Damit wird der dritte endzeitliche Krieg – der gleichzeitig der letzte Krieg ist, den die Menschen jemals führen werden – durch göttliche Intervention beendet.

Exkurs: Die Erfüllung der biblischen Feste

Gott hat dem Volk Israel sieben Feste verordnet, die sie einzuhalten haben (3. Mose 23). Alle Feste haben zwar ihre alttestamentliche Bedeutung, Jesus wird sie aber in der Zeit der Gemeinde und auch danach noch erfüllen. Alle Feste werden durch Jesus erfüllt, weil sie auf ihn hinweisen. Dabei ist noch eines wichtig: Alle Feste wurden den Juden gegeben, niemals der Gemeinde. Deshalb wurden alle Feste für Israel erfüllt – und sie wurden in Jerusalem erfüllt. Das galt für die vier bereits erfüllten Frühlingsfeste und wird auch für die noch ausstehenden drei Herbstfeste gelten, die Jesus bei seinem zweiten Kommen erfüllen wird.

Die Frühlingsfeste

  • Passah
    Das Fest zur Befreiung aus der Knechtschaft in Ägypten. Christus hat das Fest erfüllt durch seinen Erlösungstod am Kreuz. Dadurch wurden wir von der Knechtschaft unter der Sünde befreit (Kolosser 2, 13 – 14). Besonders das Passahfest ist ein besonderes Ereignis, das erstaunliche Gemeinsamkeiten mit Jesu Kreuzestod hat: Das Blut des Passahlammes hat das Volk Israel vor dem Todesengel gerettet (2. Mose 12, 7; 12 – 13) – das Blut des Lammes (= Jesus Christus) rettet vor dem Tod der Sünde (1. Johannes 1, 7). Dem Passahmahl durfte kein Knochen gebrochen werden (2. Mose 12, 46) – Jesus wurden am Kreuz nicht die Beine gebrochen (Johannes 19, 32 – 34). Diese Beispiele nur stellvertretend für viele andere Parallelen. Das Passahlamm wurde fünf Tage ausgesondert, bevor es geschlachtet wurde – Jesus ritt fünf Tage vor seiner Kreuzigung als Lamm Gottes in Jerusalem ein und zeigte sich damit als Lamm Gottes.
  • Das Fest der ungesäuerten Brote
    Gesäuertes Brot ist – zumindest in der Zeit dieses Festes – ein Zeichen von Sünde. Durch sein sündenfreies Leben, das er am Kreuz geopfert hat, hat Jesus dieses Fest erfüllt (Hebräer 4, 15).
  • Die Darbringung der Erstlingsfrucht
    Christus ist der erste, der aus dem Tod auferstanden ist, um ewig zu leben. Das hat er zu Ostern getan. Alle anderen werden erst später auferstehen. Damit hat Christus dieses Fest erfüllt (1. Korinther 15, 20), indem er als Erstling von den Toten zu ewigem Leben auferstanden ist.
  • Schawout (Pfingsten oder Wochenfest)
    Das Wochenfest war ursprünglich ein Erntedankfest. Es wurde aber gleichzeitig der Erhalt der Gesetzestafeln am Berg Sinai gefeiert.
    Zu Pfingsten hat Gott sein Gesetz nicht auf Tafeln, sondern durch die Ausgießung des Heiligen Geistes (Joel 3, 1 – 2) in unsere Herzen geschrieben. Dieses Ereignis fand in Jerusalem statt. Die ersten, die den Heiligen Geist empfingen, waren die Jünger, also Juden.

Die Herbstfeste

  • Rosh HaShana (oder: Posaunenfest)
    “Rosh HaShana” heißt “Kopf des Jahres”. Es war der kalendarische Anfang des Kalenders, bis er durch das Passahfest abgelöst wurde (2. Mose 12, 1 – 2). Heute ist das Passahfest der Beginn des religiösen Jahres, RoshHaShana ist noch immer der Beginn des kalendarischen Kalenders. Das entspricht unserem Kirchenjahr, das zu Weihnachten beginnt, und dem kalendarischen Kalender, der am 1. Januar beginnt.
    Ich vermute – wie übrigens viele Ausleger auch – dass zu diesem Fest Christus auf dem Ölberg erscheinen wird. Der Zweck dieses Festes ist, Buße zu tun und sich auf den 9 Tage später stattfindenden Versöhnungstag vorzubereiten. Es erklingen aber auch 100 Posaunentöne mit unterschiedlicher Intensität. Der letzte der 100 Töne trägt den Namen “Krönung des Königs”. Das ist der Grund, weshalb ich davon ausgehe, dass Christus zu Rosh HaShana zurückkommt.
  • Versöhnungstag (Yom Kippur)
    Der Versöhnungstag ist das höchste Fest der Juden. Er markiert das Ende der 10-tägigen Bußzeit und ist in Israel ein strenger Tag des Fastens. Weder Essen noch Trinken sind erlaubt, selbst die Körperpflege darf nur zu einem Minimum durchgeführt werden: Der Gläubige darf lediglich Hände und Augen mit Wasser benetzen.
    Wenn Christus zu Rosh HaShana wiederkommt, wird zum Versöhnungstag die Buße der Juden erfolgen, wie der Prophet Sacharja (12, 10) schrieb: Sie werden voll Trauer auf den schauen, “den sie durchstochen haben”. Das wird dann die endgültige Versöhnung Gottes mit seinem Volk Israels und der Beginn des 1.000-jährigen Reiches sein.
  • Laubhüttenfest
    Die Erfüllung des Laubhüttenfestes wird im 1.000-jährigen Reich stattfinden, wenn die Völker jährlich nach Jerusalem kommen, um dort das Laubhüttenfest zu feiern.

Wir sehen: Die Erfüllung aller Feste betrifft Israel und wird auch in Jerusalem stattfinden. Damit sollten endlich alle Spekulationen der Geschichte angehören, die davon ausgehen, dass die Entrückung an einem Rosh HaShana stattfindet.

Noch ist Zeit

Es gibt eine kleine Chance für die Menschen, die die Trübsal und die Gerichte in der letzten Jahrwoche überleben, sich zu bekehren und dann auch in das Neue Jerusalem einzuziehen. Ich kann dir aber nur eines raten: Lass es nicht darauf ankommen! Wenn du dich heute zu Christus bekehrst, bist du bei der Entrückung dabei. Du darfst am Hochzeitsmahl teilnehmen und sieben Jahre feiern. Für dich gibt es dann kein Gericht, kein banges Fragen: Wird es für mich reichen?

Dabei ist eine Bekehrung zu Christus eine der einfachsten Dinge dieser Welt: Wir sind vor Gott Sünder und haben deshalb nur Strafe, Tod und Hölle verdient. Das musst du dir selber und – was noch wichtiger ist – Gott eingestehen. Dann darfst du dir aber auch über eines klar werden: Genau deshalb ist Jesus auf diese Welt gekommen, lebte als Mensch sündlos und hat dann freiwillig den schlimmsten aller Tode auf sich genommen, damit uns dieser Tod erspart bleibt. Gott hat seinen Sohn geopfert, damit wir mit einem einfachen “Ja” zu ihm kommen dürfen, indem wir Jesu stellvertretenden Tod für uns persönlich annehmen. Wer das tut, der ist gerettet und darf Gott “Vater” nennen. Der Apostel Paulus schrieb sogar davon, dass wir ihn “Abba” nennen dürfen, was auf hebräisch “Papa” heißt (Römer 8, 15). So nah will dir Gott sein, dass du ihn “Papa” nennen darfst. (Das Wort “Abba” wird tatsächlich auch heute noch in der hebräischen Sprache als “Papa” benutzt. Israelische Kinder sprechen ihre Väter mit “Abba” an.)

Jesus hat das Evangelium in einem einzigen Satz zusammengefasst:

Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.

Johannes 3, 16
Das sechste Siegel

Das sechste Siegel

Foto: Pixabay

Nach den letzten beiden Artikeln zu den ersten Siegeln (die vier Reiter) und die Ziele des Antichristen, in denen ich einige Gedanken aufgeschrieben habe, wie ich die aktuellen Ereignisse beurteile, komme ich nun zu prophetischen Ereignissen, die zwar meiner Meinung nach heute bereits recht deutlich zu sehen sind, aber erst in der Zukunft stattfinden.

Wie ich in den beiden genannten Artikeln dargestellt habe, glaube ich, dass die Offenbarung bereits begonnen hat, die ersten Siegel also bereits geöffnet wurden bzw. im Begriff sind geöffnet zu werden.

Hier möchte ich noch einmal die Voraussetzungen nennen, wie ich die Offenbarung verstehe. Diese Voraussetzungen habe ich bereits im Artikel “Die Ziele des Antichristen” dargelegt:

  • Die meisten Bibelausleger, die ich zum Thema Offenbarung gehört und gelesen habe, unterstellen, dass die Trübsal und damit auch die letzten sieben Jahre mit dem Öffnen des ersten Siegels beginnt. Das steht aber meines Wissens nirgendwo in der Bibel. Ich glaube, dass die Siegel noch vor dem Beginn der letzten sieben Jahre geöffnet werden.
  • Ich gehe sogar davon aus, dass die Trübsal viel früher als wir das von vielen – wenn nicht sogar allen – Bibelauslegern hören. Meiner Meinung nach hat sie zu Pfingsten begonnen. Immerhin wird die Kirche seit ihrer Entstehung verfolgt, was man als Trübsal bezeichnen kann. Der biblische Text bestätigt das: Das griechische Wort für Trübsal ist θλιπσις (thlipsis) und kommt mehrmals im Neuen Testament vor, angefangen in den Evangelien. In Johannes 16, 33 sagt Jesus: ” In der Welt habt ihr Bedrängnis (thlipsis); aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden!” Jesus hat also der Gemeinde von Anfang an Trübsal prophezeit.
  • Das Gleiche gilt für die Regierungszeit des Antichristen: Alle Bibelausleger sind sich einig, dass er sieben Jahre regiert. Weil es aber nirgendwo in der Bibel steht, unterstelle ich auch hier, dass seine Regierungszeit länger dauert. Wobei er in der ersten Zeit seine Regierung im Verborgenen vorbereitet, bevor er sichtbar in Erscheinung tritt, wie ich das im bereits erwähnten Artikel “Die vier Reiter” beschrieben habe.
  • Die Entrückung findet vor der letzten Jahrwoche statt, aber während der Trübsal.
  • Ich glaube, dass die letzte Jahrwoche aus Daniel 9, 25 – 27 nicht mit dem ersten Siegel beginnt, sondern mit der ersten Posaune.
  • Die letzte Jahrwoche Daniels (Daniel 9, 25 – 27) hat noch nicht begonnen. Gott wird sich in dieser Zeit seinem Volk Israel wieder zuwenden und einen Überrest retten (Jeremia 31, 7).

Soweit die Ereignisse, wie ich sie in die Offenbarung einordnen kann. Sehen wir mal auf das…

Was als Nächstes kommt

Ein Hinweise vorab: In diesem Abschnitt erscheint des öfteren der Begriff “Daniels 70 Jahrwochen”. Die Erklärung der ersten 69 Jahrwochen findet sich in den Artikeln “Jesu Geburtsjahr und Kreuzigungsdatum” und “Daniels 70 Jahrwochen“. Hier gehe ich lediglich auf die noch fehlende 70. Jahrwoche und die Zeit dazwischen ein.

Das sechste Siegel: Gott greift ein

(Offenbarung 6, 12 – 17) Es findet ein Ereignis statt, das die Völker der Erde erkennen lässt, dass Gott auf dem Thron sitzt. Sie erkennen Seine Macht und die Seines Sohnes Jesus Christus. Aus Furcht ist ihnen ein schneller Tod lieber als in Seine Hand zu fallen. Welches Ereignis sie zu dieser Furcht bringt, ist natürlich nur Spekulation – wie überhaupt jede Auslegung einer Prophetie, deren Erfüllung erst in der Zukunft stattfindet.

Die Offenbarung beschreibt einen göttlichen Eingriff. Nur Gott allein ist in der Lage, Himmel und Erde zu bewegen oder Katastrophen herbei zu führen. Ich glaube, dass diese Ereignisse in Hesekiel 38, 18 – 22 beschrieben werden. Die Kapitel 38 und 39 des Propheten Hesekiel beschreiben einen Krieg, in dem Israel allein einer Übermacht von feindlichen Armeen gegenübersteht. Dabei werden sie von Gott gerettet. Diesen Krieg habe ich auch im Artikel “Die Kriege der Endzeit” beschrieben. Das Ende dieses Krieges deckt sich nach meiner Meinung mit Offenbarung 6, 16 und 17: Die Menschen haben Todesangst vor Gott. Sie fürchten ihn, aber bekehren sich nicht. Das erkennen wir daran, dass sie nicht wissen, dass selbst der Tod sie nicht vor Gottes Gericht retten kann. Im Gegenteil: Erst durch den Tod nehmen sie sich jede Gelegenheit, sich überhaupt zu bekehren. Nur der Glaube an Jesus Christus kann uns vor dem Gericht retten (Hebräer 9, 27-28).

Die zwei großen Ereignisse
Das erste Ereignis: Versiegelung der 144.000

Die Offenbarung beschreibt im Folgenden zwei große Ereignisse. Das erste in Offenbarung 7, 1 – 8. Aus Israel – genauer: aus allen Stämmen Israels – werden 144.000 “versiegelt”. Das muss ein wenig erklärt werden:

144.000

Die Zahl zwölf ist die Zahl der menschlichen Gemeinschaft unter Gottes Leitung (zwölf Stämme Israels, zwölf Jünger). Eigentlich ist es das Produkt aus 3 x 4:

  • drei steht für die Trinität Gottes
  • vier steht für die Weltschöpfung
    vier Himmelsrichtungen, vier Enden der Erde, vier Evangelien

Wenn die Zahl zwölf mit sich selbst und dann mit Tausend multipliziert wird, ist das natürlich die höchste Vollendung der menschlichen Gemeinschaft unter Gottes Führung.

Die Versiegelung

Wenn etwas versiegelt wird, wird es vor fremdem Zugriff und vor unberechtigten Blicken geschützt. Um ein Siegel zu öffnen, braucht es bestimmte Kompetenzen. Das erkennen wir daran, dass das Buch, das in Offenbarung 5 beschrieben wird und dessen sechstes Siegel wir hier gerade besprechen, nur von Jesus allein geöffnet werden darf (Offenbarung 5, 1 – 7). Niemand sonst ist würdig, diese Siegel zu öffnen.

Auch wir Menschen werden versiegelt, und zwar mit dem Heiligen Geist (2. Korinther 1, 22; Epheser 1, 13). Diese Versiegelung schützt uns Menschen vor dem Zugriff Satans, der damit keine Macht mehr über uns hat (Römer 8, 38 – 39). Mein Pastor hat einmal gesagt, dass wir als Christen quasi ein Schild tragen mit der Aufschrift “Finger weg! Das gehört Gott!”

Ich glaube nicht, dass es genau 144.000 Juden sind, die versiegelt werden. Ich glaube vielmehr, dass es deutlich mehr als 144.000 sein werden. Es wird eine Vollzahl sein, also jeder Jude, der sich bekehren soll, wird sich auch bekehren, wie auch die Vollzahl der Heiden eingehen wird. Auch zu diesem Begriff folgt eine kurze Erklärung.

Vollzahl der Heiden

Den Begriff finden wir in Römer 11, 25 – 27:

25 Denn ich will nicht, meine Brüder, dass euch dieses Geheimnis unbekannt bleibt, damit ihr euch nicht selbst für klug haltet: Israel ist zum Teil Verstockung widerfahren, bis die Vollzahl der Heiden eingegangen ist;
26 und so wird ganz Israel gerettet werden, wie geschrieben steht: »Aus Zion wird der Erlöser kommen und die Gottlosigkeiten von Jakob abwenden,
27 und das ist mein Bund mit ihnen, wenn ich ihre Sünden wegnehmen werde«.

Römer 11, 25 – 27

Aus dem Römerbrief haben wir hier ein paar Informationen:

  • Israel wurde verstockt
    Bei seinem ersten Kommen haben die Juden den Messias Jesus Christus abgelehnt und sich damit selbst verstockt. Durch die Ablehnung hat das Volk Schuld auf sich geladen – und zwar in voller Absicht (Matthäus 27, 25). Mit der Kreuzigung ging die 69. Jahrwoche Daniels zu Ende. Als Folge zog sich das Volk Gottes Gericht zu, der das Volk verstockte und für fast 2.000 Jahre in die Diaspora schickte. “Verstockung” bedeutet: Sie haben Jesus bis heute nicht als Messias erkannt, obwohl die Propheten des Alten Testamentes unmissverständlich auf ihn hingewiesen haben. Ein berühmtes Beispiel ist Jesaja 53, wo Jesu Kreuzigung sehr deutlich beschrieben wird. Messianische Juden haben in Israel ein Video mit dem Titel “Das verbotene Kapitel” gedreht. Wenn man sich dieses Video ansieht, wird klar, dass die Juden sehr wohl Jesus kennen, aber ihn nicht als Messias akzeptieren.
  • Vollzahl der Heiden
    Es gibt nur eine bestimmte Anzahl von Heiden, die in den Himmel kommen. Das liegt nicht daran, dass Gott nur eine bestimmte Zahl hineinlässt. Das hat mit dem Willen der Menschen zu tun. Wer “Ja” zu Jesus Christus sagt und ihn als Herrn annimmt, wird gerettet. Die Vollzahl ist dann erreicht, wenn der letzte Heide sich bekehrt hat. Dann wurde die letzte Chance, Jesus anzunehmen, wahrgenommen. Die Heiden werden keine weitere Gelegenheit mehr bekommen, sie aber auch nicht mehr wahrnehmen wollen.
  • Das Ende der Verstockung Israels
    Mit dem Ende der Gemeinde wendet sich Gott wieder seinem Volk Israel zu. Es wird sich zu einem Drittel zu ihm bekehren und endlich Jesus Christus als Messias anerkennen. Während der letzten Jahrwoche werden zwei Drittel Israels sterben (Sacharja 13, 8). Das überlebende Drittel wird ganz Israel ausmachen, dass schließlich gerettet wird.

Das zweite große Ereignis: Die Entrückung

Johannes sieht sofort nach der Versiegelung der Juden eine unzählbare Menschenmenge aus allen “Nationen, Stämmen, Völkern und Sprachen” vor dem Thron (Offenbarung 7, 9 – 17). Wie im weiteren Verlauf von dem Ältesten erklärt wird, der mit Johannes spricht, kommen diese Menschen aus der Trübsal.

Hier wird jetzt dem geneigten Leser vielleicht klar, warum ich glaube, dass Trübsal vor den letzten sieben Jahren beginnt: Durch den Beginn der Trübsal vor der letzten Jahrwoche sind die Entrückten diejenigen, die aus der Trübsal kommen, also aus der gesamten Kirchengeschichte. Gleichzeitig werden auch die gläubig Verstorbenen wieder auferweckt, wie der Apostel Paulus schreibt:

15 Denn das sagen wir euch in einem Wort des Herrn: Wir, die wir leben und bis zur Wiederkunft des Herrn übrig bleiben, werden den Entschlafenen nicht zuvorkommen;
16 denn der Herr selbst wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen.
17 Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zusammen mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit.

1. Thessalonicher 4, 15 – 17

Damit wird nun das geschehen, was die Christen seit fast 2.000 Jahren erwarten: Die Gemeinde verlässt diese Erde und wird von ihrem Herrn Jesus Christus abgeholt. Damit holt der Bräutigam seine Braut in das Haus seines Vaters.

Fassen wir zusammen

Beim Öffnen des sechsten Siegel geschehen also folgende Ereignisse:

  • Der Krieg aus Hesekiel 38 findet statt bzw. beginnt.
  • Die Vollzahl der Heiden ist eingegangen, die Gemeinde wird entrückt
  • Aus Juda werden 144.000 versiegelt, also führt Gott Seine Geschichte mit Israel zu Ende. Damit beginnt die letzte Jahrwoche aus Daniel 9, 24.

Amir Tsarfati vermutet, dass gleichzeitig Damaskus zerstört wird, wie es in Jesaja 17, 1 – 7 beschrieben wird. Ich glaube das nicht, weil aus dem weiteren Text zu entnehmen ist, dass “das Fett Jakobs armselig” sein wird, also Israel fast vernichtet ist. Das passt besser zur zweiten Hälfte der Trübsal: Der Antichrist lässt sich im Tempel anbeten und Israel – der gläubige Teil Israels – ist in die Wüste geflohen (Offenbarung 12, 14) Ich denke, dass Damaskus kurz vor der Wiederkehr Jesu zerstört wird. Weil es aber weder in der Bibel genauer erklärt wird noch für die Auslegung der Endzeitprophetie wichtig ist, können wir das getrost als unwichtig vergessen.

Begründung für meine Auslegung

Viele Bibelausleger – zumindest diejenigen, die an die Entrückung vor der Trübsal glauben – vermuten, dass die Entrückung in Offenbarung 4, 1 beschrieben wird: Johannes wird in den Himmel gehoben. Das entspräche dann der Entrückung der Gemeinde. Logischerweise werden die sechs Siegel erst geöffnet, wenn die Gemeinde bereits im Himmel ist. Wenn das so wäre, fehlt mir eine Erklärung dafür, dass beim Öffnen des fünften Siegels (Offenbarung 6, 9 – 11) Johannes die Seelen der Märtyrer unter dem Altar sieht. Wie er sie beschreibt, scheinen sie noch recht “unfertig” zu sein. Nach der Entrückung bekommen wir neue unsterbliche Körper (1. Korinther 15, 51 – 53), das betrifft natürlich auch die Märtyrer – sie sogar ganz besonders. Ich glaube deshalb nicht, dass die Entrückung schon vor dem Öffnen der Siegel stattfindet.

Wenn die Trübsal bereits vor dem ersten Siegel beginnt, sind sieben Jahre für die Ereignisse, die bis zum letzten Schalengericht beschrieben werden, sehr knapp. Immerhin erleben wir in dieser Zeit

  • verschiedene Naturkatastrophen
  • kosmische Katastrophen
  • Angriff der Dämonen auf die Menschheit
  • den Tod von 1/3 der Menschen
  • den finalen Krieg gegen den Antichristen

Dabei habe ich jetzt lediglich die Ereignisse ab der ersten Posaune aufgezählt. Die Ereignisse der Siegelgerichte nehmen ja auch noch Zeit in Anspruch. Der Antichrist muss seine Regierung festigen und sofort zu Beginn einen Friedensvertrag mit Israel schließen (Daniel 9, 27). Des weiteren wird das Chaos erzeugt und ein Viertel der Menschen stirbt. Das kann unmöglich in den ersten sieben Jahren geschehen, schon gar nicht während der offiziellen und sichtbaren Herrschaft des Antichristen. Er wird als Held kommen und “Frieden und Sicherheit” bringen. Deshalb glaube ich – wie ich bei den vier Reitern bereits beschrieben habe – dass der Antichrist noch vor Beginn der letzten Jahrwoche im Verborgenen regiert.

Beginn und Ende der Zeit der Gemeinde

Mit dem Ende der 69. Jahrwoche begann die Zeit der Gemeinde. In dieser Zeit hat Gott seine Uhren “angehalten”. Seit fast 2.000 Jahren warten wir auf die letzte – und damit 70. – Jahrwoche. Die 69. Jahrwoche endete, als die Zeit der Gemeinde begann und die 70. Jahrwoche wird beginnen, wenn die Zeit der Gemeinde endet. Das wird geschehen, wenn die Vollzahl der Heiden eingegangen ist.

Die meisten Bibelausleger gehen davon aus, dass sich auch nach der Entrückung noch Menschen bekehren werden. Das mag sein, aber es werden keine Heiden mehr sein. “Vollzahl der Heiden” heißt nun einmal “Vollzahl der Heiden”. Es wird keinen Menschen aus den Heidenvölkern mehr geben, der sich noch bekehren kann. Weil mit der Entrückung der Gemeinde auch der Heilige Geist die Erde verlässt, ist eine weitere Bekehrung nicht mehr möglich. Ohne den Heiligen Geist kann sich kein Mensch mehr bekehren. Damit ist die Vollzahl der Heiden “eingegangen”, mit anderen Worten: alle Heiden, die sich bekehren wollten, haben sich bekehrt.

Der Heilige Geist wurde in Offenbarung 7, 1 – 8 ausschließlich über das Volk Israel ausgegossen, was wir an der Versiegelung der 144.000 Juden erkennen können.

Gleichzeitig wird die Verstockung Israels aufgehoben. Israel – zumindest die genannten 144.000 Juden – werden nun den Messias erkennen. Der Heilige Geist wird dann in Gottes Volk Israel sein Werk beenden.

Zum Schluss

Wie ich beschrieben habe, wird die Gemeinde vor Beginn der letzten Jahrwoche entrückt. Kein Heide kann sich anschließend bekehren. Deshalb ist es enorm wichtig, sich zu Jesus zu bekehren. Diese Entscheidung bedeutet: Himmel oder Hölle; Hochzeitsmahl oder Trübsal. Und sie entscheidet, wie dir Jesus begegnen wird: Als das Lamm Gottes, das für deine Schuld am Kreuz gestorben ist oder als Löwe von Juda, der bereit ist, gegen jeden vorzugehen, der ihn abgelehnt hat. “Wer Jesus nicht als Anwalt hat, dem begegnet er als Richter” (Corrie ten Boom)

Bekehre dich noch heute zu ihm und nimm Jesus als deinen Herrn an.

Das Mal des Tieres

Das Mal des Tieres

Viele Christen befürchten, dass die Corona-“Impfung” das “Mal des Tieres” sein könnte. Grundsätzlich sehe ich das auch so. Allerdings glaube ich, dass die jetzige “Impfung” noch nicht das Mal ist, sie ist aber ein Vorläufer. Ich habe mal geglaubt, dass die “Impfung” ständig fortgeführt werden soll, um die Menschen gefügig zu machen, also quasi eine “Impf-Abo-Falle” ist. Das sehe ich heute anders. Mit der “Impfung” soll die Menschheit “ausgedünnt” werden, denn je mehr Menschen es gibt, umso schwerer sind sie zu steuern. Das Mal des Tieres ist eine furchtbare Technologie, die uns vollkommen versklaven soll. Tatsächlich gibt es diese Technologie schon, mit der das Mal umgesetzt werden kann – und die ist erschreckend. Es ist dabei beeindruckend, wie genau die Prophetie der Offenbarung ist.

Noch eine Anmerkung: In diesem Text ist von dem “Propheten” die Rede. Das ist kein göttlicher Gesandter sondern ein satanisch wirkender Mensch. Das geht zwar – so denke ich – recht klar aus dem Text hervor, möchte ich aber noch einmal klar stellen. Dieser Prophet hat mit den Propheten der Bibel, die Gottes Weisung und Vorhersagen weitergeben, nichts gemein.

Was sind die Merkmale des Males?

Weil es nur einmal in der Bibel genannt wird, erhalten wir nicht mehr Informationen, als in dieser einen Stelle. Dazu zitiere ich hier aus der Offenbarung:

[16] Und es (das Tier aus der Erde) bewirkt, dass allen, den Kleinen und den Großen, den Reichen und den Armen, den Freien und den Knechten, ein Malzeichen gegeben wird auf ihre rechte Hand oder auf ihre Stirn,
[17] und dass niemand kaufen oder verkaufen kann als nur der, welcher das Malzeichen hat oder den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens.
[18] Hier ist die Weisheit! Wer das Verständnis hat, der berechne die Zahl des Tieres, denn es ist die Zahl eines Menschen, und seine Zahl ist 666.

Offenbarung 13, 16 – 18

Dazu ist ein wenig Vorgeschichte erforderlich – genauer: die ersten Verse des gleichen Kapitels. In Offenbarung 13, 1 – 3 lesen wir von einem Tier aus dem Meer. Ein zweites Tier kommt anschließend aus der Erde. Davon lesen wir in Offenbarug 13, 11 – 13. Dazu muss man wissen:

  • Tiere sind in der Prophetie Reiche (wie in Daniel 7, 1 – 23 oder Daniel 8, 3 – 22 beschrieben), ich vermute, dass es sich aber auch um weltweit aktive Organisationen handeln kann.
  • Im weiteren Verlauf sieht man, dass mit den Tieren nicht nur Reiche sondern auch Personen gemeint sind, wie z.B. in Daniel 8, 21 zu lesen ist. Das sind die Herrscher der Reiche bzw. Organisationen. Das Tier aus dem Meer ist dabei der Antichrist, das Tier aus der Erde sein Prophet.
  • Mit dem Meer ist das Völkermeer – und zwar alle Völker außer Israel – gemeint, also die Gesamtheit aller Heidenvölker.
  • Als die Erde wird normalerweise Israel bezeichnet. Dann wäre das zweite Tier ein israelisches oder jüdisches Reich bzw. Organisation, der Führer ist ein Jude, unabhängig von der Nationalität.
    Allerdings denke ich, dass es auch eine andere Möglichkeit der Interpretation gibt: Was aus der Erde kommt, ist menschlich im Gegensatz zu dem Göttlichen, das aus dem Himmel kommt, z.B. das Neue Jerusalem (Offenbarung 21, 2). Dieses Reich (bzw. Organisation) wurde von Menschen gegründet, auch der Führer wurde von Menschen bestimmt. Gott selbst bestimmt Regierungen (Römer 13, 1), hier allerdings haben Menschen die Regierung oder den Herrscher bestimmt.
    Ich persönlich neige zur zweiten Alternative.

Damit können wir nun die Informationen noch einmal aufzählen, die wir aus dem Text erhalten haben:

  • Das Mal bekommen alle, unabhängig von ihrem gesellschaftlichen Status (ob allerdings die “Weltführer” dieses Mal ebenfalls erhalten, steht hier zwar nicht, wage ich aber zu bezweifeln).
  • Den Menschen wird zwar vom Propheten empfohlen, das Mal anzunehmen, sie tun es aber freiwillig, weil sie das erste Tier (= den Antichristen) anbeten (Offenbarung 13, 4). Die Annahme des Males ist also eine religiöse Handlung. Ob die Menschen das so empfinden oder nicht, ist egal.
  • Nur wer das Mal hat, kann am normalen gesellschaftlichen Leben teilhaben. Er darf in den Geschäften kaufen und darf auch Handel treiben. Wer das Mal nicht annimmt, wird zum “Aussätzigen”, zum Ausgeschlossenen. Er wird vielleicht sogar in Lager inhaftiert und hingerichtet (Offenbarung 20, 4).
  • Alternativ gilt auch der Name des Tieres oder die Zahl. Johannes schreibt, “wer das Verständnis hat, berechnet die Zahl seines Namens”. Ich verstehe das so, dass erst beim Auftreten des Antichristen die Zahl berechnet werden kann, heute noch nicht (Den Zahlwert eines Namens erkläre ich später).
  • Die Zahl 666 ist die Zahl eines Menschen, keiner Regierung oder Reiches. Damit ist klar: Der Antichrist ist ein Mensch und der Führer des weltumspannenden Reiches des Tieres.

Das Reich des Antichristen

Zeitlich befinden wir uns nun in der letzten Jahrwoche Israels. Dies sind die letzten sieben Jahre, in denen Menschen regieren werden. Das Reich des Antichristen wird davon 42 Monate – also 3 1/2 Jahre – existieren (Offenbarung 13, 5). Die Bibel spricht nirgendwo davon, ob es die ersten oder letzten 3 1/2 Jahre sein werden. Es ist aber davon auszugehen, dass es die zweite Hälfte ist, weil das Tier am Ende von Jesus selbst in den Feuersee – also die Hölle – geworfen wird (Offenbarung 19, 20 – 21). Dazu muss es zu dieser Zeit noch bestehen. Die erste Hälfte wird bestimmt sein von zwei Zeugen, die das Evangelium verkünden und dabei unangreifbar sind (Offenbarung 11, 3 – 12). Gleichzeitig mit den Zeugen tritt der Antichrist öffentlich in Erscheinung. Seine Regierung wird eine Zeit des (Schein-)Friedens sein. Er schließt einen siebenjährigen Friedensvertrag mit Israel – vielleicht als Ergebnis des Krieges, der in Hesekiel 38 genannt wird. Er veranlasst, dass der Tempel neu gebaut wird. Zur Mitte der sieben Jahre jedoch bricht er diesen Vertrag (Daniel 9, 27), indem er sich als Gott bezeichnet und sich selbst in den neu gebauten Tempel setzt und dort anbeten lässt (2. Thessalonicher 2, 4). Mit dem Beginn des Weltreiches des Antichristen (= das Aufsteigen des Tieres aus dem Meer) beginnt also die zweite Hälfte der letzten sieben Jahre. Die Gemeinde wurde bereits 3 1/2 Jahre zuvor entrückt, sie wird also weder den Antichristen noch sein Weltreich zu sehen bekommen.

Nachdem der Antichrist bereits unsichtbar im Hintergrund regiert hat, trat er mit Beginn der sieben Jahre sichtbar auf. Ich vermute, dass auch das Weltreich bereits seit 3 1/2 Jahren existiert oder zumindest gebaut wurde. Erst in der zweiten Hälfte wird es öffentlich proklamiert. Sein Auftreten ist von zwei umstürzenden Ereignissen geprägt: Es besiegt die zwei Zeugen und tötet sie. Außerdem wird es Israel angreifen und besiegen (Offenbarung 13, 7). Auch wenn es nirgends erwähnt wird: Ich kann mir vorstellen, dass auch der Prophet schon vorher aktiv war, wenn auch nicht als Prophet des Antichristen. Der Prophet ist derjenige, der die Menschen dazu bringt, sich das Mal des Tieres anbringen zu lassen. Vielleicht arbeitet er heute bereits an den weiteren Zielen des Antichristen?

Was ist das Mal des Tieres?

Das Mal werden sich die Menschen anbringen lassen, weil sie dem Tier aus der Erde gehorchen und das Tier aus dem Meer anbeten (Offenbarung 13, 11 – 13). Offensichtlich ist der Antichrist ein außergewöhnlicher Mann: Die Frauen “fliegen” auf ihn, auf Männer wirkt er mit einer gewinnenden, charismatischen Art. Er wird sich als “einer aus dem Volk” darstellen, der die Regierungen stürzt und sie der Willkür des Volkes überlässt. Damit verrät er die, die seine Herrschaft vorbereitet hatten in der Hoffnung, sich später in seinem Glanz sonnen zu können. Er wird niemanden bestehen lassen, dem er in irgend einer Weise zu Dank verpflichtet sein wird, weil er das ultimativ Böse ist. So menschenverachtend und mörderisch war kein anderer Mensch vor ihm gewesen.

Aus dem oben genannten Text der Offenbarung wissen wir, dass das Mal an die rechte Hand oder die Stirn angebracht. Das ist logisch, weil das die einzigen Stellen sind, die immer frei sind, oder zumindest schnell frei gemacht werden können. Deshalb können wir davon ausgehen, dass diese Stellen gescannt werden müssen, denn wer das Mal nicht hat, kann weder kaufen noch verkaufen. Es wird also elektronische Einlasskontrollen in Geschäften geben.

Damit wissen wir auch, dass die Corona-“Impfung” nicht das Mal des Tieres ist: Die Offenbarung spricht nirgendwo vom Oberarm, sondern nur von der rechten Hand (nicht der linken) und der Stirn. Übrigens ist in diesem Zusammenhang noch interessant: In Israel ist der Impfpass grün und wird dort “grünes Mal” genannt.

Anzeichen des Kaufverbotes sehen wir schon heute: 2G im Einzelhandel heißt: Nur wer geimpft oder genesen ist, darf kaufen. Die “Impfung” – genauer: der Impfpass – ist also bereits der Vorläufer des Mals, denn Un-“Geimpfte” müssen draußen bleiben. Mir ist das einmal passiert: Ich wollte im Baumarkt lediglich online bestellte Ware abholen. Weil ich nicht “Geimpft” bin, wurde ich recht unfreundlich nach draußen geschickt, um dort zu warten, bis ein Angestellter meine Ware gebracht hätte. Während ich dort stand und auf meine Ware wartete, hatte ich das Gefühl, eine Glocke läuten und immer “Aussatz!” rufen zu müssen.

Aus dem Text der Offenbarung können wir entnehmen, dass die Menschen das Tier anbeten. Das Mal des Tieres ist deshalb eine bewusst-religiöse Handlung und damit ein Verstoß gegen das erste Gebot.

Wie müssen wir uns das Mal nun vorstellen?

Interessant ist, wie das Mal in der griechischen Sprache genannt wird. Dort steht das Wort “Χαραγμα – Charagma” und bedeutet “einkratzen, eingraben, einstechen” und wird auch beim Brandmal von Tieren benutzt. Es wird also in die Haut wie eine Tätowierung eingebracht.

In einer früheren Version dieses Artikels habe ich an dieser Stelle die aktuellen technischen Entwicklungen betrachtet und daraus Möglichkeiten für das Mal beschrieben. Ich bin noch immer davon überzeugt, dass ich damit richtig liege. Dennoch werde ich die Möglichkeiten, die ich als das Mal in Betracht ziehe hier lediglich nennen, ohne weitere Erklärung. Dabei möchte ich nur anmerken: Alle genannten Technologien sind heute bereits vorhanden und einsatzbereit. Diese sind:

Egal, welches System später zum Einsatz kommt – eines der vier genannten oder vielleicht auch ein ganz anderes, das ich jetzt übersehen habe: Es wird dazu führen, dass man nicht mehr schreiben darf, was man denkt und auch nicht mehr sagen, was man denkt. So sieht die “Neue Normalität” aus, von der die Globalisten träumen. Es gibt keine Freiheit mehr, nur noch totale Kontrolle. Damit sind die Regierungen natürlich machtlos geworden. Alle Macht liegt nun in der Hand einiger weniger Menschen.

Dürfen wir das Malzeichen annehmen?

Die Antwort lautet: Nein! Auf keinen Fall! Denn das ist eine Frage von Leben und Tod. Warum das so ist, steht in Offenbarung 14, 9 – 11

[9] Und ein dritter Engel folgte ihnen, der sprach mit lauter Stimme: Wenn jemand das Tier und sein Bild anbetet und das Malzeichen auf seine Stirn oder auf seine Hand annimmt,
[10] so wird auch er von dem Glutwein Gottes trinken, der unvermischt eingeschenkt ist in dem Kelch seines Zornes, und er wird mit Feuer und Schwefel gepeinigt werden vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm.
[11] Und der Rauch ihrer Qual steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit; und die das Tier und sein Bild anbeten, haben keine Ruhe Tag und Nacht, und wer das Malzeichen seines Namens annimmt.

Offenbarung 14, 9 – 11

Mit anderen Worten: Wer das Mal des Tieres annimmt wandert mit absoluter Sicherheit in der Hölle. Das ist der Grund, lieber auf dieser Welt zu sterben und in der Ewigkeit zu leben, als die Ewigkeit in der Hölle zu verbringen. Übrigens: Wer das Mal annimmt und die Trübsal bis zum Ende überlebt, wird von Christus bei seinem sichtbaren Kommen getötet (Offenbarung 19, 20 – 21). Das Mal ist also der letzte große Versuch des Satans, so viele Menschen wie möglich in die Hölle zu bringen.

Die Zahl 666

Im Hebräischen wie im Griechischen werden Zahlen mit Buchstaben wiedergegeben. Dabei entspricht der Zahlwert der Stellung, den der Buchstabe im Alphabet hat. Die ersten neun Buchstaben erhalten die Zahlen von 1 bis 9, die nächsten neun von 10 bis 90 und die letzten von 100 bis 900. Im Griechischen gibt es dabei eine Besonderheit: Von ursprünglich 27 Buchstaben (das “Milesische System”) sind heute nur noch 24 im Gebrauch. Auch im ersten Jahrhundert war das schon so. Um Zahlen darzustellen werden alle 27 Buchstaben – also auch die drei weggefallenen – benutzt. Der Buchstabe “Stigma” (Zahlenwert 6) erscheint sogar noch im Galaterbrief (Galater 6, 17), wo Paulus von den “Stigmata” (Malzeichen) Christi spricht, die er an seinem Leib trägt. Dieser Begriff wird auch heute noch für die Wundmale Jesu benutzt, allerdings meint Paulus nicht, dass er die gleichen Wundmale Jesu trägt, die er am Kreuz erlitten hatte, sondern die Male, die durch die vielfachen Misshandlungen des Apostels entstanden sind.

Mit 27 Buchstaben (3 x 9) können nun Zahlen dargestellt werden. Wenn man also die Buchstaben eines Namens wie Zahlen behandelt und addiert, ergeben sie eine Summe. Das ist dann die Zahl des Namens. Beim Antichristen wird das genau so sein, allerdings muss man dazu natürlich den Schlüssel haben, d.h. wissen, welcher Buchstabe welche Zahl darstellt. Weil wir heute nicht wissen, wer der Antichrist ist, wird der Schlüssel wahrscheinlich erst bei seinem Auftreten erkannt werden, so dass die Zahl errechnet werden kann. So verstehe ich Johannes’ Aussage “wer das Verständnis hat, berechnet die Zahl seines Namens”.

Im griechischen Originaltext wird die Zahl 666 mit den Buchstaben “χξς” (gesprochen “Chi” “Xi” “Stigma”) angegeben. Dabei bedeuten:
χ (Chi) = 600
ξ (Xi) = 60
ς (Stigma) = 6

Zahlen haben in der Bibel auch eine symbolische Bedeutung. Immer wieder begegnet uns z. B. die Zahl 40, die bei Gott eine Zeit der Prüfung oder des Gerichts bedeutet: 40 Jahre Wüstenwanderung, 40 Tage war Jesus in der Wüste. So ist es auch kein Wunder, dass nach 40 Jahren der Trennung (1949 – 1989) die beiden deutschen Staaten wieder zu einem wurden. Ich vermute allerdings, dass wir uns nun in den 40 Jahren der Prüfung befinden und fürchte, dass danach Gottes Gericht über unser Volk hereinbrechen wird.

Die Zahl 7 ist eine göttliche Zahl, weil Gott am siebten Tag nach der Schöpfung ruhte (1. Mose 2, 2) und Gott sieben biblische Feste (3. Mose 23) angeordnet hatte. In der Offenbarung gibt es sieben Sendschreiben, sieben Siegel-, Posaunen- und Schalengerichte, die von Gott kommen. Die Zahl 7 ist deshalb eine göttliche Zahl und Zeichen der Vollkommenheit.

Die Zahl 6 ist eine menschliche Zahl, weil Gott den Menschen am sechsten Tag erschuf (1. Mose 1, 26 – 27). Sie ist damit auch ein Symbol für Unvollkommenheit und steht – seit dem Sündenfall – für alles, was gegen Gott ist.

Die Impfung ist also nicht das Mal.
Warum sollen wir uns dann nicht impfen lassen?

Es gibt verschiedene Gründe: Der “Impfstoff” hat eine Notzulassung, deshalb gibt es keinen Beipackzettel. Der Hersteller kann also die Zusammensetzung beliebig verändern. Die “Impfung” hat bekanntlich eine Vielzahl von Nebenwirkungen, die sogar den Tod bedeuten können. Wie ich in meinem Artikel “Die Ziele des Antichristen” bereits beschrieben habe, wollen die Globalisten die Menschheit verringern. Die Nebenwirkungen sind also gewollt. Dazu kommt: Die “Impfung” verändert unsere Gene.

JD Farag, ein Pastor auf Hawaii, sagte einmal sinngemäß Folgendes:

Vor der Sintflut haben sich die Dämonen mit den Menschen vereinigt (1. Mose 6, 1 – 6). Das war einer von vielen Versuchen Satans, die Ankunft des Messias zu verhindern. Die menschlichen Gene waren so sehr beschädigt, dass es mit Ausnahme von Noahs Familie keine Menschen im genetisch reinen Sinne mehr gab. Das war das Ziel des Satans: Aus einer genetisch kontaminierten Menschheit konnte der Messias nicht kommen. Die Genveränderung war auch der Grund dafür, dass die Menschen vor der Sintflut vom Bösen so besessen waren, dass ihr einziges Streben war, weiter Böses zu tun. Weil eine Eigenschaft des Menschen ist, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden (1. Mose 3, 5), waren die Menschen keine Menschen mehr. Deshalb musste Gott alle Menschen, die genetisch keine mehr waren, vernichten – also mit Ausnahme von Noahs Familie alle Menschen.

Von der “Impfung” wissen wir, dass sie zwar so genannt wird, aber in Wirklichkeit eine Genveränderung bedeutet. Mit jeder weiteren “Impfung” und jedem Boostern werden die Gene immer weiter verändert. Das führt zur Änderungen des Denkens, aber auch dazu, dass der Mensch nicht mehr zwischen Gut und Böse unterscheiden kann.

Damit hat der Mensch seinen Status als Mensch verloren und kann nicht mehr gerettet werden. Deshalb werden die Menschen, die das Mal annehmen, in die Hölle gehen. Soweit JD.

Ich weiß nicht, ob JD Recht hat. Es klingt logisch und erklärt vor allem, weshalb Gott die Sintflut kommen lassen musste. Das war verhältnismäßig, weil er die Genveränderung (genauer: Genvernichtung) rückgängig machen musste. Ja, die “Impfung” ist ebenfalls eine Genveränderung. Ob sie den Menschen wirklich zu etwas transformiert, was nicht mehr menschlich ist, weiß ich nicht. Wenn sie das tut, verändert sie die Menschen, dass sie eher bereit sind, das Mal anzunehmen. Sie ist auf jeden Fall geeignet, die Menschheit im großen Stil zu vernichten.

Mal eine Frage

“Wenn ich weiß, was das Mal ist kann ich es ja verhindern. Ich lasse mich impfen aber nehme das Mal nicht an.”
Antwort: Im Prinzip ja, aber…

Unser Problem ist, dass der Satan auch die Bibel lesen kann – und er kennt sie sogar sehr gut. Er hat uns gegenüber zwei entscheidende Vorteile:
1. Er hat einige tausend Jahre mehr Erfahrung als wir.
2. Er weiß, was das Mal des Tieres ist. Er ist gerissen genug, um uns hier in die Falle laufen zu lassen, weshalb er das Mal nicht einfach in die Welt setzt und das war es dann.
Nein, er zieht uns scheibchenweise immer weiter ins Verderben: Noch ein Kompromiss, noch eine Impfung – und schon sind wir in seine Falle gelaufen. Das Problem ist, dass wir nicht entscheiden können, wann “normale Impfung” endet und wann das Mal beginnt. Außerdem wissen wir nicht, was das Mal tatsächlich ist. Was ich hier schreibe, ist – wie alles, was auch Theologen sagen – nur Spekulation und Vermutung. Ich bin von der Richtigkeit meiner Auslegung überzeugt – aber dennoch würde ich nicht mein Leben darauf setzen, dass ich richtig liege.

Der Satan hat die Menschen bei seinen Verführungen noch nie über Risiken und Nebenwirkungen aufgeklärt. Seine Verführungen sind so raffiniert, dass Menschen immer darauf hereinfallen – und zwar ohne Ausnahme. Der einzige Mensch, der jemals Satans Verführungen standhalten konnte, war Jesus selbst in der Wüste (Matthäus 4, 1 – 11). Deshalb ist es besser, sich erst gar nicht darauf einzulassen.

Kann ich die Annahme des Males verhindern?

Ja, das geht – und das ist sogar ganz einfach: Nimm Jesus Christus als deinen Herrn und Retter an, der sein Leben für dich gab. Als sein Kind bist du geschützt. Ich glaube nämlich, dass die Gemeinde – also alle, die an Christus glauben – vor dem Erscheinen des Antichristen entrückt werden. Wir dürfen dann bei Jesus sein, während der Antichrist hier auf der Erde sein satanisches Reich aufbaut. Für uns stellt sich diese Frage deshalb nicht, ob wir das Mal verhindern können.

Die Ziele des Antichristen

Die Ziele des Antichristen

Vor unseren Augen erfüllt sich die Offenbarung. Worauf Generationen von Christen seit fast 2.000 Jahren gewartet haben, trifft nun ein. Christen aus allen Jahrhunderten haben sich gewünscht, das zu erleben, was wir erleben, sie haben sich gewünscht zu sehen, was wir sehen. Wir dürfen nie vergessen, welche besondere Ehre es für uns als Gottes Kinder ist, diese Zeit zu erleben, in der die letzten Jahre unserer Welt beginnen. Zu keiner anderen Zeit der Weltgeschichte – der Zeit zwischen Geburt und Himmelfahrt Christi mal abgesehen – wurden so viele Prophetien gleichzeitig erfüllt wie heute. Wir leben ebenso wie die Apostel und ihre Zeitgenossen in einer wahrhaft biblischen Zeit. Aber natürlich müssen wir das ertragen, was diese letzte Zeit der Weltgeschichte nun einmal ausmacht: Spaltung und Hass, Streit und Mord, Gewalt, Krieg und Tod.

Ich will einmal beleuchten, wo wir in der Offenbarung stehen. Dabei will ich die folgenden Fragen beantworten, wie ich die Bibel verstehe:

  • Frage 1: Hat die Offenbarung bereits begonnen? – Ja
  • Frage 2: Hat die Trübsal bereits begonnen? – Ja
  • Frage 3: Ist der Antichrist bereits aktiv? – Ja

Dabei gehe ich von folgenden Voraussetzungen aus:

  • Die meisten Bibelausleger, die ich zum Thema Offenbarung gehört und gelesen habe, unterstellen, dass die Trübsal – und damit die letzten sieben Jahre – mit dem Öffnen des ersten Siegels beginnt. Das steht aber meines Wissens nirgendwo in der Bibel. Ich glaube, dass die Siegel zwar den Beginn der “Großen Drangsal” markieren, aber nicht der Trübsal für die Gemeinde und erst recht nicht den Beginn der letzten sieben Jahre. Die letzte Jahrwoche aus Daniel 9, 25 – 27 beginnt nicht mit dem ersten Siegel, sondern vor dem letzten.
  • Das Gleiche gilt für die Regierungszeit des Antichristen: Alle Bibelausleger sind sich einig, dass er sieben Jahre regiert. Weil es aber nirgendwo in der Bibel steht, unterstelle ich auch hier, dass seine Regierungszeit länger dauert. Zuerst unsichtbar, dann sichtbar, wie ich das in meinem letzten Artikel “Die vier Reiter” beschrieben habe.
  • Die Entrückung findet vor der letzten Jahrwoche statt, aber während der Trübsal.
  • Die letzte Jahrwoche Daniels (Daniel 9, 25 – 27) hat noch nicht begonnen. Gott wird sich in dieser Zeit seinem Volk Israel wieder zuwenden und einen Überrest retten (Jeremia 31, 7).

Um meine Antworten zu begründen, habe ich im erwähnten Artikel “Die vier Reiter” das Öffnen der ersten vier Siegel und die Ereignisse beschrieben, die meiner Meinung nach bereits in Gang gesetzt wurden. In dem hier vorliegenden Artikel werde ich die Regierung des Antichristen etwas weiter beschreiben und auch das fünfte Siegel betrachten.

Dazu wiederhole ich zunächst die Einleitung aus meinem letzten Artikel:

Die wahre Endzeit muss verschiedene Kriterien erfüllen:

  • Das Böse nimmt überhand (der böse Geist in in den Menschen) (Markus 13, 19)
  • Gesellschaft und Kirche fallen auf Verführung herein (Matthäus 24, 11);
  • Es herrschen Unsicherheit, Verwirrung und Spaltung. (Markus 13, 12)
  • Überall auf der Erde werden die Christen verfolgt (Lukas 21, 16 – 17)
  • Die Gemeinde Christi ist von wenigen Ausnahmen abgesehen fast vollständig vom Glauben abgefallen (2. Timotheus 4, 3 – 4)
  • Es gibt in allen Bereichen Globalismus: Eine-Welt-Regierung, Eine-Welt-Wirtschaft und Eine-Welt-Religion (Offenbarung 13, 7 – 8)
    Auch wenn wir noch keine Weltregierung haben, sind dennoch alle Regierungen “im Gleichschritt”. Damit begünstigen Sie eine Weltregierung unter dem Antichristen. Wenn man die Äußerungen von Vertretern des WEF (World Economic Forum – Weltwirtschafts-Forum) und der UN hört, wird deutlich, dass die Eliten eine Weltregierung, eine Welt-Wirtschaft und in dem “Klima” eine Weltreligion anstreben.
  • Es gibt eine Technologie, mit der alle Menschen lückenlos überwacht werden können. (Offenbarung 13, 16 – 18)
  • Außerdem darf natürlich die wichtigste Prophetie nicht vergessen werden: Israel ist wieder in seinem Land (Hesekiel 37, 21; Jeremia 16, 15; Jesaja 66, 8 und noch viele mehr).

Alle diese Ereignisse werden biblisch beschrieben. Dass alle Prophetien gleichzeitig erfüllt werden (bzw. erfüllbar sind, weil die Technologie vorhanden ist), hat es noch nie in der Geschichte gegeben. Die gleichzeitige Erfüllung der Prophetien nannte Jan Markell – die Inhaberin des christlichen Radiosenders Olive Tree Ministries – “Konvergenz”. Dabei werden sie weltweit erfüllt, nicht nur in einem Land oder Kontinent. Durch Corona wird diese Entwicklung überhaupt erst sichtbar.

Alles ist geplant

Bevor ich auf das fünfte Siegel eingehe, möchte ich noch einiges zum Antichristen loswerden. Wenn wir Corona betrachten, wird eine Aussage des US-Präsidenten (1933 bis 1945) Franklin Rosevelt interessant:

In der Politik geschieht nichts durch Zufall. Wenn etwas geschah, kann man sich sicher sein, dass es so geplant war.

Franklin Delano Rosevelt aus: “Wie F.D.Rosevelt die USA in den zweiten Weltkrieg führte”, Herbig Materialien zur Zeitgeschichte. Er regierte übrigens genau in der gleichen Zeit wie Adolf Hitler von 1933 bis 1945.

Wenn wir zwei Weltkriege bedenken – natürlich noch viele andere Ereignisse – und heute die Corona-Maßnahmen, bekommt mit dieser Aussage alles auf einmal eine ganz andere Bedeutung: Die Politik wurde nicht überrascht – sie hat die Ereignisse gesteuert und das Chaos genauso herbeigeführt, wie es eingetreten ist. Interessant ist ja, dass die Mächtigen diese Ereignisse fast immer schadlos überstanden haben. Vielleicht, weil sie wussten, was kommen würde? Und um bei Corona zu bleiben: Ich bin sicher, dass keiner der heute Mächtigen den “Impf-“stoff bekommen hat, der für “Otto Normalverbraucher” vorgesehen ist.

The Great Reset

Damit komme ich zu den Zielen, die der Antichrist verfolgt: Er ist Globalist, d.h. er will seine Ziele in allen Ländern durchsetzen: Eine-Welt-Regierung, Eine-Welt-Religion, Eine-Welt Wirtschaft. Wenn wir in diesem Bereich forschen, dann stoßen wir irgendwann auf “The Great Reset“, eine Vision von Klaus Schwab, der sie in seinem gleichnamigen Buch veröffentlicht hat.

Klaus Schwab ist der Gründer und seit 1970 der Leiter des WEF (World Economic Forum / Weltwirtschafts-Forum). Er fabuliert bereits seit 50 Jahren über Neo-Kommunistische Ziele, die letztlich nur die Abschaffung von Freiheit und Demokratie und die Einführung eines Totalitarismus unter der Leitung einer “Welt-Elite” bedeuten. Das sind Leute, die natürlich weder gewählt noch sonstwie demokratisch legitimiert sind.

Diese Ziele hat er in seinem Buch ausgeführt, das im letzten Jahr (2021) veröffentlicht wurde. “The Great Reset” war auch das Thema des Treffens der WEF-Teilnehmer im Januar 2021. Der WEF arbeitet übrigens – wie sollte es auch überraschen – mit der UN zusammen. Ich vermute, damit die Ziele auch in den Ländern umgesetzt werden, die dem WEF kritisch gegenüberstehen oder dort nicht vertreten sind. Das Ziel ist die Zerstörung unserer Gesellschaft und der Wirtschaft der westlichen Welt und der darauf folgende “Neuaufbau” unter der Herrschaft der Machteliten – also einer weltweiten Diktatur. Dabei ist es natürlich egal, wieviel Menschen die Zerstörung von Gesellschaft, Wirtschaft und der Infrastruktur mit ihrem Leben oder ihrer Existenz bezahlen müssen.

Klaus Schwab benutzt in seinem Buch nebulöse Begriffe wie “Nachhaltigkeit”, “Gleichheit” oder auch “Fairness”, von denen niemand so richtig weiß, was sie eigentlich bedeuten sollen – vor allem aber was Klaus Schwab mit ihnen eigentlich meint – und deshalb füllt sie jeder nach seinen eigenen Vorstellungen. Ein Grundsatz von Klaus Schwab lautet “Du wirst nichts besitzen und glücklich sein”. Für mich klingt das wie: Was du heute besitzt, werden wir besitzen. Ob du damit glücklich bist, ist dein Problem. Alles, was aktuell unter “Pandemie-Bekämpfung” oder “Klima-Rettung” beschlossen wird, führt zu nichts anderem als der Enteignung des Bürgers, aber niemals zur Bekämpfung einer “Pandemie” (die es nie gab) oder zur “Rettung” des Klimas (das von Menschen nicht verändert und damit auch nicht gerettet werden kann).

Ich kann mir gut vorstellen, dass der Antichrist aus dem Bereich des WEF hervorgeht. Viele Staats-Chefs kommen aus dem “Forum of Young Global Leader“, also aus der Schule des WEF und damit quasi aus dem “Hauseigenen Stall” von Klaus Schwab – was interessiert da noch Demokratie? Dazu gehören Angela Merkel, Wolodymyr Selenskyj, Bill Gates, Mark Zuckerberg, Analena Baerbock (Bundesaußenministerin) – hier muss ich mal kurz Pause machen: Wer hätte gedacht, dass Annalena ohne Mogelei was zu Ende bringt? Und dann noch auf Englisch? – weiter in der Aufzählung: Justin Treaudau (Kanada), Emmanuel Macron (Frankreich) und noch einige andere links-sozialistische Staatschefs. Deshalb laufen auch heute die Staaten im Gleichschritt mit gleichen Zielen auf gleichen Wegen und mit gleichen Argumenten. Letztlich sind diese Leute von Schwab so indoktriniert, dass sie ihm und seinen Zielen folgen. Der wahre Staatenlenker im Hintergrund ist also nicht der gerade aktuelle Kanzler oder Premierminister. Es ist Klaus Schwab und der macht daraus keinen Hehl. Wahrscheinlich hat auch der Antichrist diese Schule durchlaufen. Damit hat der WEF mehr den Charakter einer mafiösen Gesellschaft als einer demokratisch gesinnten NGO.

Ein Hinweis noch: Laut einer Aussage von Klaus Schwab gehörte zum “Young Global Leaders”-Programm auch Vladimir Putin. Das muss ein Fehler sein, denn als das Programm im WEF eingeführt wurde, war Putin noch Leiter des russischen KGB. Heute wird er mehr als größter Feind des “Great Reset” geführt und damit als großer Gegner von Klaus Schwab. Allerdings muss man zugeben, dass der Angriff auf die Ukraine den Gobalisten phantastisch in die Karten spielt. Durch “Sanktionen”, die unsere Wirtschaft zerstören und dem staatseigenen russischen Unternehmen Gazprom Jahrhundertgewinne beschert, bekommt “The Great Reset” und damit die Enteignung der Bürger einen gehörigen Schub.

Georgia Guidestones

Ein weiteres Ziel der Globalisten – das zwar verschwiegen wird, aber latent immer vorhanden ist: Die Menschheit muss verkleinert werden. Das wird mit dem “guten Ziel” begründet, dass eine zu umfangreiche Menschheit von der Erde nicht mehr ernährt werden könne. Die Wahrheit lautet dagegen, dass eine zu große Menschheit nicht mehr gesteuert werden kann. Die Lösung bedeutet also: Es müssen Menschen “verschwinden”. Wenn Corona das nicht schafft, dann müssen es die Globalisten selbst machen. Bausteine zu diesem Ziel sind die Legalisierung der Abtreibung (getötete Babys werden nicht erwachsen und bekommen keine Kinder) aber auch der Homosexualität (gleichgeschlechtliche Paare pflanzen sich nicht fort). Vor noch gar nicht allzu langer Zeit echauffierten sich ideologisierte Frauen darüber, dass Kinder “Klimakiller” seien.

Vor diesem Hintergrund möchte ich die Ziele der Globalisten nennen, die sie auf den “Georgia Guidestones” veröffentlicht haben. Die Georgia Guidestones wurden 1980 errichtet und enthalten zehn Grundsätze in zwölf Sprachen. Der erste Grundsatz (oder auch Gebot) lautet:

Halte die Menschheit unter 500.000.000 in fortwährendem Gleichgewicht mit der Natur

erstes Gebot der Georgia Guidestones

Unfassbar: Seit 40 Jahren wird öffentlich für alle sichtbar ein Genozid gefordert, der alles bisher da Gewesene übersteigt, und niemand stört sich daran. Hier wird der Mord an 7,5 Mrd Menschen gefordert! Wenn wir jetzt die so genannte “Impfkampagne” bedenken und die enormen Nebenwirkungen, die sich bis heute zeigen, dann können wir uns ungefähr vorstellen, wohin die Reise gehen wird. Wenn noch Booster-“Impfungen” dazukommen, kann es verheerend werden. Die Booster-“Impfung” muss jeder annehmen, der weiterhin seine Rechte behalten will, die wir “früher” alle mal hatten. Damit erhöht sich mit jeder Spritze die Gefahr, dass man irgendwann selbst zu den Verlierern einer “Spritz-Lotterie” wird.

Egal, wen wir als den schlimmsten Massenmörder der Geschichte ansehen – Mao, Pol Pot, Stalin oder Hitler – die Taten jedes bisherigen Gewaltherrschers werden angesichts des geplanten Mordes der heute Mächtigen wie ein Kindergeburtstag wirken. Dabei ist es fraglich, ob wir es als “Glück” bezeichnen können, dass sie ihr Ziel nicht erreichen. Sie werden “nur” 25 % der Menschheit ermorden – 2 Mrd Menschen. Eine unglaubliche Zahl (Offenbarung 6, 7 – 8).

Das fünfte Siegel – Christenverfolgung

Wir erkennen immer mehr, dass sich auch in bisher christlich-geprägten westlichen Ländern eine Christenverfolgung ausbreitet. Mittlerweile sind Christen nicht mehr sicher, wenn sie christliche Werte fordern oder offen darüber sprechen. In einigen Fällen kann sogar ein Bibelzitat als “Hassrede” ausgelegt werden. Der Phantasie der Neo-Kommunisten sind da keine Grenzen gesetzt.

Nach dem Öffnen des fünften Siegels (Offenbarung 6, 9 – 11) beschreibt Johannes ein Ereignis, das nur im Himmel stattfindet. Auf der Erde geschieht nichts – zumindest erzählt er es nicht. Obwohl einige Ausleger davon ausgehen, dass das fünfte Siegel ein Hinweis auf eine beginnende Christenverfolgung ist, hatte ich mich dieser Meinung bisher nicht angeschlossen. Ich war immer der Meinung gewesen, dass auf der Erde nicht unbedingt etwas geschehen muss. Da habe ich aber offensichtlich die Rechnung ohne den Satan gemacht, der natürlich keine Gelegenheit auslässt, Gottes Volk und Seine Leute anzugreifen. Die Kirche ist zwar quasi schon zerstört – sie ist ja vom Glauben abgefallen – aber selbst das restliche kleine Häuflein bibeltreuer Christen sind ihm offensichtlich immer noch ein Dorn im Auge. Das zeigen die Schlagzeilen der letzten ein bis zwei Jahre, die ich aufgeschnappt habe.

Der Bremer Pastor Olaf Latzel wurde im November 2020 zu 90 Tagessätzen à 90 EUR verurteilt, weil er sich biblisch begründet gegen Homosexuelle geäußert hat. Das Urteil ist zwar noch nicht rechtskräftig, aber meine persönliche Befürchtung ist, dass dieses Urteil in der zweiten Instanz bestätigt wird. (Update: Olaf Latzel hat in der zweiten Instanz Recht bekommen. Die verbohrte Staatsanwaltschaft hat aber gegen das Urteil Revision eingelegt. Der Spießrutenlauf für “Olli” geht also in die dritte Runde. Eine angebotene Abstandszahlung hatte die Staatsanwaltschaft abgelehnt. Sie will offensichtlich an einem christlichen Pastor, der christliche Werte verteidigt, ein Exempel statuieren.)

In Berlin wurde der Imbiss der koreanischen Christin Park Young-Ai im Auftrag der Staatsanwaltschaft “durchsucht” und ihr Wandschmuck beschlagnahmt, der aus Bibelzitaten besteht, in denen Gottes Aussagen über Homosexualität verzeichnet sind. Unter anderem wurde dort 3. Mose 18, 22 zitiert. Das Ganze ging aus wie das Hornberger Schießen, aber die Staatsanwaltschaft wollte offensichtlich “nur” eine Botschaft senden. Diese beiden Beispiele aus Deutschland sind aber nur die Spitze des Eisbergs.

In Finnland muss sich Päivi Räsänen vor Gericht verantworten. Sie wird wegen ihrer christlichen Haltung – aus der sie nie einen Hehl machte – gleich dreier “Verbrechen” angeklagt. Unter anderem hat sie in einem Tweet die finnische Kirche wegen ihrer Unterstützung der LGBT-Bewegung kritisiert und Fotos von Bibelzitaten beigefügt. Die Folge waren mehrere mehrstündige Verhöre durch die Polizei, deren Vorgesetzte sie mal war: Sie war vor einigen Jahren finnische Innenministerin.

In Kanada wurde der Baptistenpastor James Coates inhaftiert, weil er trotz des Corona-Verbots in seiner Gemeinde Gottesdienste durchgeführt hatte. Er wurde daraufhin einige Wochen in einem Hochsicherheitstrakt eingesperrt. Das muss man sich mal vorstellen: Ein christlicher Pastor wird wegen Verstoßes gegen eine Ideologie wie ein Schwerverbrecher behandelt und bei Schwerverbrechern eingekerkert. Das war aber noch nicht genug: Zwischenzeitlich wurde das Kirchengebäude abgeriegelt, um Gottesdienste zu verhindern. Das reichte aber den linken Christenhassern noch immer nicht. Es werden – meist wegen “Verstößen gegen Corona-Auflagen” – christliche Pastoren eingesperrt, Kirchen geräumt, Gottesdienste aufgelöst. Darunter war auch der Pastor Artur Pawlowski, dessen YouTube-Video zwischenzeitlich rund 1 Mio Aufrufe hat, in dem er lautstark die Polizei während seines Oster-Gottesdienstes aus seiner Kirche wirft. Auch er wurde natürlich in einer Weise verhaftet, die eines christlichen Pastors unwürdig ist. Die beiden waren nicht die einzigen Opfer. Die Kanadische Polizei hat bereits einige Pastoren inhaftiert. Zwischenzeitlich sind heute viele Gemeinden in den Untergrund gegangen, weil sie keinen öffentlichen Gottesdienst mehr feiern dürfen. Das sind Zustände, wie im römischen Reich, als Christen sich in den Katakomben treffen mussten.

Wer sonst noch wissen will, was in der “christlichen Verfolgerszene” los ist, dem empfehle ich einen Besuch der Seite “Open Doors“. Die Zahl der verfolgten Christen steigt rasant, jedes Jahr um 100 Mio Menschen. Wurden 2019 noch 100 Mio verfolgt, führte Open Doors ein Jahr später 200 Mio. Anfang 2022 waren es noch 300 Mio. Heute (September 2022) listet Open Doors sogar 360 Mio auf ! Ich habe die Befürchtung, dass bis 2023 400 Mio genannt werden.

Zum Schluss

Egal, was noch kommt, egal wie schlimm es noch wird: Wir dürfen – nein: müssen – sicher sein, dass Gott noch immer auf dem Thron sitzt. Wenn du mit deiner Kraft und deinen Möglichkeiten am Ende bist, kannst du sicher sein, dass Er immer noch unendlich viele Möglichkeiten hat. Manchmal lässt Gott uns bewusst in solch scheinbar ausweglose Situationen kommen, damit wir uns an Ihn wenden und Er uns – oder auch an uns – Seine Macht, Herrlichkeit und Seine Liebe – zeigen kann. Du kannst Ihm vertrauen. Zu den aktuellen Ereignissen passt ein Text von Dietrich Bonhoeffer, den er kurz vor seinem Tod schrieb:

Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus deiner guten und geliebten Hand.

Von guten Machten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Dietrich Bonhoeffer, geschrieben vier Monate vor seiner Hinrichtung durch die Nazis.
Die vier Reiter

Die vier Reiter

Nachdem ich einige Artikel zur Offenbarung geschrieben und wieder verworfen habe, nehme ich mir heute einmal die ersten vier Siegelgerichte aus Offenbarung 6, 1 -8 vor. Alles andere, was ich mir vorgenommen hatte, war einfach zu umfangreich. Deshalb versuche ich hier die vier Reiter in den heutigen Begebenheiten zu deuten. Alles andere werde ich in späteren Artikeln behandeln.

Schon in der Vergangenheit vermuteten Christen immer wieder, dass “nun die Endzeit beginnt” und erwarteten die Wiederkuft Jesu Christi. Dabei hatten sie allerdings nur einzelne Aspekte im Blick. Das Ende unserer Zeit wird in der Bibel beschrieben. Dabei muss die wahre Endzeit verschiedene Kriterien erfüllen:

  • Das Böse nimmt überhand (der böse Geist in in den Menschen) (Markus 13, 19)
  • Gesellschaft und Kirche fallen auf Verführung herein (Matthäus 24, 11);
  • Es herrschen Unsicherheit, Verwirrung und Spaltung. (Markus 13, 12)
  • Überall auf der Erde werden die Christen verfolgt (Lukas 21, 16 – 17)
  • Die Gemeinde Christi ist von wenigen Ausnahmen abgesehen fast vollständig vom Glauben abgefallen (2. Timotheus 4, 3 – 4)
  • Es gibt in allen Bereichen Globalismus: Eine-Welt-Regierung, Eine-Welt-Wirtschaft und Eine-Welt-Religion (Offenbarung 13, 7 – 8)
    Auch wenn wir noch keine Weltregierung haben, sind dennoch alle Regierungen “im Gleichschritt”. Damit begünstigen Sie eine Weltregierung unter dem Antichristen. Wenn man die Äußerungen von Vertretern des WEF (World Economic Forum – Weltwirtschafts-Forum) und der UN hört, wird deutlich, dass die Eliten eine Weltregierung, eine Welt-Wirtschaft und in dem “Klima” eine Weltreligion anstreben.
  • Es gibt eine Technologie, mit der alle Menschen lückenlos überwacht werden können. (Offenbarung 13, 16 – 18)
  • Außerdem darf natürlich die wichtigste Prophetie nicht vergessen werden: Israel ist wieder in seinem Land (Hesekiel 37, 21; Jeremia 16, 15; Jesaja 66, 8 und noch viele mehr).

Alle diese Ereignisse werden biblisch beschrieben. Dass alle Prophetien gleichzeitig erfüllt werden (bzw. erfüllbar sind, weil die Technologie vorhanden ist), hat es noch nie in der Geschichte gegeben. Die gleichzeitige Erfüllung der Prophetien nannte Jan Markell – die Inhaberin des christlichen Radiosenders Olive Tree Ministries – “Konvergenz”. Dabei werden sie weltweit erfüllt, nicht nur in einem Land oder Kontinent. Durch Corona wird diese Entwicklung überhaupt erst sichtbar und hat sie sogar begünstigt, wie wir das im Buch “The Great Reset” von Klaus Schwab lesen. Ich glaube, dass wir uns bereits in der Zeit der vier “apokalyptischen Reiter” befinden, in der sie sichtbar werden. Dazu sollten wir uns diese vier Reiter ansehen.

Der erste Reiter auf einem weißen Pferd:
Der Antichrist

Der Reiter auf dem weißen Pferd hat vor einigen Jahren auch bibeltreue Ausleger verwirrt. Sie haben in dem weißen Pferd und der Krone Christus erkannt. Damit hat der Antichrist sein Ziel erreicht: Er will als der Messias gelten. Wenn er das sogar in der Prophetie schafft, dann können wir davon ausgehen, dass er mit Sicherheit als Messias gefeiert wird, wenn er in der Realität erscheint.

Um in diesem Reiter den Antichristen zu erkennen, müssen wir uns den Reiter auf dem weißen Pferd etwas genauer ansehen:

  • Das weiße Pferd
    Wenn zur Zeit des Apostels Johannes ein König auf einem Pferd in eine Stadt einritt, kam er als Herrscher und als König, der bereit war, Krieg zu führen. Ein König des Friedens reitet auf einem Esel. Deshalb ist Christus bei seinem ersten Kommen auf einem Esel nach Jerusalem gekommen (Sacharja 9, 9, Matthäus 21,1-17). Bei seinem zweiten Kommen wird er auf einem Pferd reiten (Offenbarung 19, 11).
    Ein weißes Pferd ist in der Offenbarung ein Zeichen für Christus. Dieser Reiter symbolisiert allerdings den falschen Christus – den Antichrist. Er wird von den Juden als Messias anerkannt und von allen anderen sogar angebetet (Offenbarung 13, 2). Die Juden haben Jesus als Messias verworfen, weil er sich als Sohn Gottes bezeichnete (Johannes 5, 18). Das passt nicht in ihren Glauben. Sie sind sich sicher, dass der Messias ein Mensch ist. Das ist der Grund, weshalb sie den Antichristen als Messias akzeptieren werden (Johannes 5,43).
  • Er zieht aus als ein Sieger um zu siegen
    Der Antichrist ist sich seines Sieges sicher, weil er ihm gegeben wird. Er bekommt die Fähigkeit, die Menschheit zu täuschen und für sich zu begeistern.
  • Er trägt eine Krone
    Einige Ausleger weisen darauf hin, dass “Krone” auf Latein “Corona” heißt. Ich bezweifle, dass man Worte, die in einer bestimmten Sprache eine Bedeutung erhalten, hoch bewertet werden dürfen. Vor allem aber: Die Krone deutet darauf hin, dass der Antichrist als Herrscher kommt.
    Im griechischen gibt es zwei Worte für Krone. Das hier verwendete Wort lautet στεφανος -stephanos und wird üblicherweise mit “Siegeskranz” übersetzt. Diese “Krone” wird aus Blättern geflochten und hat natürlich nur eine begrenzte Haltbarkeit. Die Krone, die Christus trägt, lautet διαδεμα – diadema (Offenbarung 19, 11-16). Das ist die Krone eines Herrschers, die aus Gold hergestellt wird. Wir können daran erkennen, dass der Antichrist zwar für kurze Zeit siegreich sein wird, Christus aber wird ewig herrschen.
  • Er hält einen Bogen
    Das ist ein wichtiger Hinweis: Der Bogenschütze kann aus großer Entfernung unerkannt schießen. Es wird nirgendwo beschrieben, dass der Antichrist mit dem Erscheinen des Reiters sichtbar in der Welt agiert. Wie der Bogenschütze unsichtbar schießen kann, regiert der Antichrist unsichtbar im Hintergrund.
    Der Bogen ist aber auch ein wichtiges Indiz dafür, dass der Reiter eben nicht Christus sondern der Antichrist ist: Christus trägt keinen Bogen – er trägt ein Schwert

Heute sind sich die Ausleger einig, dass der weiße Reiter der Antichrist ist. Antichrist und Gemeinde begegnen sich nicht, deshalb gehen viele Ausleger davon aus, dass die Gemeinde beim Öffnen des ersten Siegels bereits diese Erde verlassen hat und beim Herrn ist. Sie sehen die Entrückung von Johannes in den Himmel (Offenbarung 4, 1), die nach den sieben Sendschreiben stattfindet, als Bild für die Entrückung der Gemeinde nach dem Beginn der letzten Kirchenepoche (symbolisiert durch die Gemeinde Laodizea). Das ist sicherlich ein gutes Argument für die Entrückung vor dem Öffnen des ersten Siegels. Ich denke allerdings, dass es eine andere Lösung gibt, die besser zu den aktuellen Ereignissen passt.

Das bedeutet aber auch: Der Antichrist kann nicht offenbar werden, so lange die Gemeinde noch da ist. Im Hintergrund und versteckt agieren darf er schon. Das würde der Prophetie nicht widersprechen. Ich glaube, dass er genau das im Moment tut. Die Zerstörung der Wirtschaft und der Gesellschaft, das gesteuerte Chaos weltweit läuft so zielgerichtet, so gleichförmig überall auf der Welt ab, dass man hier tatsächlich eine Kraft vermuten muss, die im Hintergrund agiert. Das erscheint deshalb logisch, weil ohne globale Steuerung jeder Staat “sein Ding” machen würde. Hier arbeiten alle – oder fast alle – zusammen, um dem Antichristen den roten Teppich auszurollen.

Es ist richtig: Der Heilige Geist muss erst die Welt verlassen, bevor der Antichrist sich zeigen kann (2. Thessalonicher 2, 5 – 8). Der Antichrist kann erst offenbar werden (= sich öffentlich zeigen), wenn der, “Der ihn zurückhält” aus dem Weg ist. Wer den Antichrist zurückhält, kann nur der Heilige Geist sein. Das bedeutet: Der Heilige Geist muss erst in den Himmel zurückgehen, damit der Antichrist sichtbar werden kann. Wenn aber der Heilige Geist geht, wird die Gemeinde mit ihm gehen. Die Gemeinde wurde durch das Ausgießen des Heiligen Geistes gegründet (Apostelgeschichte 2, 1 – 13). Gott lässt seine Gemeinde nicht schutzlos zurück. Deshalb werden der Heilige Geist und die Gemeinde gemeinsam die Welt verlassen. Dadurch werden sich Antichrist und Gemeinde nicht begegnen.

Einige der größten (besonders aber der erfolgreichsten) Lügen sehen wir heute. Wir erleben eine groß angelegte Gehirnwäsche der Massen: Zuerst der Klima-Wahn und jetzt der Corona-Wahn haben (fast) alle Menschen erfasst. Trotz Fakten, die jeder kennen müsste, werden Gesellschaften entzweit, Wirtschaft zerstört und Wohlstand vernichtet. Das Schlimme daran: Die Kirche läuft nicht nur mit, nein: Sie läuft vorneweg. Damit beweist sie, dass die Kirchenepoche begonnen hat, die von der Gemeinde Laodizea repräsentiert wird (Offenbarung 3, 14 – 22). Die Regierungen in der Welt gehen dabei gleichzeitig und gemeinsam vor. Überall wird der Impfzwang eingeführt, werden Ungeimpfte drangsaliert und Kritiker stigmatisiert. Und wo Corona zwischenzeitlich in den Hintergrund getreten ist, wird der Klimawahn weiter vorangetrieben.

Viele Journalisten erkennen mittlerweile, dass hinter all diesem Vorgehen eine starke Macht stehen muss. Sie vermuten das internationale Großkapital.

Einen Beweis für die Existenz des Antichristen hat Prinz Charles geliefert auf seiner Rede zum Weltklimagipfel “COP26” in Glasgow:

“We also know that countries, many of whom are burdened by growing levels of debt, simply cannot afford to go green. Here we need a vast military style campaign to marsh the strength of the global private sector, with trillions at his disposal far beyond global GDP, and with the greatest respect, beyond even the governments of the world’s leaders.”

Deutsche Übersetzung:
Wir wissen auch, dass Länder, von denen viele durch wachsende Schulden belastet sind, es sich einfach nicht leisten können, grün zu werden. Hier brauchen wir eine riesige Kampagne im militärischen Stil, um die Stärke des globalen Privatsektors zu mobilisieren, mit Billionen, die zu seiner Verfügung stehen, weit über das globale BIP (= Bruttoinlandsprodukt) hinaus, und mit größtem Respekt sogar über die Regierungen der Staats- und Regierungschefs der Welt hinaus.

Ausschnitt aus der Rede von Prinz Charles vor dem Klimagipfel “COP 26” in Glasgow, 1. November 2021

Dabei stellt sich die Frage: Wem stehen Billionen zur Verfügung? Wer ist “Seiner”? Wenn es eine Gruppe von Menschen oder eine Organisation wäre – oder auch der Privatsektor, den Prinz Charles vorher nennt – hätte er gesagt “zu ihrer Verfügung”. Aber nein: Er spricht von einem einzelnen Menschen, dem unvorstellbare Summen an Geld zur Verfügung stehen. Er kann sich damit ganze Länder kaufen. Nur ein Beispiel: Black Rock ist der größte Vermögensverwalter der Welt. Dieses Unternehmen verwaltet ein Vermögen von 9 Bio Dollar! Das ist mehr als das Bruttosozialprodukt von Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien zusammengenommen – also den vier größten Ländern der EU. Dabei weiß man nicht mal, wer denn eigentlich das mächtigere Unternehmen ist: Black Rock oder Microsoft, in dessen Cloud die Daten und Programme von Black Rock hochgeladen wurden (Bei Microsoft heißt das “Microsoft Blue” oder “Cloud computing”, bei dem das gesamte Firmennetzwerk im Internet mit virtuellen Microsoft-Servern zur Verfügung gestellt wird)? Bei Microsoft werden nicht nur Daten und Programme von Black Rock gehostet. Es sind auch die Daten vieler anderer Unternehmen. Mir kann niemand erzählen, dass selbst von Microsoft niemand an die Daten käme. Selbstverständlich kann jemand bei Microsoft auf die Daten von Black Rock und den anderen Unternehmen, die diesen Service nutzen, zugreifen. Damit erhält dieses Unternehmen unvorstellbare Macht, wenn man bedenkt, dass Microsoft jederzeit die Server für den Zugriff der “Kunden” abschalten kann. Wer hat dann die Macht?
Mayer Amsel Rothschild sagte einmal “Gib mir die Macht über die Währung eines Landes und es interessiert mich nicht mehr, wer dessen Gesetze macht”. Offensichtlich denkt der Antichrist genauso.

Fazit

Der Antichrist ist meiner Meinung nach bereits aktiv. Er regiert im Hintergrund. Das entspricht den biblischen Prophetien, die nach dem Öffnen des ersten Siegels und sein Erscheinen auf dem weißen Pferd keine sichtbare Regierung voraussetzen.

Der zweite Reiter auf einem roten Pferd:
Das Chaos

Der zweite Reiter sitzt auf einem roten Pferd. Ihm wird die Macht gegeben, den Frieden von der Erde zu nehmen (Offenbarung 6, 3 – 4). Oft wird das als Beginn eines Krieges gesehen. Das muss es aber nicht unbedingt bedeuten. Dem Reiter wird “nur” die Macht gegeben, den “Frieden von der Erde” zu nehmen. Die Abwesenheit von Frieden bedeutet nicht zwingend ein Krieg. Es kann auch Chaos, Unfrieden und Mord bedeuten.

Wer mit offenen Augen durch die Welt geht und Nachrichten sieht, erkennt, dass die Welt immer mehr aus den Fugen gerät. Immer mehr Unruhen erschüttern verschiedene Gesellschaften. Nur ein paar Beispiele von vielen: Vor einiger Zeit hat “Black Lives Matter” (BLM) einen Siegeszug durch die ganze Welt angetreten. Noch vor wenigen Jahren waren sie in den USA als Terrororganisation eingestuft. Natürlich ist Rasissmus in jeder Form zu verurteilen. Aber dazu gehört jeder Rassismus – auch der von Schwarzen gegen die Weißen. BLM geht es nämlich um Unterdrückung und letztlich Vernichtung der weißen Rasse. Damit ist BLM eine rassistische Organisation. Aus den Nachrichten der USA konnten wir erkennen, wie der “Siegeszug” dieser Organisation aussah: Brennende Städte, unzählbare Verletzte und viele Tote sind das Ergebnis einer Organisation, die weltweit als “Menschenrechtsorganisation” bezeichnet wird.

Von den Medien – zumindest hier in Deutschand – komplett unerwähnt gab es in Südafrika Rassenunruhen, bei denen etliche Tausend weiße Siedler ermordet wurden und noch immer werden.

Durch Corona erreichen viele Regierungen ihr Ziel, die Gesellschaft zu spalten nach dem Motto Julius Cäsars “Divide et Impera” (Teile und Herrsche). Das führt hier in Deutschland (und bestimmt auch in anderen Ländern) zum Denunziantentum, der Blockwart-Mentalität und zur Vernichtung der Existenz von Menschen, die dem Mainstream nicht folgen. Damit werden Meinungsfreiheit und Demokratie zerstört. In letzter Konsequenz wird das – wir haben das schon im Dritten Reich gesehen – dazu führen, dass gewalttätige Gruppen auf offener Straße Passanten angreifen und verletzen.

Hierzu gäbe es noch Manches zu erwähnen: Abtreibung soll als “Menschenrecht” angesehen und damit legalisiert werden. Ehe und Familie werden immer mehr zerstört. Dazu tragen die “Gender-Sprache”, aber auch die Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Paaren bei. Dadurch werden Menschen vereinsamt und damit verführbar gemacht. Ohne die starke Gemeinschaft einer Familie sind Menschen schwach.

Den größten Unfrieden verursacht aber aktuell Corona selbst, wie wir das in den beiden nächsten Reitern sehen werden.

Fazit

Wir brauchen keinen Krieg, um das Chaos zu bekommen. Mord und Totschlag erleben wir im Moment auch ohne Krieg.

Der dritte Reiter auf einem schwarzen Pferd:
Hungersnot und galoppierende Inflation

Weizen und Gerste stehen in Offenbarung, 6, 5 – 6 für die Grundbedürfnisse eines Menschen. Ein Maß ist der Tagesbedarf einer Person pro Tag, ein Denar ist der Tageslohn eines Arbeiters. Gerste ist zwar billiger, aber auch weniger gehaltvoll. Von einem Maß Gerste wird ein Arbeiter nicht satt, die muss er aber nehmen, wenn er seine Familie ernähren will. Wein und Öl sind Luxusgüter.

Damit ist klar, was dieser Reiter bedeutet: Die Preise für die Lebensmittel und anderen lebensnotwendigen Gütern steigen so stark, dass ein Arbeiter für sich allein seinen gesamten Lohn aufwenden muss. Wovon aber soll er Wohnung oder Kleidung bezahlen? Wie soll er seine Familie ernähren?

Wir können bereits sehen, dass auch dieser Reiter unterwegs ist – zumindest sind seine Auswirkungen schon spürbar: Explodierende Energiekosten, Lieferengpässe mit leeren Regalen und extrem stark steigende Lebensmittelpreise. Die Inflationsrate in Deutschland ist heute (Januar 2022) mit 5,3 % so hoch wie schon seit den 1990-er Jahren nicht mehr – Tendenz steigend. Wir haben um 18,3 % höhere Energiepreise gegenüber dem letzten Jahr (Kraftstoffe sogar in der Spitze um 51,3 %), die Nahrungsmittel sind um 6,0 % gestiegen (Quelle: destatis.de). Das sind Werte, wie wir sie in Deutschland noch nie hatten. Weil die Politik aber lieber Corona- und Klima- Panik verbreitet, kümmert es sie nicht, dass Familien immer größere Probleme bekommen, ihre Strom- Heizungs- oder Lebensmittelrechnungen zu bezahlen.

Die Folge: Hungersnot, Verzweiflung und in der Folge Kriminalität und sterbende Menschen. Dabei wird die Hungersnot gar nicht mal das Schlimmste sein, was uns bevorsteht, denn auch der vierte Reiter ist bereits zu sehen:

Der vierte Reiter auf einem fahlen Pferd:
Der Tod

Das Wort Χλορος (Chloros), das hier mit “fahl” übersetzt wird, bedeutet eigentlich “grün”. Es ist ein grünes – oder auch leichenfahles – Pferd, auf dem der Reiter daherkommt.

Ich vermute, dass der vierte Reiter (Offenbarung 6, 7 – 8) unter anderem die Corona-Spritze ist. Ein Weltkrieg – selbst einer, der mit Atomwaffen geführt wird – würde nicht 25 % der Menschheit auslöschen. Da müssen die Mächtigen noch nachhelfen. “Impf”-Nebenwirkungen werden ständig abgestritten. Keine Zeitung, kein Fernsehsender berichtet darüber. Aber sie sind vorhanden. Wieviel Tote auf das Konto der Pharma-Unternehmen geht, weiß niemand. Aber dennoch verdichten sich Hinweise, dass die Spritze Nebenwirkungen hat – sie sind sogar gewollt! Einen Beweis liefert die Homepage www.howbadismybatch.com. Dort werden die Toten pro 100.000 Einwohner in den einzelnen amerikanischen Bundesstaaten aufgelistet. Hochgerechnet wären das etwas 15.000 Tote. Der Pathologe Arne Burkhardt, der einige “Impf”-Tote untersucht hatte, geht von einer Dunkelziffer bis zu 90 % aus. Das bedeutet: Die genannten Zahlen müssen verzehnfacht werden. Dann käme man in Amerika auf 150.000 Tote. Deutschland hat 1/4 soviel Einwohner, das würden 37.500 Tote durch die Spritze bedeuten. Dabei habe ich noch nicht mal berücksichtigt, dass Amerika eine Impfquote von 60 %, Deutschland von 75 % hat. Aber selbst wenn wir eine Dunkelziffer ausschließen, hätte Deutschland schätzungsweise 3.700 Tote zu beklagen. Es gibt aber auch andere Schätzungen, die auf erschreckende Zahlen von bis zu 100.000 Toten ausgehen – vielleicht sogar mehr.

Ich gehe aber mal lieber von der “konservativen” Zahl aus, die ich eben genannt habe. Das bedeutet immer noch, dass wir 3.700 Tote beklagen. Das sind Menschen, die heute noch leben würden, hätten sie die Corona-Spritze nicht erhalten.

Ich will in diesem Zusammenhang an den Contergan-Skandal Anfang der 1960er Jahre erinnern: Weltweit wurden etwa 5.000 bis 10.000 behinderte Babys geboren, was zur Untersuchung des Medikaments und den Widerruf der Zulassung zur Folge hatte. Wohlgemerkt: Es ging um 5.000 bis 10.000 behinderte Babys weltweit. Heute haben wir 3.700 Tote nur allein in Deutschland und niemanden interessiert es.

Durch den immer rigoroser und rücksichtloser durchgesetzten Impfzwang werden hier Menschen missbraucht. Sie werden quasi gezwungen, an einer Lotterie teilzunehmen – und der Einsatz ist ihr Leben.

Und nun stelle man sich mal vor, die “Impfungen” sind für einen bestimmten Zweck konzipiert: Das Immunsystem zu zerstören, um eine tödliche Krankheit loszulassen, gegen die besonders Geimpfte nicht mehr geschützt sind. Ich traue den mächtigen, menschenverachtenden Tyrannen solch ein Machwerk zu. Damit würden sie ihr Ziel erreichen, die Menschheit zu verringern.

Update: Aktuell (November 2022) liest man in verschiedenen Alternativmedien von einer Übersterblichkeit, die besonders die Länder mit hoher Impfquote treffen. In Deutschland sind allein im Oktober über 14.000 Menschen mehr verstorben als im Durchschnitt der letzten fünf Jahre im Oktober. In den ersten zehn Monaten des Jahres 2022 sind insgesamt über 69.000 Menschen mehr verstorben als im fünfjährigen Durchschnitt. Und das ist nur in Deutschland. Ich habe keine weltweiten Zahlen, da müssen es Millionen oder zumindest Hunderttausende sein, die ihr Leben lassen mussten. Ich will nicht behaupten, dass sie alle an der Spritze gestorben sind. Es sind auch viele Suizide dabei.

Ist das eine Verschwörungstheorie? Nein. Es ist eine Verschwörung, aber keine Theorie. Wir wissen aus der Offenbarung, dass wir keine Besserung mehr erwarten können. Das einzige – genauer: Der Einzige – den wir erwarten können, ist Jesus Christus, der die Gemeinde als Seine Braut zu Sich holt. Wir werden dann bei unserem Herrn sein und dürfen die Ewigkeit bei Ihm verbringen.

Was danach kommen wird

Ich werde in einem späteren Artikel noch darauf eingehen, welche Ziele die Mächtigen – unter ihnen wahrscheinlich der Antichrist – tatsächlich verfolgen.

Deshalb kann hier nur ein dringender Ruf erfolgen: Wenn du Jesus Christus als deinen Herrn anerkannt hast, kannst du dich darauf freuen, dass du die kommende Zeit nur begrenzt miterleben wirst. Den Rest deines ewigen Lebens wirst du in Jesu Gegenwart verbringen. Allen anderen kann ich nur dringend empfehlen, ihr Leben dem Herrn Jesus zu übergeben. Nimm ihn als deinen Herrn an und werde Teil der Gemeinschaft, die mit ihm in Ewigkeit leben und regieren darf – in Sicherheit, Frieden und Liebe.

Die Offenbarung

Die Offenbarung

Jahrhunderte lang übersehen, oftmals kritisiert oder verfälscht dargestellt, manchmal heiß geliebt als “Gottes Trostbuch”. Heute aber ist sie so aktuell wie nie zuvor: Die Offenbarung des Johannes. Eigentlich ist sie die Offenbarung Jesu Christi, wie Johannes im ersten Vers des Buches (Offenbarung 1,1) schreibt. Mit der Offenbarung bringt Johannes die Bibel zu ihrem Abschluss. Sie ist das einzige vollständig prophetische Buch des Neuen Testamentes.

Die Offenbarung ist verstörend und faszinierend zugleich. Einerseits spricht sie offen von Gottes Gericht und weltweiter Zerstörung, andererseits wird sie – wie bereits erwähnt – über Generationen hinweg als “Trostbuch Gottes” beschrieben. Wer in Bedrängnis steht und sich Verfolgungen ausgesetzt sieht, findet tatsächlich Trost in der Tatsache, dass Gott der Allmächtige ist, dem alles andere unterworfen ist. Niemand steht über Gott, der von uns “Abba – Papa” genannt werden darf. Deshalb dürfen wir auch Trost in dem Wissen finden, dass Gott als unser Vater uns nicht vergisst und sehr genau die Schwierigkeiten kennt, in denen wir stehen. Er kümmert sich um seine Kinder und wird die richten, die sich an ihnen vergreifen.

Der griechische Name des Buches lautet Apokalypse (von αποκαλυψις – apokalypsis). In unserem Sprachgebrach bedeutet eine Apokalypse einen Weltuntergang oder eine Katastrophe, die einem Weltuntergang nahe kommt. Das Griechische Wort heißt aber schlicht “Enthüllung”. Deshalb ist der deutsche Name richtig und gut gewählt.

Der Autor dieses Buches ist der Apostel Johannes. Er war einer der zwölf Jünger, die von Jesus unterwiesen wurden. Aus seiner Feder stammen auch das Johannesevangelium und die drei Johannesbriefe. Er ist der einzige der Apostel, der eines natürlichen Todes starb. Alle anderen Apostel erlitten den Märtyrertod.

Über die Entstehungszeit der Offenbarung gab es in der Vergangenheit unterschiedliche Ansichten. Unter Berufung auf Kapitel 11, in dem Johannes den Auftrag erhält, den Tempel zu vermessen, haben einige Ausleger die Zeit von 68 oder 69 n. Chr. angesetzt, weil Jerusalem noch nicht zerstört ist. Dann hätten allerdings viele Ereignisse der Offenbarung in der Zeit während der Zerstörung des Tempels und danach stattfinden müssen. Aber schon allein von dem Tod, der Auferstehung und der Himmelfahrt der zwei Zeugen (Offenbarung 11, 3 – 12) ist aus der Geschichte nichts bekannt, nicht einmal als mystische Erzählung. Auch waren die Gemeinden der Sendschreiben in dieser Zeit noch geistlich gesund. Weil – wie übrigens das gesamte Neue Testament – auch die Offenbarung kein Wort über das zerstörte Jerusalem verliert, wäre auch die Verfassung lange Zeit nach der Zerstörung möglich, als Jerusalem also schon längst Geschichte war. Die Kirchenväter selbst wussten, dass die Offenbarung am Ende der Regierungszeit Domitians (51 bis 96 n. Chr.) geschrieben wurde, also etwa um das Jahr 95 n. Chr. und damit kurz vor Johannes’ Tod. Er empfing die Offenbarung während seiner Verbannung auf die Insel Patmos.

Etwas Wichtiges wäre anzumerken: Johannes beschreibt keine Eindrücke oder Empfindungen. Er beschreibt, was er sieht und hört. Deshalb können wir die Offenbarung als wichtiges Dokument ansehen, das uns sehr genau und zuverlässig die kommende Zeit beschreibt, weil Johannes Augen- und Ohrenzeuge der Ereignisse war.

Im letzten Buch der Bibel lesen wir über die letzten Jahre der Erde vor der Wiederkunft Jesu. Anschließend erfahren wir vom 1.000-jährigen Reich und der neuen Schöpfung von Himmel und Erde. Dabei benutzt Johannes Bilder, die aus dem Alten Testament bereits bekannt sind. Deshalb ist die Offenbarung für Bibelkenner leichter zu verstehen. Die Offenbarung ist nicht für “Außenseiter”, also Menschen, die weder Jesus noch die Bibel kennen, gedacht. Das hat ihr auch den (falschen) Ruf als “Buch mit sieben Siegeln” eingebracht. Die Bilder, die Johannes in seinem Buch benutzt, wurden samt und sonders bereits im Alten Testament erwähnt. Die Offenbarung ist zwar dennoch schwierig zu verstehen – aber ein Buch mit sieben Siegeln ist sie nicht. Dabei ist es das einzige Buch, das dem, der es liest oder vorgelesen bekommt, “Glückseligkeit” – oder anders übersetzt: Segen – verspricht (Offenbarung 1,3).

Dieser Beitrag soll der erste aus einer Reihe werden, die ich in unregelmäßigen Abständen zum Thema Endzeit und Entrückung vorhabe zu schreiben. Den Anfang soll der hier vorliegende einfache Artikel mit der Inhaltsbeschreibung der Offenbarung sein. Damit hoffe ich, das Verständnis zu erhöhen und Interesse zu wecken für dieses Buch, das heute so wichtig und aktuell ist, wie noch nie zuvor. Nach meiner Meinung finden nämlich die in der Offenbarung beschriebenen Ereignisse bereits statt. Mit anderen Worten: Wir stehen kurz vor dem Ende der Weltzeit und dem Wiederkommen Jesu Christi als König und Herrscher der Welt. Dazu komme ich aber erst in einem späteren Artikel.

Struktur der Offenbarung während der Gerichte

Im Gegensatz zur Behauptung mancher Bibelausleger ist die Offenbarung kein “chaotisches” Buch. Im Gegenteil: Sie hat eine feste Struktur. Meiner Meinung nach schildert sie die Ereignisse in chronologischer Reihenfolge, lediglich die “Einschübe” können (nicht müssen) Vor- oder Rückschauen enthalten.

Siegelgerichte

  • 1. Einschub ( Kapitel 4 und 5)
  • 1. bis 6. Siegel (Kapitel 6)
  • 2. Einschub (Kapitel 7)
  • 7. Siegel: 8,6 entspricht den 7 Posaunengerichten

Posaunengerichte

  • 3. Einschub (Kapitel 8, 2-5)
  • 1. bis 6. Posaune (Kapitel 8,7 – 9,21)
  • 4. Einschub (Kapitel 10,1 bis 11,14)
  • 7. Posaune 11,15 entspricht den 7 Schalengerichten

Schalengerichte

  • 5. Einschub (Kapitel 11,13b – 15,4)
  • 1. bis 6. Schale (Kapitel 16,1-12)
  • 6. Einschub (Kapitel 16,13-16)
  • 7. Schale 16,17-21
  • 7. Einschub (Kapitel 17 und 18)

Kapitel 1 – Der Messias

Der Messias stellt sich als Hohepriester vor: Er hat ein hohepriesterliches Gewand (hoch gegürtelt das bis an die Füße reicht wie im 2. Mose 28, 39-41 beschrieben). Er ist Gott (seine Haare sind weiß, aus seinem Mund kommt ein zweischneidiges Schwert).

Kapitel 2 und 3 – Die Sendschreiben

Die Kirchengeschichte in den Sendschreiben der Offenbarung

Die Sendschreiben sind reale Briefe an reale Gemeinden, die zur Zeit Johannes’ existierten. In den Briefen werden ihre Stärken und Schwächen genannt. Allerdings haben sie eine weitere Bedeutung: Viele Ausleger sind sich darüber einig, dass die Sendschreiben die verschiedenen Epochen der Kirchengeschichte beschreiben. Vom Beginn der Gemeinde zu Pfingsten bis zur Endzeit verkörpert jede Gemeinde eine bestimmte Kirchenepoche:

  • Ephesus
    Die nicht verfolgte Gemeinde mit erkaltetem Herzen am Ende der apostolischen Zeit bis zum Ende des ersten Jahrhunderts. (2,1 – 7)
  • Smyrna
    Die verfolgte Gemeinde vom 1. – 4. Jahrhundert. (2, 8 – 11)
  • Pergamon
    Die Kirche ab der Zeit der Konstantinischen Wende 313. Das Christentum wird zur Staatsreligion. Heiden brachten ihre Götzen mit in die Kirche, die später zu „Heiligen“ ernannt wurden. (2, 12 – 17)
  • Thyarira
    Die Papst-Kirche von Rom ab 440 n. Chr. (2, 18 – 29)
  • Sardes
    Die junge protestantische Kirche von der Reformation ab 31. Oktober 1517 und ihr Niedergang. (3, 1 – 6)
  • Philadelphia („Bruderliebe“)
    Die Erweckungsbewegung im 18. und 19. Jahrhundert – Entstehung der Freikirchen. (3, 7 – 13)
  • Laodizea („die Volksgerechte“ – Recht ist, was dem Volk gefällt)
    Der geistliche Zerfall von (katholischer und evangelischer) Kirche sowie freikirchlicher Gemeinden der Neuzeit bis heute. (3, 14 – 22)

Kapitel 5 – Das Buch mit den 7 Siegeln

1. Einschub – Der Thron Gottes

Johannes ist im himmlischen Tempel. Dort sieht er 24 Älteste, die vor dem Thron Gottes sitzen. Viele Ausleger sehen darin die Entrückung der Gemeinde: Die 24 Ältesten symbolisieren die Vollzahl der zwölf Stämme Israels und die Gemeinde, vertreten durch die zwölf Apostel. Ich glaube nicht, dass hier die Entrückung gezeigt wird. Die Ältesten machen nämlich nach der Beschreibung des Johannes nicht den Eindruck, dass sie gerade erst angekommen sind. Außerdem stellt sich die Frage, ob sie Menschen oder Engel mit einer besonderen Aufgabe sind.

Kapitel 6 – Die ersten sechs Siegelgerichte

1. Siegel (6,1-2): Reiter auf weißem Pferd (= Verführung)

2. Siegel (6,3-4): Reiter auf rotem Pferd (=Chaos, Unruhe)

3. Siegel (6,5-6): Reiter auf schwarzem Pferd (=Hungersnot und Mangel, aber nur für lebensnotwendige Waren. Luxusartikel sind nicht betroffen)

4. Siegel (6,7-8): Reiter auf fahlem (grünem) Pferd (=Tod) – der 4. Teil der Menschheit stirbt.
Im griechischen Text steht Χλωρος (Chloros) = grün, bedeutet also eher totenblass

5. Siegel (6,9-11): Johannes sieht unter dem Altar vor dem Thron die Seelen der Märtyrer, die nach Gottes Gericht verlangen. (= Christenverfolgung)

6. Siegel (6,12-17): Großes Erdbeben, Sonne und Mond werden verfinstert. Die Menschen erkennen, dass die Endzeit begonnen hat (Beginn des Gericht Gottes?).

2. Einschub

7,1-8: Ein Engel versiegelt 144.000 aus dem Volk Israel.

7.9-17: Eine große Volksmenge aus allen Nationen steht vor dem Thron.

Kapitel 8 – Das siebte Siegel (=Posaunengerichte)

8,1: Schweigen im Himmel für eine halbe Stunde – Ruhepause vor den Gerichtswehen

3. Einschub

8,3-4: Die Gebete der Heiligen werden als Räucheropfer dargebracht

8,5: Der Engel, der das Räucheropfer dargebracht hat, wirft die Schale auf die Erde – Donner, Stimmen und Blitze

Kapitel 8 und 9 – Die ersten sechs Posaunengerichte

1. Posaune (8,7): Es fallen Hagel und Feuer mit Blut vermischt, 1/3 der Erde, 1/3 der Bäume und alles Gras verbrennen.
(Gericht über die Erde, wie 1. Schalengericht)

2. Posaune (8,8-9): Ein feuerflammender Berg fällt ins Meer – 1/3 des Meeres wird zu Blut, 1/3 der Fische sterben, 1/3 der Schiffe wird zerstört
(Gericht über das Meer, wie 2. Schalengericht)

3. Posaune (8,10-11): Stern „Wermut“ fällt auf die Flüsse. 1/3 des Wassers wird bitter, viele Menschen sterben
(Gericht über Quellen und Flüsse, wie 3. Schalengericht)

4. Posaune (8,12-13) 1/3 von Sonne, Mond und Sterne werden verfinstert
(Gericht über Himmelskörper, wie 4. Schalengericht)

Ein Adler ruft die Wehe über die Erde aus

5. Posaune (9,1-12) Ein gefallener Stern öffnet den Abgrund. Der Satan ist der gefallener Stern (Jesaja 14, 12 – 15, Hesekiel 28,12-19). Heuschrecken aus dem Abgrund (=Dämonen) quälen die Menschen fünf Monate lang. Das sind wahrscheinlich die Dämonen, die nach den Geschehnissen von 1. Mose 6,1+2 gebunden wurden, wie in Judas 6 und 2. Petrus 2,4 beschrieben.
(dämonisches Gericht, wie 5. Schalengericht)

Ende der ersten Wehe

6. Posaune (9,13-21) Vier Engel am Euphrat werden losgebunden, um 1/3 der Menschen zu töten – Beginn eines Weltkrieges (?)
(Gericht am Euphrat, wie 6. Schalengericht)

4. Einschub

10,3b-4 Sieben Donner reden. Johannes darf das Gesagte nicht aufschreiben.
Es gibt einige Spekulationen, was die Donner gesagt haben. Was auch immer es war: Gott will nicht, dass wir es wissen, deshalb ist jede Spekulation überflüssig und wahrscheinlich falsch.

10,8-11: Johannes erhält ein Buch von einem Engel, der mit einem Fuß auf dem Meer, mit dem anderen auf der Erde steht. Johannes isst das Buch

11,1-2: Johannes erhält einen Stab, um den Tempel auszumessen

11,3 -12: Tod und Auferstehung der zwei Zeugen

11,13: Erdbeben, Tod von 7.000 Menschen in Jerusalem

Ende der zweiten Wehe

Kapitel 11 – Die siebte Posaune (=Schalengerichte)

11,15-18: Anbetung durch die 24 Ältesten

Kapitel 12 bis 15: 5. Einschub

Ein Einschub ist – wie ich bereits erwähnte – eine Vor- oder eine Rückschau. Worum es sich bei den folgenden Ereignissen handelt, ist schwer zu sagen. Auf jeden Fall bin ich mir sicher, dass diese Ereignisse nicht nach der siebten Posaune stattfinden. Das werde ich aber erst in einem späteren Artikel aufgreifen.

11,19: Öffnung des Tempels im Himmel. Die Bundeslade wird sichtbar

12,1-17 Die Frau und der Drache – ihr Sohn wird zu Gott entrückt

13,1-10 Das Tier aus dem Meer – spätestens hier tritt der Antichrist in Aktion. Er kommt aus dem (Völker-)Meer.

13,11-15 Das zweite Tier aus der Erde – Wenn das Meer die Völker darstellt, dann ist die Erde Israel. Das zweite Tier könnte also aus Israel kommen oder hat zumindest einen Bezug zu Israel.

13,16-18 Beschreibung des Malzeichens des Tieres

14,1-5 Das Lamm und die 144.000 auf dem Berg Zion

14,6-13 Letzter Aufruf zur Bekehrung, Babylons Fall wird verkündet, Androhung des Gerichts über die Ungläubigen und Verführten. Aufruf an die Gläubigen zum Ausharren

14,14-20 Beginn der Ernte auf der Erde (Gericht über die Erde)

Kapitel 15 – Vorbereitungen zu den Schalengerichten

15,1-8 Einleitung zu den Schalengerichten: Die Märtyrer aus den vorigen Gerichten (und wahrscheinlich auch aus 6,9-11) stehen vor dem Thron. Die sieben Engel erhalten die Schalen für die Schalengerichte.

Kapitel 16 – Die ersten sechs Schalengerichte (Vernichtungsgerichte)

Die Schalengerichte enthalten den Zorn Gottes. Das bedeutet, dass es keine Bekehrung der Heidenvölker mehr geben wird. Das wird auch damit deutlich, dass sie trotz steigender Leiden Gott nicht suchen sondern ihn verachten und lästern.

1. Schale (16,1-2) Geschwüre an den Menschen, die das Malzeichen tragen – das könnte eine Immunreaktion auf das Mal sein. (Gericht über die Erde, wie 1. Posaunengericht)

2. Schale (16,3) Das Meer wird zu Blut, alle Meerestiere sterben
(Gericht über das Meer, wie 2. Posaunengericht)

3. Schale (16,4) Die Wasserquellen werden zu Blut. Blut haben die Menschen vergossen, Blut sollen sie trinken.
(Gericht über Quellen und Flüsse, wie 3. Posaunengericht)

4. Schale (16,8-9) Die Sonne versengt die Menschen, Lästerung Gottes durch die Menschen
(Gericht über Himmelskörper, wie 4. Posaunengericht)

5. Schale (16,10-11) Gericht über den Thron des Tieres, weitere Lästerung Gottes durch die Menschen
(dämonisches Gericht, wie 5. Posaunengericht)

6. Schale (16,12-14) Der Euphrat trocknet aus und öffnet den Weg der „Könige vom Sonnenaufgang her“
(Gericht am Euphrat, wie 6. Posaunengericht)
Drache, Tier und Prophet lassen Dämonen auf die Menschheit los, die sich zum Krieg in Harmagedon sammeln.

6. Einschub

16,15 Hinweis: Nur die Gläubigen erhalten Kleider. Alle Anderen sind nackt, damit man ihre Schande sieht (durchgängiger Hinweis auf die Blöße des Menschen als seine Schande: 1. Mose 9,22; 3. Mose 18,7-19; Jesaja 47,3; Hesekiel 16,8; Nahum 3,5 usw.)

16,16 Krieg bei Harmageddon. Dieser Krieg ist nicht mit dem beschriebenen aus Hesekiel 38 und 39 zu verwechseln. Es handelt sich um zwei unterschiedliche Kriege.

Die 7. Schale

(16,17-21) Ein großes Erdbeben, in dessen Folge die Kontinente sich verschieben. Inseln und Berge verschwinden (Gericht über Inseln und Berge, wird nach dem 6. Siegel bereits erwähnt)
evtl. Hinweis auf Jesaja 40,3-4: Wegbereitung zum Kommen des Herrn
zentnerschwere Hagelkörner fallen auf die Erde.
Erneute Lästerung Gottes durch die Menschen

7. Einschub – Kapitel 17 und 18: Die Hure Babylon

Die Hure Babylon und das Tier

17,1-6 + 9 Die Hure – bei keiner anderen Prophetie bin ich mir so sicher: Die Hure ist die katholische Kirche, sowie das “neue römische Reich”, also Europa.

17,7-13 Das Tier und seine Könige

17,14 Krieg gegen das Lamm und seine Heiligen

17,15-18 Vernichtung der Hure durch die Könige des Tieres

Kapitel 18 – Der Untergang Babylons

(=Europas Niedergang)

Kapitel 19 – Die Hochzeit des Lammes

19,1-5 Jubel im Himmel über den Untergang der Hure

19,6-10 Die Hochzeit des Lammes

19,11-21 Christus besiegt das Tier und sein Heer

Kapitel 20 – Das Tausendjährige Reich, Aufstand des Satans und abschließendes Weltgericht

20,1-3 Der Satan wird gebunden, das Tausendjährige Reich beginnt

20, 4-6 Auferstehung der während der Trübsal gläubig Gestorbenen.

20,7-10 Aufstand des Satans nach dem Millenium, Verführung der Völker, letzter Krieg. Der Satan wird in den Feuersee geworfen.

20,11-15 Auferstehung aller ungläubigen Toten, Gericht vor dem weißen Thron. Das Gericht zwischen “Schafen und Böcken” (Matthäus 25, 31 – 46). Die Ungläubigen werden in den Feuersee geworfen.

Kapitel 21 – Der neue Himmel und die neue Erde
Das neue Jerusalem

21,1-27 Johannes sieht den neuen Himmel, die neue Erde und das neue Jerusalem.

Kapitel 22 – Schluss

22,1-5 Vom Thron geht das Wasser des Lebens hervor, der Baum des Lebens

22,6-19 Schlussermahnung: Jesus kündigt seine baldige Wiederkunft an, Mahnung an alle, die sein Wort verkürzen oder erweitern.

22,20-21 Abschluss des Buches mit „Ja, komm, Herr Jesus“