Der weiße Thron

So gewiss es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht

Hebräer 9, 27

Was haben Adolf Hitler, Josef Stalin, Helmut Schmidt, Steven Hawking, Udo Jürgens und Freddy Mercury gemeinsam? Antwort: Jeder, der sich nicht zu Christus bekehrt hat, wird vor dem weißen Thron erscheinen müssen, um dort für sein Leben sein Urteil zu empfangen. “Wer Christus nicht zum Anwalt hat, dem begegnet er als Richter” (Corrie ten Boom).

Willst du alle Berühmtheiten dieser Welt sehen, dann musst du vor den weißen Thron kommen. Ich wünsche dir das allerdings nicht, denn das Treffen vor dem weißen Thron wird kein “Stelldichein” zum Plauschen sein oder um ein paar Autogramme zu ergattern. Im Gegenteil: Wer vor dem weißen Thron steht, steht vor Gottes letztem Gericht. Hier müssen alle Menschen erscheinen, um ihr endgültiges Urteil zu empfangen.

[11] Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß; vor seinem Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und es wurde kein Platz für sie gefunden.
[12] Und ich sah die Toten, Kleine und Große, vor Gott stehen, und es wurden Bücher geöffnet, und ein anderes Buch wurde geöffnet, das ist das Buch des Lebens; und die Toten wurden gerichtet gemäß ihren Werken, entsprechend dem, was in den Büchern geschrieben stand.
[13] Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren, und der Tod und das Totenreich gaben die Toten heraus, die in ihnen waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken.
[14] Und der Tod und das Totenreich wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod.
[15] Und wenn jemand nicht im Buch des Lebens eingeschrieben gefunden wurde, so wurde er in den Feuersee geworfen.

Offenbarung 20, 11 – 15

Das Gericht vor dem weißen Thron findet am Ende der Zeit statt. Die Menschheit hat ihre letzte Schlacht geschlagen. Der Satan hat die Menschen zum letzten Mal nach seinem Willen verführt und sie dazu gebracht, sich gegen Gott zu wenden. Er befindet sich nun wie der Antichrist und der falsche Prophet bereits im Feuersee (Offenbarung 20, 10). Auch seine Dämonen wurden bereits in dieses ewige Straflager verbannt. Weil sie aber – wie übrigens in der gesamten Bibel – nur Statisten sind, die einmal kurz erscheinen dürfen und dann nie wieder, wird ihre Verurteilung nicht genannt. Das 1.000-jährige Reich ist beendet, in dem Christus die Welt regiert hat. Viele Menschen haben sich zu ihm bekehrt und ihm ihr Leben übergeben. Aber leider haben sich auch viele gegen ihn gewandt und sind in der letzten Schlacht gegen ihn zu Felde gezogen (siehe “Die Kriege der Endzeit“). Unter der Führung des Satans hat die Menschheit nun ihr letztes Gefecht geschlagen – und verloren.

Was Johannes in diesem Text beschreibt, ist das letzte Ereignis, das auf dieser Erde stattfindet (Psalm 122,5). Nach dem Gericht vor dem Weißen Thron werden Himmel und Erde zerstört. Die neue Erde gibt es aber noch nicht. Die kommt erst nach dem Gericht. Kein zum Tode Verurteilter wird die neue Schöpfung zu sehen bekommen.

Wir wollen uns einmal den obigen Text genauer ansehen, in dem das letzte Weltgericht beschrieben wird.

Alle Toten stehen auf

Aus der Bibel wissen wir, dass alle auferstehen, die gläubig gestorbenen sind. Jesus selbst ist der Erste, der aus dem Tod auferstanden ist (1. Korinther 15, 20). Ihm werden weitere folgen. Das wird zum ersten Mal geschehen, wenn Christus die Gemeinde in der Entrückung zu sich holt (1. Thessalonicher 4, 15 – 17) und die gläubig Gestorbenen auferstehen, wie ich das im Artikel “Die Entrückung” beschrieben habe. Die nächste Auferstehung wird vor dem 1.000-jährigen Reich stattfinden (Offenbarung 20, 4, Artikel “Das 1.000-jährige Reich“). Die Menschen, die ohne Bekehrung zu Christus gestorben sind, bleiben die ganze Zeit in ihren Gräbern. Sie werden erst jetzt zum letzten Gericht aufgeweckt.

Wer steht vor dem weißen Thron?

Alle Menschen, die im Laufe der Weltgeschichte – also zwischen Schöpfung und dem Ende des 1.000-jährigen Reiches – gestorben sind, ohne dass sie sich zu Christus bekehrt haben, werden sich vor dem weißen Thron verantworten müssen. Wer sich im Laufe seines Lebens bekehrt hat, hat entweder die Entrückung erlebt bzw. ist auferstanden oder ist vor dem 1.000-jährigen Reich auferstanden und hat dort mit Jesus gelebt. Auch wer sich während des 1.000-jährigen Reiches bekehrt hat, war an dem letzten Krieg nicht beteiligt und darf auf der neuen Erde leben. Alle, die während des 1.000-jähren Reiches starben, werden auferweckt und müssen in das letzte Gericht – egal, ob sie sich bekehrt hatten oder nicht. Wer am Ende des 1.000-jährigen Reiches gegen Christus gekämpft hat, wurde von ihm getötet (Offenbarung 20, 9) und steht nun ebenfalls vor dem weißen Thron.

Wie beschrieben werden auch die Menschen, die gläubig im 1000-jährigen Reich gestorben sind, vor dem weißen Thron erscheinen müssen. Ihnen droht allerdings kein Strafgericht. Weil sie im Buch des Lebens stehen, dürfen sie Gottes neue Erde bewohnen. Sie werden allerdings nicht in das neue Jerusalem einziehen, sondern außerhalb wohnen. Für sie wird der Baum des Lebens im neuen Jerusalem stehen, an dessen Früchte und Blätter sie sich bedienen dürfen (Offenbarung 22, 2).

Wie kann man sich das Gericht vor dem weißen Thron vorstellen?

Es ist kein Gericht, wie ein irdisches mit Verteidiger, Staatsanwalt, Geschworenen und einem Richter. Der einzige, der gerecht und ohne Ansehen der Person richtet, ist Christus selbst (Johannes 5, 30). Deshalb wird jeder allein vor Ihm stehen. Dabei wird er die Menschen aber nicht aus seiner Erinnerung heraus richten oder nach subjektiven Maßstäben. Er wird nach dem richten, was in den himmlischen Büchern steht. Im Himmel werden die Tage und Taten von uns Menschen aufgeschrieben, auch jedes Wort, das wir gesagt haben. Danach wird jeder Mensch gerichtet. Den Ausschlag macht dabei das Buch des Lebens. Wer dort nicht (mehr) verzeichnet ist, wird in den Feuersee geworfen. Auf das Buch des Lebens komme ich noch.

Was ist mit den Menschen, denen Christus nie bekannt gemacht wurde?

Alle Menschen müssen vor dem weißen Thron erscheinen, wenn sie sich zu Lebzeiten nicht bekehrt haben. Dazu gehören auch die, denen nie jemand von Christus erzählt hat und die deshalb nie eine Chance gehabt haben, sich zu bekehren. Was mit ihnen geschieht, wird während des Gerichtes festgestellt. Hier gibt uns der Römerbrief eine Antwort:

[14] Wenn nämlich Heiden, die das Gesetz nicht haben, doch von Natur aus tun, was das Gesetz verlangt, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst ein Gesetz,
[15] da sie ja beweisen, dass das Werk des Gesetzes in ihre Herzen geschrieben ist, was auch ihr Gewissen bezeugt, dazu ihre Überlegungen, die sich untereinander verklagen oder auch entschuldigen
[16] an dem Tag, da Gott das Verborgene der Menschen durch Jesus Christus richten wird nach meinem Evangelium.

Römer 2, 14 – 16

Gott gab uns Menschen ein Gewissen, durch das wir zwischen Gut und Böse, Richtig und Falsch unterscheiden können. Menschen, die nach diesem Gewissen lebten, haben gute Chancen, das Gericht zu bestehen. Weil unser Gewissen von Gott ist, weist es uns auch auf Gottes Willen und seine Gebote hin.

Nun ist das mit dem Gewissen ja so eine Sache. Man kann es unterdrücken, man kann es fälschen, man kann es zum Schweigen bringen. Irgendwann meldet es sich nicht mehr. Aber auch dann gelten die Maßstäbe von Gut und Böse immer noch. Manche Menschen tun bewusst das Böse, weil sie Gefallen daran haben, wie es vor der Sintflut der Fall war:

[5] Als aber der HERR sah, dass die Bosheit des Menschen sehr groß war auf der Erde und alles Trachten der Gedanken seines Herzens allezeit nur böse,
[6] da reute es den HERRN, dass er den Menschen gemacht hatte auf der Erde, und es betrübte ihn in seinem Herzen.

1. Mose 6, 5 – 6

Die Menschen taten nicht nur Böses. Sie hatten Gefallen daran und hassten das Gute geradezu. Solche Menschen wissen, dass das, was sie tun, gegen jede Moral, gegen jeden Anstand und gegen jedes Recht ist – wieviel mehr auch gegen die Gebote Gottes. Ich weiß nicht, ob wir diese Zeit mit unserer heutigen vergleichen können. Wenn das Ende der Weltzeit gekommen ist, wird es auf jeden Fall wie zur Zeiten Noahs sein (Matthäus 24, 37 – 39).

Ich bin mir sicher, dass es nicht darum geht, was der Mensch tatsächlich wusste, sondern was er hätte wissen müssen. Wer sein Gewissen durch dauerhaft böse Taten zum Schweigen bringt, hat sich selbst sein Urteil bereits gesprochen. Bei diesem Gericht weiß ich eines ganz genau: Das Urteil wird absolut gerecht sein – und der Verurteilte weiß auch, dass er gerecht verurteilt wurde.

Wahrscheinlich werden diese Menschen nach “Schafen und Böcken” unterschieden (Matthäus 25, 31 – 46). In diesem Bericht, den Jesus erzählt, sehen wir, dass es nicht darum geht, ob man an Christus geglaubt hat, sondern wie man gelebt hat. Wer – wie Christus das in seiner Endzeitrede bezeichnet – “einem der Geringsten meiner Brüder” hilft und ihnen beisteht, hat gute Chancen für ein Leben auf der neuen Erde. Alle anderen leider nicht. Die “Geringsten seiner Brüder” sind zum Einen natürlich die Armen, aber auch Christen und auch das Volk Israel. Auch auf die Gefahr hin, hier so etwas wie “Werksgerechtigkeit” zu unterstützen: Wie soll Gott auch jemanden beurteilen, der nie die Chance hatte, sich zu ihm zu bekehren? Das kann ja nur danach gehen, wie der entsprechende Mensch gelebt hat. Das ist allerdings nur eine menschliche Meinung. Der ewige und allmächtige Gott hat sicherlich ganz eigene Maßstäbe, die wir nicht kennen.

Und was ist mit den abgetriebenen Babies?

Jeder, der einmal gelebt hat und gestorben ist, wird vor dem Weißen Thron erscheinen müssen. Auch wenn heute ständig behauptet wird, bei der Abtreibung werden ja nur “Zellhaufen” beseitigt: Das Ungeborene ist ein Mensch mit Charakter und Willen – nur noch nicht ganz fertig. Deshalb ist eine Abtreibung immer Mord an einen Menschen – und zwar ein Mord an einem hilflosen und schutzbedürftigen Menschen, was in meinen Augen eine besondere Schwere der Schuld darstellt.

Weil auch abgetriebene Babies also bereits gelebt haben, werden auch sie vor dem weißen Thron erscheinen müssen. Hier gibt es allerdings eine Besonderheit: Sie sind ja nie zur Welt gekommen, haben deshalb im eigentlichen Sinne nie gelebt. Die himmlischen Bücher sind leer, weil sie dort nirgendwo verzeichnet sind: Das Buch der Tage eines Menschen, das Buch der Taten, das Buch der Worte – Fehlanzeige. Nirgendwo sind diese Menschen verzeichnet. Sie haben nie etwas getan, wofür sie sich rechtfertigen müssten. Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass ihre Schmerzen, die sie bei der Abtreibung erlitten haben, im Buch der Tränen verzeichnet sind. Immerhin ist die Abtreibung eine der grausamsten und schmerzvollsten Tode, die ein Mensch sterben kann. Weiter ausführen will ich das hier nicht, weil wir damit in die tiefsten Tiefen menschlicher Grausamkeit vordringen würden.

Aber auf jeden Fall sind sie im Buch des Lebens verzeichnet, dass ja vor Anbeginn der Welt bereits geschrieben wurde. Aus dem Buch des Lebens kann ein Mensch nur gestrichen werden, wenn er in seinem Leben offen gegen Gott rebelliert, Gottes gnädiges Angebot auf Vergebung ausschlägt und dauerhaft in Sünde lebt. Das haben die Ungeborenen ja nie tun können, also bleiben ihre Namen in diesem Buch verzeichnet. Ich bin mir deshalb sicher, dass ungeborene Babies in den Himmel kommen.

Das Gerichtsurteil wird sofort vollstreckt

Jeder, dessen Name nicht im Buch des Lebens gefunden wird, wird in den Feuersee geworfen. Das ist der Ort, der für uns Menschen eigentlich nie bestimmt war (Matthäus 25, 41). Gott hat uns nach Seinem Bild für die Gemeinschaft mit ihm geschaffen. Wir sollten als Sein Gegenüber leben. Der Feuersee war nur für die Dämonen und den Satan bestimmt.

Viele glauben nicht an die Hölle oder an den Satan. Vielleicht glauben sie an “einen Gott” – der allerdings nichts mit dem Gott zu tun hat, wie er uns in der Bibel vorgestellt wird. Die meisten glauben zwar nicht an die Hölle, aber dass sie in den Himmel kommen, wissen sie ganz genau. Wenn man diese Menschen fragt, ob sie von sich glauben, gut zu sein, sagen die meisten – wenn nicht sogar alle – “Ja.” Genau das ist der Grund, weshalb die Hölle voll von “guten Menschen” ist.

Die Menschen haben Gott abgelehnt. Sie wollten nichts mit ihm zu tun haben. Sie werden zur Hölle verurteilt, obwohl sie nach irdischen Maßstäben vielleicht ein “gutes” Leben geführt, aber Gott als ihren Herrn abgelehnt haben. Weil Gott auch die verlorenen Menschen liebt, richtet er sie nach ihrem Willen: Sie wollten nichts mit ihm zu tun haben. Deshalb wird er sie nicht wie in einem “goldenen Käfig” in seinem Reich einsperren. Weil Gott Liebe, Licht, Güte, Reinheit usw. ist, entscheiden sich diese Menschen damit für den Hass, die Dunkelheit, das Böse, das Schlechte. Das muss jedem Menschen klar sein, der Gott ablehnt.

Der Tod und das Totenreich werden in den Feuersee geworfen

Gott ist Leben, deshalb kann es in Seiner Gegenwart Tod und Totenreich nicht geben. Wenn Er Sein ewiges Reich errichtet, wird es dort nur Leben geben. Tod und Totenreich werden in Gottes ewigem Reich nichts mehr verloren haben. In Gottes neuer Schöpfung wird es keinen Tod geben, weshalb Tod und Totenreich im Feuersee landen werden.

Menschen und Dämonen, die sich im Feuersee befinden, sterben nicht. Jesus hat in der Erzählung vom armen Lazarus und dem reichen Mann klar gemacht, dass die ungläubig Gestorbenen Qualen leiden (Lukas 16, 19 – 31). Die Menschen, die im Feuersee gelandet sind, sind zwar geistlich tot, aber nicht seelisch. Sie werden ewig im Feuersee gequält (Offenbarung 14, 10 – 11). Wir Menschen – egal, ob wir uns bekehrt haben oder nicht – haben ewiges Leben. Die entscheidende Frage ist: Wo werden wir es verbringen?

Wo verbringst du dein ewiges Leben?

Oder anders gefragt: Wo wirst du dein ewiges Leben verbringen? Hast du Jesus als deinen Herrn und Retter angenommen? Wenn ja, dann hast du ein ewiges Bürgerrecht im neuen Jerusalem. Du wirst ewig freien Zugang zu deinem Gott haben und ich freue mich darauf, dich als Bruder bzw. Schwester kennen zu lernen.

Wenn du aber Jesus noch nicht angenommen hast, dann empfehle ich dir: Entscheide dich noch heute! Keiner von uns weiß, wie lange er noch Zeit hat. Mit dem Tod ist der Zug abgefahren. Dann gibt es keine Entscheidung mehr. Denke daran: Jeder, der sich nicht zu Jesus bekehrt, hat seinen Platz im Feuersee sicher.

Wenn du noch Zweifel hast, empfehle ich dir meinen Artikel “Die Römerstraße“. Dort erkläre ich, wie einfach es ist, Jesus als Herrn anzunehmen. Jesus hat bereits alles getan, um dir den Zugang zu Gott so einfach wie möglich zu machen. Du musst nur “Ja” sagen. Ich kann dich nur bitten: Sage ja – und zwar noch heute – so lange es noch Zeit ist.


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