Die Kriege der Endzeit

Unserer Welt stehen noch einige Kriege bevor, die in der Endzeit stattfinden werden. Die Bibel spricht von verschiedenen Kriegen, alle finden in Israel statt. Welche Kriege das sind und wann sie stattfinden, habe ich hier zusammengetragen. Allerdings habe ich eine Einschränkung zu machen: Ich weiß leider kein Datum, wann diese Kriege stattfinden.

Die biblische Prophetie

Wenn die Bibel prophetische Ereignisse beschreibt, dann sind das ausnahmslos Begebenheiten, die entweder das Volk Israel oder das Land betreffen. Kriege, die von anderen Völkern untereinander geführt werden, erwähnt die Bibel nicht. Deshalb wissen wir z. B. nicht, wie der Krieg in der Ukraine ausgeht. Wir können das Ende aber erahnen, wie ich im “Krieg von Hesekiel” beschreiben werde. Ob es weitere Weltkriege geben wird, können wir ebenfalls nicht aus der Bibel erkennen. Darum geht auch nicht. Gott will uns nicht über jedes Ereignis der Weltgeschichte informieren. Sein Anliegen ist, dass wir die Zeichen der Zeit erkennen und uns entsprechend vorbereiten. Gottes Zeiger an Seiner Uhr ist das Volk Israel. Was mit oder in dem Volk geschieht, soll uns zeigen, in welcher Zeit wir uns befinden. Beginnen wir nun mit dem ersten Vertreter der Endzeit-Kriege:

1. Der Hesekiel-Krieg

Hesekiel lebte zum Beginn der babylonischen Gefangenschaft. Seine Prophetie ist also fast 2.700 Jahre alt – aber heute ist sie so aktuell wie nie zuvor. Hesekiel beschreibt nämlich das Leben des Volkes Israel in der heutigen Zeit. Die gesamte Kriegsberichterstattung finden wir in Hesekiel 38. Hier ist ein kurzer Ausschnitt:

[8] Nach vielen Tagen sollst du aufgeboten werden; zur letzten Zeit wirst du in das Land kommen, das dem Schwert entkommen und aus vielen Völkern wieder gesammelt worden ist, auf die Berge Israels, die die ganze Zeit verödet waren; es wurde aber aus den Völkern herausgeführt, und sie wohnen nun alle in Sicherheit.

[14] Darum weissage, Menschensohn, und sprich zu Gog: So spricht GOTT, der Herr: Wirst du es zu jener Zeit nicht erkennen, dass mein Volk Israel in Sicherheit wohnt?
[15] Ja, du wirst von deinem Ort herkommen, aus dem äußersten Norden, du und viele Völker mit dir, die alle auf Pferden reiten, eine große Menge und ein mächtiges Heer.
[16] Und du wirst gegen mein Volk Israel heraufziehen, wie eine finstere Wolke, die das Land bedecken will. Zur letzten Zeit wird es geschehen, dass ich dich gegen mein Land heraufkommen lasse, damit mich die Heidenvölker erkennen sollen, wenn ich mich an dir, Gog, vor ihren Augen heilig erweisen werde!

Hesekiel 38, 8; 14 – 16

Das Volk Israel kam nach fast 2.000 Jahren Diaspora wieder in sein Land zurück. Welches Volk hat dieses Kunststück fertig gebracht, in dieser langen Zeit nicht seine Identität zu verlieren und sein Land wieder zu besitzen? Welche Sprache wurde fast 2.000 Jahre lang nicht gesprochen und ist heute wieder lebendig? Kinder wachsen mit dieser Sprache auf, die heutige Generation der Juden hat nach mehr als 1.800 Jahre Hebräisch wieder als Muttersprache. Hebräisch ist die Sprache der Bibel, die Sprache Moses, Davids, Jesajas und Jeremias – und die der heutigen Generation der Juden. Wenn allein das Wieder-Entstehen des Volkes Israels kein Beweis für die Existenz Gottes ist, dann gibt es keinen.

Nach fast 2.000 Jahren wurde das Volk Israel aus allen Nationen gesammelt. Es lebt heute sicher, im Frieden und ist wohlhabend wie nie zuvor. Im eben genannten Vers sind genau das die Voraussetzungen für den Krieg, den Hesekiel beschreibt. Nach fast 2.700 Jahren ist die Prophetie Hesekiels zum ersten Mal erfüllt.

Im Buch Hesekiel finden wir die Beschreibung eines Krieges, in dem Israel angegriffen wird, aber diesen Krieg nicht gewinnt. Auch seine Verbündeten gewinnen diesen Krieg nicht – es gibt sie nämlich nicht. Israel steht ohne Verbündete allein einer Übermacht von feindlichen Armeen gegenüber. Der Einzige, der in diesem Krieg Israel beisteht, ist Gott allein.

De Kriegsparteien

Hesekiel beschreibt hier “Gog im Land Magog” (Hesekiel 38, 2). Gog ist der Fürst, also Anführer von verschiedenen Völkern. Diese sind: Magog, Rosch, Mesech, Tubal, aber auch die Alliierten nennt Hesekiel: Perser, Kuschiten, Put, Gomer und Togarma. Alle diese Völker kommen nach Israel, um gegen das Volk Gottes zu kämpfen. Hesekiel nennt historische Völker, die zu seiner Zeit tatsächlich existierten. Das tun sie auch heute noch, allerdings kennen wir sie unter anderen Namen. Amir Tsarfati hatte in einem Vortrag über Gog von Magog eine Karte veröffentlicht, auf der die entsprechenden Volker verzeichnet sind. Die Namen der Völker finden wir in 1. Mose 10, 1 – 7. Sie sind Nachfahren der Söhne Noahs. Jeder Einzelne ist Stammvater eines Volkes. Die moderne Völkergeschichte hat die Bewegung der Völker analysiert und kann heute feststellen, welches Volk aus der Bibel wo wohnt. Diese Karte ist also kein Phantasiegebilde, sondern entspricht der Forschung über Völkerwanderungen in der Vergangenheit:

Die Nachfahren Noahs - Genesis 10

Anhand dieser Karte können wir die Völker recht genau beschreiben:

Magog, RoschRussland
MesechGeorgien
TubalTürkei
Perser, KuschitenIran
PutLibyen
GomerUkraine
TogarmaTürkei, Georgien

Damit wissen wir, dass Russland, die Türkei und der Iran Israel überfallen werden. Georgien und die Ukraine gehören zu Russland und sind damit auch Teil der Armee..

Allerdings wird es noch einige Zeit dauern, bis der Hauptakteur dieses Krieges – nämlich Russland – soweit ist, tatsächlich Israel anzugreifen. Im Moment blamiert es sich so gut es kann in der Ukraine. Das Ergebnis wird allerdings sein, dass auch die Ukraine mit im Boot der angreifenden Länder sitzen wird, denn auch sie wird sich an dem Überfall beteiligen – freiwillig oder nicht. Tatsächlich ist der aktuelle Ukraine-Krieg die Vorbereitung für den großen Showdown in Israel. Daraus können wir schließen, wie der Krieg in der Ukraine ausgehen wird: Sie wird danach ein Teil der “russischen Gemeinschaft” sein.

Die Armeen dieser Nationen werden sich versammeln, um Israel zu überfallen. Moment mal! Keines dieser Länder ist ein direkter Nachbar Israels. Wie soll das gehen? Die Antwort ist zwar öffentlich, aber dennoch weiß es kaum jemand: Schon seit etwa 2015 haben Russland, die Türkei und der Iran Truppen in Syrien stationiert, direkt an der Grenze zu Israel. Das ist der Grund für ständige Geplänkel zwischen Israel und dem Iran. Dabei gehen die Juden recht geschickt vor: Sie warten auf eine neue Waffenlieferung, die aus dem Iran in Syrien eintrifft – und vernichten sie dann mit Boden-Boden-Raketen. Dadurch schwächen sie ihren Feind, der keinen Hehl daraus macht, Israel vernichten zu wollen.

Das Schlachtfeld

Wo der Krieg stattfinden wird, sagt uns Hesekiel nicht. Weil die Armeen aber aus Syrien kommen, muss die Schlacht im Norden Israels stattfinden. Hesekiel spricht von “den Bergen Israels”. Die Berge werden niedergerissen werden und jede Mauer wird einstürzen. Das deutet auf ein riesiges Erdbeben hin. Auch ein “überschwemmender Regen” wird erwähnt. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Krieg in den Bergen im Norden Israels bis hinunter zum Tal Megiddo stattfinden wird, vielleicht sogar im gesamten Land Israel.

Das Ziel des Krieges

Die Nachbarstaaten von Israel waren seine Feinde im Unabhängigkeitskrieg von 1948, dem Sechs-Tage-Krieg von 1967 und dem Jom-Kippur-Krieg von 1973: Ägypten, Jordanien, Libanon und Syrien. Heute haben diese Länder entweder einen Friedensvertrag mit Israel geschlossen oder sie verhalten sich ruhig, weil sie keine Bedeutung mehr haben. Syrien z.B. steht unter der “Fuchtel” von Russland, der Libanon leidet mehr unter der Herrschaft der Hisbollah als dem Nachbarn Israel.

Das Ziel des Krieges ist nicht das Land, sondern Israels Reichtum. Heute hat Israel Erdgas-Reserven von fast 40 Billionen m3. Genug, um seine Nachbarn – die ehemaligen Kriegsgegner – mit Gas zu versorgen. Das geschieht auch: Jordanien und Ägypten kaufen das Gas aus Israel. Ägypten verkauft das von Israel gelieferte Gas zum Teil an den Libanon weiter. Der Libanon wolle – so sagte Amir Tsarfati einmal mit einem Augenzwinkern – kein Erdgas aus Israel beziehen.

Russland hat kein territoriales Interesse an dem kleinen Land Israel. Es hat Interesse an dem israelischen Gas. Schon heute kann Russland hohen diplomatischen und wirtschaftlichen Druck auf die EU ausüben, weil es fast die gesamte Gasversorgung der EU kontrolliert. Die einzige Alternative zu russischem Gas ist das israelische. Tatsächlich bezieht die EU bereits Gas aus Ägypten per Containerschiff. Warum das Gas nicht direkt aus Israel kommt, ist mir nicht bekannt. Ein Zwischenhändler verteuert es nur unnötig. Eine Pipeline ist für den Bruchteil der Kosten von Nord Stream 2 zu bauen. Israel würde für sein Gas lediglich ein Viertel des russischem Preises berechnen. Diese Alternative will Russland eliminieren. Wenn es auch das israelische Gas unter Kontrolle hätte, könnte es der EU Entscheidungen und Preise diktieren.

Das Ziel Russlands ist es, die neue Supermacht zu werden. Der Schlüssel dazu ist Europa. Wer Europa beherrscht, hat einen zentralen Bereich der westlichen Welt unter seiner Kontrolle. Nach dem desaströsen Abzug der USA aus Afghanistan wittern alle Feinde Amerikas (China, Nordkorea, Iran und Russland) den Leichengeruch des untergehenden amerikanischen Imperiums. Es spielt daher nicht mehr die politische Rolle wie bisher.

Der Verlauf des Krieges

Beim Einmarsch wird den Armeen etwas Unerwartetes geschehen: Israel ist in der aktuellen geopolitischen Lage auf sich allein gestellt. Sein wertvollster Verbündeter Amerika kann einen Krieg gegen das übermächtige Russland nicht riskieren. Die Nato wird deshalb Russland nicht angreifen – das muss sie auch nicht: Weil Israel kein Nato-Mitglied ist, greift der Artikel 5 der Nato-Vereinbarung nicht (der Bündnisfall: Angriff eines Verbündeten entspricht dem Angriff auf die gesamte Vereinigung). Die Nato wird also das tun, was auch die in Hesekiel genannten Völker Dedan (= Arabische Emirate) und Saba (= Jemen) tun: Sie beschweren sich, aber greifen nicht ein.

Der einzige Verbündete Israels ist Gott allein – und Er wird den Krieg mit Mitteln beenden, die nur Ihm zur Verfügung stehen: Erdbeben, Feuer und Steine, die vom Himmel fallen, überschwemmender Regen, in dem wahrscheinlich viele Soldaten ertrinken und Hagelschlag werden die Armeen der Feinde Israels vernichten. Das wird eine so große Verwirrung unter den Soldaten stiften, dass sie sich gegenseitig beschießen (Hesekiel 38, 21). Dieser Eingriff Gottes wird verheerende Folgen haben: Die Türkei und der Iran sind islamische Hochburgen. Nach der Vernichtung der eigenen Armeen wird der Glaube an “Allah” wanken, weil die islamischen Völker feststellen werden, dass die Forderung ihres Gottes, “der größte” zu sein, nichts wert ist. Vielleicht werden sich viele Völker von ihrem falschen Gott abwenden. Das heißt aber nicht, dass sie an Gott glauben und. und den Gott der Juden als den wahren Gott anerkennen.

Die anderen Armeen werden vernichtet oder zumindest empfindlich getroffen. Damit erreicht Gott, was Er in Hesekiel 38, 23 verheißt: Er erweist sich als groß und mächtig und die Völker werden erkennen, dass Er allein der Herr ist. Die Völker werden weltweit Gott als den Herrscher über Himmel und Erde ansehen. Aber: Sie werden nicht an ihn glauben. Sie werden keine Buße tun. Im Gegenteil: Sie werden ihn fürchten, aber ihn nicht ehren (Offenbarung 6, 15 – 17).

Nach dem Krieg

Wie verheerend der Krieg für die Aggressoren verläuft, beschreibt Hesekiel in Kapitel 39: Das Volk Israel wird sieben Monate benötigen, um die Leichen zu begraben. Dabei werden sie nicht an Ort und Stelle begraben, sondern östlich des Toten Meeres in der Nähe des Berges Nabo in Jordanien (in Hesekiel “Abarim” genannt). Dort wird man Massengräber ausheben und die Leichen begraben. Ich vermute, dass die Toten nicht in Israel begraben werden ist, weil die Juden nicht zulassen werden, dass ihr Land mit den toten Feinden “verunreinigt” wird (Hesekiel 39, 12). Außerdem befinden sich viele Muslime darunter, die man in islamischer Erde beisetzen wird.

Hesekiel schreibt, dass das Volk Israel sieben Jahre lang mit den Waffen der Angreifer Feuer machen wird. Die heutigen Waffen kann man natürlich nicht verbrennen und ein Küchenfeuer damit betreiben. Aber der Treibstoff der Fahrzeuge kann die israelischen Autos weiter antreiben. Auch die Waffen werden von Israel weiter benutzt. Vielleicht werden die Israeliten auch weiter die Militärfahrzeuge fahren. Damit dreht Gott den Spieß um: Die Angreifer sind in das Land Israel gekommen, um seinen Reichtum zu plündern und werden nun selbst geplündert.

Wann findet dieser Krieg statt?

Vor Kurzem habe ich einen Vortrag von Roger Liebi gehört, in dem er den Krieg aus Hesekiel 38 sehr genau beschreibt. Zum großen Teil war ich seiner Meinung, zum Schluss aber nicht mehr: Er verortete den Hesekiel-Krieg – ja, wohin eigentlich? Seiner Meinung nach ist Jesus bereits erschienen. Liebi beruft sich dabei auf Hesekiel 38, Verse 8 und 11, weil Israel nun sicher wohnt. Das sei erst möglich, wenn Jesus wieder da ist. Seiner Meinung nach soll dieser Krieg also in den 75 Tagen zwischen dem Ende der Trübsal und dem Beginn des 1.000-jährigen Reiches sein (Daniel 12, 11 – 12. Auf diese 75 Tage werde ich in einem späteren Artikel noch eingehen). Allerdings muss ich Liebi widersprechen. Am Ende der Trübsal findet ein Krieg statt, wie wir noch sehen werden. In diesem Krieg werden die Armeen vernichtend von Jesus geschlagen. Nach Liebis Meinung bäumt sich Gog von Magog mit Tubal und all den anderen auf, um noch einmal gegen Christus zu kämpfen? Das kann ich schwer glauben. Während des 1.000-jährigen Friedensreichs wird es keine Kriege geben, weil die Menschen “Schwerter zu Pflugscharen” umschmieden und “Speere zu Winzermessern” und werden das “Kriegführen nicht mehr lernen (Jesaja 2, 4; Joel 4, 10; Micha 4, 3).

Ich glaube, dass der Hesekiel-Krieg im sechsten Siegel (Offenbarung 6,12-17) beschrieben wird. Die Völker erkennen die Macht Gottes an und fürchten Ihn. Sie beten Ihn aber nicht an und bekehren sich nicht zu Ihm. Das wird vor dem Beginn der letzten Jahrwoche sein und kurz vor der Entrückung der Gemeinde.

Es bleibt aber doch die Frage, ob der Hesekiel-Krieg vielleicht mit einem anderen endzeitlichen Krieg identisch ist. Das werde ich am Ende untersuchen. Jetzt sehen wir uns erst einmal die anderen Kriege an.

2. Der Krieg am Ende der Trübsal

Der zweite Krieg, der dieser Welt bevorsteht, findet am Ende der letzten sieben Jahre statt.

[13] Und ich sah aus dem Maul des Drachen und aus dem Maul des Tieres und aus dem Maul des falschen Propheten drei unreine Geister herauskommen, gleich Fröschen.
[14] Es sind nämlich dämonische Geister, die Zeichen tun und ausgehen zu den Königen der Erde und des ganzen Erdkreises, um sie zum Kampf zu versammeln an jenem großen Tag Gottes, des Allmächtigen.
[15] — Siehe, ich komme wie ein Dieb! Glückselig ist, wer wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht entblößt einhergeht und man seine Schande sieht! —
[16] Und er versammelte sie an den Ort, der auf Hebräisch Harmageddon heißt.

Offenbarung 16, 13 – 16

Die Regierungszeit des Antichristen neigt sich dem Ende entgegen. Am Anfang der sieben Jahre hat er sich öffentlich gezeigt. Während der ersten Hälfte wurde die Welt vor ihm von den zwei Zeugen gewarnt. Nach 3 1/2 Jahre – also zur Mitte der Zeit – besiegt er die zwei Zeugen und setzt sich als Gott in den Tempel. Das wird für die Christus-gläubigen Juden der Start sein, aus Jerusalem zu fliehen, weil sie erkennen, dass sie betrogen wurden (Matthäus 24,15-22; Daniel 9, 27; Offenbarung 12, 14). Am Ende der sieben Jahre wird Satan seine ganze Verführungskunst aufbieten und die Völker dazu bringen, sich gegen den Antichristen zu stellen. Die Völker – und zwar alle Völker – werden sich im Tal Armageddon sammeln zum großen Angriff (Offenbarung 16, 13 – 16). Hier haben wir eine kuriose Situation: Der Satan ist einerseits derjenige, der die Völker verführt und sie sogar zwingt, dem Antichristen zu folgen. Der Antichrist hat sich ihm verschrieben, ist also Eigentum des Satans. Gleichzeitig verführt der Satan die Völker, gegen den Antichristen zu kämpfen und sich deshalb in Israel zu sammeln. Der Satan führt also quasi Krieg gegen sich selber – dabei ist er der einzige Gewinner: Jeder Mensch, der in seinem Gefolge steht und stirbt, wird in die Hölle gehen.

Das Schlachtfeld

Der Name “Armageddon” ist im üblichen Sprachgebrauch ein drohender Weltuntergang, der von Bruce Willis verhindert wird. Tatsächlich aber handelt es sich um das Tal “Megiddo” in Nordisrael, das in der Bibel “Armageddon” oder “Harmageddon” genannt wird. Ich habe im Krieg von Hesekiel schon beschrieben, dass auch dieser Krieg zum Teil vermutlich dort stattfinden wird.

Weitere Informationen erhalten wir nicht. Wir wissen weder den Zweck des Krieges noch seine Kriegsparteien. Ich vermute aber, dass es wie beschrieben darum geht, die Herrschaft des Antichristen zu brechen.

Überraschende Kriegswende und -ende

Wie im Krieg, der in Hesekiel genannt wird, wird auch dieser Krieg von Gott beendet – allerdings anders als im ersten: Am Ende wird Jesus mit seinem ganzen Gefolge (die “Heiligen”, also die Gesamtheit der gläubig Gestorbenen und wieder Auferstandenen und der Entrückten) auf dem Ölberg erscheinen (Offenbarung 19, 11 – 21; Sacharja 14, 4). Auch wenn beide Ereignisse – Krieg und Wiederkunft Jesu – nicht in direktem Zusammenhang stehen, glaube ich, dass beide Ereignisse zusammengehören. Am Ende des Krieges wird noch die letzte Schale ausgegossen, die ein weltumspannendes Erdbeben und Hagelschlag auslöst (Offenbarung 16, 17 – 21). Die Offenbarung beschreibt anschließend, wie die Hure Babylon ihr Ende findet, bevor dann Jesus mit seinem ganzen Heer wiederkommt. Ich will gerne zugeben, dass diese letzten Katastrophen (Erdbeben und Hagel) den Armeen vielleicht die “Lust” am Krieg vermiesen und sie nicht mehr weiterkämpfen. Ich glaube aber eher, dass der Kampf während dieser Katastrophen weitergeht. In beiden Fällen endet es gleich: Die Armeen verbünden sich gegen Jesus Christus.

Hier steht also Christus und sein Heer gegen alle Heere der Menschen. Das Ende ist natürlich klar: Christus wäre nicht Gottes Sohn, wenn ihm dieser Krieg Mühe machen würde. Er wird den Antichristen (Das Tier) und seinen Propheten ergreifen und sie lebendig in den Feuersee werfen (Offenbarung 19, 20-21). Der Satan wird für 1.000 Jahre gebunden, d. h. er kann den Menschen nicht mehr schaden und sie durch Verwirrung, Entzweiung oder Verführung gegeneinander aufhetzen (Offenbarung 20, 1 – 3).

Christus wird nun sein 1.000-jähriges Reich aufbauen, in dem wir mit Ihm herrschen dürfen – also, um genau zu sein: Eigentlich herrscht Er, wir dürfen Ihm dabei ein wenig helfen, wie ein 4-jähriger Sohn seinem Papa beim Bau einer Hütte “helfen” darf: er darf mit seinem Spielzeughammer auch ein paar Mal auf die Nägel hauen. So stelle ich mir die Herrschaft mit Christus vor: Er ist der uneingeschränkte Herrscher, Er hat alles in Seiner Hand. Wir sind Seine Knechte (im griechischen Original des Neuen Testaments steht hier das Wort “Doulos”, “Sklave”).

Ich weiß nicht, wie du das sieht. Aber ich bin lieber Christi Sklave als ein Herrscher in der Hölle, oder – wie David das schrieb: “Ich will lieber die Tür hüten in meines Gottes Haus als wohnen in der Gottlosen Hütten.” (Psalm 84, 11, nach Luther 1984). Das ist übrigens der Grund, weshalb Menschen jeden Zeitalters den Titel “Sklave Jesu Christi” oder “Sklave Gottes” als Ehrentitel trugen.

3. Der Krieg nach dem 1.000-jährigen Reich

Diesen Krieg empfinde ich als besonders verstörend: Jesus kommt als Herrscher der Welt. Er herrscht 1.000 Jahre als König des Friedens, der Gerechtigkeit und des Wohlstandes. Niemals ging es den Völkern so gut wie unter Seiner Herrschaft. Dabei ist Er alles andere als ein Schwächling: Er weidet die Völker mit eisernem Stab (Offenbarung 19, 15) heißt: Er ist auch kriegsbereit, wenn sich ein Volk nicht an Seine Regeln hält. Ein König muss nun einmal auch hart durchgreifen, wo es notwendig ist. Wer Ihm aber gehorcht, hat vor Ihm nichts zu befürchten und kann sich über Frieden, Wohlstand und Seinen Schutz freuen.

Die Völker der Erde haben also 1.000 Jahre lang seine Herrschaft genossen: Kein menschlicher Herrscher in der gesamten Menschheitsgeschichte hat so im Interesse seiner Untertanen regiert wie das Jesus Christus tun wird. Jesus ist nun einmal der einzige König, der für Seine Untertanen gestorben ist und sie damit vor einem Gericht bewahrt hat.

Aber nach den 1.000 Jahren geschieht etwas, was mich einfach nur noch verdutzt: Der Satan wird aus seinem Gefängnis freigelassen, um die Menschen, die unter Christi Herrschaft gelebt haben, zu verführen. Jetzt geschieht das Unfassbare: Es gelingt ihm! Die Menschen werfen alle guten Erfahrungen, die sie mit Jesus Christus gemacht haben, über Bord und schließen sich dem Satan an. Die Folge ist ein Krieg, in dem alle Völker sich in Israel sammeln, um den Herrscher der Welt – Jesus Christus – zu vernichten. Wieder einmal wird Israel der Schauplatz eines Weltkrieges sein: Alle Völker gegen Jesus Christus und Sein Heer:

[7] Und wenn die 1 000 Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden,
[8] und er wird ausgehen, um die Heidenvölker zu verführen, die an den vier Enden der Erde leben, den Gog und den Magog, um sie zum Kampf zu versammeln, deren Zahl wie der Sand am Meer ist.
[9] Und sie zogen herauf auf die Fläche des Landes und umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt. Und es fiel Feuer von Gott aus dem Himmel herab und verzehrte sie.
[10] Und der Teufel, der sie verführt hatte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo das Tier ist und der falsche Prophet, und sie werden gepeinigt werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Offenbarung 20, 7 – 10

Hier treffen wir zwei alte Bekannte wieder: Es werden wieder Gog und Magog genannt, die wir im Hesekiel-Krieg schon kennen gelernt haben. Vielleicht denken diese Völker, dass Gott nur einmal einen Krieg mit einem Wunder beendet. Ich kann nicht sagen, was sie dazu bringt noch einmal den gleichen Fehler zu begehen.

So groß dieser Krieg und das heraufziehende Heer auch sein mögen, die Bibel lässt keinen Zweifel daran, dass Gott hier mit den feindlichen Armeen kurzen Prozess machen wird: Es fällt Feuer vom Himmel, das die Armeen vernichtet. Zum Abschluss wird auch der Satan sein Ende finden: Er landet schließlich im Feuersee. Das ist die Hölle, wie wir immer wieder von ihr gehört haben. Wer in der Hölle landet, brennt tatsächlich mit entsetzlichen Schmerzen (Matthäus 25, 41; Markus 9, 47 – 48; Lukas 16, 24).

Ist der Hesekiel-Krieg mit einem der anderen identisch?

Vergleich mit dem Krieg am Ende der Trübsal

Zwischen diesen beiden Kriegen gibt es wichtige Unterschiede, wie wir aus den Bibelstellen Hesekiel 3839 und Offenbarung 16, 13 – 16 feststellen können:

  • In Hesekiel 38 werden einige Völker namentlich genannt.
    In der Offenbarung kommen alle Völker nach Israel
  • Der Hesekiel-Krieg wird von Gott veranlasst als Gericht über Gog von Magog.
    Im Krieg am Ende der Trübsal werden die Völker von unreinen Geistern verführt.
  • Nach dem Krieg in Hesekiel machen die Israeliten sieben Jahre Feuer mit den Waffen und benötigen sieben Monate, um die Toten zu begraben.
    Nach dem Krieg in der Offenbarung erscheint Christus und richtet den Antichristen und den Propheten. Der Satan wird für 1.000 Jahre gebunden.

In diesem Vergleich haben wir eindeutige Unterschiede. Ich gebe zu, dass der Hesekiel-Krieg auch in der Ebene Megiddo stattfinden kann – immerhin kommen die Armeen wie eine Wolke und bedecken das ganze Land (Hesekiel 38, 9). Sie versammeln sich dort aber nicht, wie sie das in der Offenbarung tun – die Bibel berichtet es zumindest nicht.

Außerdem dürfen wir nicht vergessen, dass es bei Jesu Wiederkunft zu einem Krieg gegen “das Tier und seine Heere” – also alle Armeen kommt, weil der Antichrist ein weltumspannendes Reich aufgebaut hat. Weil Jesus auf dem Ölberg erscheint (Sacharja 14, 4), kann dieser Krieg nur in Israel stattfinden. Ich glaube nicht, dass Jesus so lange wartet, bis die Heere sich dort sammeln. Sie sind wahrscheinlich schon dort.

Vergleich mit dem Krieg nach dem 1000-jährigen Reich

In beiden Kriegen ist von “Gog aus Magog” die Rede. Das könnte der Grund sein, weshalb Roger Liebi den Hesekiel-Krieg mit diesem gleichsetzt, wie ich oben geschrieben habe. Könnten diese Kriege also identisch sein? Wenn wir die Textstellen (Hesekiel 3839 und Offenbarung 20, 7 – 10) miteinander vergleichen, dann fallen schon ein paar Unterschiede auf:

  • In Hesekiel 38 werden einige Völker namentlich genannt.
    In der Offenbarung kommen alle Völker nach Israel
  • Der Hesekiel-Krieg wird von Gott veranlasst als Gericht über Gog von Magog.
    Im Krieg in der Offenbarung verführt der Satan die Völker.
  • Das Gericht Gottes in Hesekiel 38 besteht aus einem regelrechten “Pottpourri”: Erdbeben, Steinschlag, überschwemmender Regen, Feuer, Schwefel und Verwirrung, in der die Angreifer einander vernichten.
    In der Offenbarung fällt lediglich Feuer vom Himmel, was aber genauso effektiv ist.
  • Nach dem Krieg in Hesekiel machen die Israeliten sieben Jahre Feuer mit den Waffen und benötigen sieben Monate, um die Toten zu begraben.
    Nach dem Krieg in der Offenbarung wird lediglich beschrieben, dass der Satan in den Feuersee geworfen wird.

Das sind – denke ich – schon recht überzeugende Beweise: Beide Kriege sind unterschiedlich. Sie nennen zwar beide Gog und Magog, aber das war auch schon die ganze Ähnlichkeit. Die Kriegsparteien, der Verlauf und das Ende des Krieges sind in beiden Fällen zu unterschiedlich, als dass man in ihnen den selben Krieg sehen könnte.

Am Ende der Zeit

Zum Schluss werden sich alle Links-Grünen ins Fäustchen lachen: Die Erde wird tatsächlich zerstört – allerdings muss ich sie auch gleichzeitig enttäuschen: Der Weltuntergang kommt weder durch eine “Pandemie” noch durch die “Klimaerwärmung”. Die Welt wird von Gott höchstpersönlich zerstört. Er schafft eine neue Erde, auf der wir für immer leben dürfen. Dabei sind Gott-Vater und Gott-Sohn direkt und sichtbar bei uns.

Was danach kommt und wie die Ewigkeit bei unserem Gott und Vater und bei unserem Herrn und Erlöser Jesus Christus aussehen wird, können wir uns nicht einmal vorstellen. Egal, was wir darüber gehört haben: Es ist das Schönste, was wir jemals erlebt haben – und bestimmt alles andere als langweilig.

Willst du dabei sein? Dann komm doch mit! Lade Jesus Christus in dein Leben ein und erkenne ihn als deinen Herrn an. Er ist ein Herr und König, der sich liebevoll um dich kümmern wird und mit dem du über alles reden darfst. Ihm ist keine deiner Sorgen zu groß, dass er sie nicht lösen könnte und keine deiner Fragen zu klein, dass er sich nicht darum kümmern könnte. Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass er sich auch um die scheinbaren Kleinigkeiten kümmert – und das auf eine Art und Weise, dass ich jedes Mal auf Neue darüber staune.


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