Die Römerstraße – der Weg zum ewigen Leben

Was eine Römerstraße ist, weiß so ziemlich jeder: In der Antike bauten die Römer Steinstraßen, damit das römische Heer – aber auch Kaufleute und Händler – schnell an ihr Ziel kamen. Heute sind Römerstraßen beliebte Touristenattraktionen. Sie umfassen ein Netz von 80.000 bis 100.000 Kilometer quer durch Europa. Viele von ihnen sind noch heute wichtige Staatsstraßen.

Auch die Bibel kennt eine solche “Römerstraße”. Sie zeigt den Weg zum Ewigen Leben. Der Name kommt aus dem “Römerbrief”, einem Brief, den der Apostel Paulus an die junge christliche Gemeinde in Rom schrieb. Paulus kannte die Gemeinde nicht, er hatte aber immer den Wunsch gehabt, sie zu besuchen. Um sich selbst vorzustellen, schrieb er den Römern als Referenz seiner Theologie.

Heute sind sich Theologen einig, dass der Römerbrief die zentralen Aussagen des christlichen Glaubens enthält. Jemand sagte einmal: “Wenn man die Bibel mit einem Ring vergleicht, ist der Römerbrief der Edelstein auf ihm. Die Spitze dieses Edelsteines ist das achte Kapitel.”

Weil Paulus die christliche Theologie so deutlich beschreibt, enthält der Römerbrief das Dogma (= Grundsatzaussagen) des christlichen Glaubens, das jedem Christ bekannt ist. Wer daran glaubt, ist ein Christ. Wer es nicht glaubt, ist noch von Gott entfernt.

Wir Christen glauben an ein Ewiges Leben, das Gott jedem seiner Kinder schenkt – Voraussetzung ist der Glaube an Jesus Christus und seinen stellvertretenden Tod am Kreuz. Wie kommt man dahin? Der Weg zu Gott führt über die “Römerstraße”, das sind bestimmte Verse aus dem Römerbrief. Diese Verse erkläre ich hier.

Gott ist aus der Schöpfung zu erkennen

… denn sein unsichtbares Wesen, nämlich seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit Erschaffung der Welt an den Werken durch Nachdenken wahrgenommen, sodass sie keine Entschuldigung haben.

Römer 1,18-20

Der Anfang unserer Reise auf der Römerstraße beginnt mit der Frage: Gibt es Gott überhaupt? Hier antwortet Paulus ganz klar: Ja, selbstverständlich gibt es ihn. Wie wir an einem Bild erkennen können, dass es einen Maler geben muss, können wir an der Schöpfung um uns herum erkennen, dass es Gott gibt.

Allerdings müssen wir hier einen Irrglauben ausräumen: Juri Gagarin, der erste Mensch, der im Weltraum war, sagte nach seiner Landung, dass er keinen Gott gesehen habe. Zu seiner Ehrenrettung muss man allerdings sagen, dass er von einem amerikanischen Journalisten gefragt wurde, ob er Gott gesehen habe. Diese Frage verneinte er. Als ich das gelesen hatte, war mein erster Gedanke: Wer eine dumme Frage stellt, bekommt manchmal auch eine dumme Antwort. Gott ist nicht in der Schöpfung, sondern aus der Schöpfung zu erkennen.
Ein Beispiel: Der Porsche 911 wurde von Ferdinand Porsche entwickelt. Wer einen Porsche in seine Einzelteile zerlegt, findet den Erbauer nicht. Dann könnte man sagen: “Es gibt keinen Ferdinand Porsche”. Das liegt daran, dass er lediglich an der Existenz seiner Schöpfung – dem Auto – erkennbar ist, aber nicht in jedem Auto, das er gebaut hat, sitzt.
So ist Gott selbst auch nicht in der Schöpfung zu finden. Die Frage des Journalisten war – höflich ausgedrückt – nicht besonders klug: “Sagt der Astronaut: Ich habe Gott im Weltraum nicht getroffen, obwohl ich schon so oft dort war. Sagt der Hirnchirurg: Und ich habe schon so viele kluge Menschen operiert und nicht einen einzigen klugen Gedanken gefunden!” Wir können an der Existenz der Erde, des Universums und der Naturgesetzte erkennen, dass es einen Schöpfer gibt.

Wir sind keine Zufallsprodukte der Evolution, sondern Geschöpfe des lebendigen Gottes. Die Evolutions-“Theorie” ist nicht dazu in der Lage, die Entstehung der einfachsten Zusammenhänge zu erklären. Die Bibel hat dafür eine klare Antwort: Alles, was wir sehen, hat seinen Ursprung in einem genialen Schöpfer. Hinzu kommt: In der Evolution sind alle gleich: egal, ob Affe, Schwein oder Mensch, das macht keinen Unterschied. Alle sind gleich viel wert. In der Schöpfung aber ist der Mensch das Ebenbild Gottes (1. Mose 1,27). Er erhält dadurch eine Würde, die ihn weit über die Tiere und sogar über die Engel hinaus hebt.

Sir Isaak Newton sagte einmal: “Wer nur halb nachdenkt, der glaubt an keinen Gott; wer aber richtig nachdenkt, der muss an Gott glauben.” Das heißt: Wer sich mit den Inhalten von Bibel und Evolution nicht richtig auseinandersetzt, der glaubt an eine Evolution. Wer sich aber richtig vertieft, der muss erkennen, dass die Evolution voller Widerspruch und deshalb falsch ist. Es muss also einen Gott geben.

Jeder braucht Erlösung

wie geschrieben steht: »Es ist keiner gerecht, auch nicht einer;

Römer 3,10

denn alle haben gesündigt und verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten,

Römer 3,23

12 Darum, gleichwie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch die Sünde der Tod, und so der Tod zu allen Menschen hingelangt ist, weil sie alle gesündigt haben

Römer 5,12

Kein Mensch denkt von sich, er sei schlecht. Niemand würde zugeben, etwas Böses zu tun. Jeder hat für sein Handeln gute Gründe und will doch nur das Beste. Kaum jemand fragt allerdings, wie andere Menschen das sehen und schon gar nicht, wie Gott das sieht.

Wir müssen uns dazu zunächst einmal Gedanken machen, wie Gott überhaupt ist: Gott ist unfehlbar, er tut nichts Böses – das kann er gar nicht, weil er zwar allmächtig ist und alles tun kann, aber nichts, was nicht seinem Wesen entspricht. Deshalb kann er uns nicht anlügen oder betrügen. Gott selbst ist ohne Falsch. In ihm gibt es nichts Bösartiges oder Hinterhältiges.

Das ist das Gegenteil von uns Menschen, deshalb ist jeder Mensch vor Gott schuldig. Das Anerkennen der eigenen Schuld (die Bibel spricht von “Sünde”) ist überhaupt der erste und entscheidende Schritt, den wir auf dem Weg zu Gott gehen müssen. Die Einsicht, selbst sündbeladen und vor Gott schuldig zu sein, ist der zentrale Punkt des christlichen Glaubens.

Eine wichtige Aussage enthält der Vers 23: “… sie verfehlen die Herrlichkeit, die sie vor Gott haben sollten.” Wir sollten Herrlichkeit vor Gott haben heißt: Wir sind dazu bestimmt, bei Gott zu leben; in Seiner Herrlichkeit und Seinem Reich. Dafür hat Gott uns geschaffen. Wir sollten Gemeinschaft mit Ihm haben. Er hat Sehnsucht nach uns und freut sich, wenn ein Mensch Gemeinschaft mit ihm haben will. Durch den ersten Sündenfall aber haben wir alles das verloren (1. Mose 3, 1-11). Genau so wie Adam und Eva nicht auf Gottes Verbot gehört haben und ihr Sohn Kain seinen Bruder Abel ermordete, sind auch wir heute schuldbeladen vor Gott. Die Wenigsten von uns haben einen Menschen ermordet. Aber unser Aufbegehren gegen Gott, indem wir nicht nach Seinen Geboten leben, macht uns schuldig. Auch Adam und Eva haben keinen Menschen ermordet. Aber schon an ihrem Sohn Kain können wir erkennen, dass eine “kleine” Sünde eine viel schwerere nach sich zieht. Deshalb ist der Ungehorsam Gott gegenüber bereits Sünde. Unsere Schuld macht es uns unmöglich, in Gottes Gegenwart zu leben.

Wir alle schieben Schuld nur zu gerne von uns und weigern uns, für etwas verantwortlich zu sein. Irgendwie steckt das im Menschen. Schon dem ersten Menschenpaar fiel nach dem Sündenfall nichts besseres ein, als andere verantwortlich zu machen (1. Mose 3, 12-19): Adam schiebt die Schuld Eva zu – und im Prinzip sogar Gott selbst (“die Frau, die du mir gegeben hast…”). Eva schiebt die Schuld der Schlange zu. Was meint Gott dazu? Vor ihm sind alle drei schuldig, deshalb werden alle drei bestraft. Wer schuldig ist, bleibt vor Gott schuldig. Eine “billige Ausrede” lässt Gott nicht zu. Er erlässt auch keine Schuld, weil andere ja “noch schuldiger” sind, oder weil man es “ja nur gut gemeint” hat. Nein, wir haben gesündigt, also sind wir schuldig.

Genauso steht Gottes Urteil über unser Leben. Jeder von uns – ohne Ausnahme – ist schuldig. Eine Ausrede oder ein Freikaufen mit vermeintlich “guten Taten” ist nicht möglich.

Der Lohn der Sünde ist der Tod

Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; aber die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.

Römer 6,23

Was kommt heraus, wenn Schuld vor Gott nicht bereinigt ist? Der Mensch bleibt schuldig – und muss sterben. Vor Gott können wir für unsere Schuld nur mit unserem Leben bezahlen.

Wo bleibt die Verhältnismäßigkeit? Wenn ich mal einen Kaugummi stehle, warum soll ich dafür sterben? Hier gibt zwar nicht der Römerbrief Antwort, aber der Jakobusbrief (Jakobus 2,10).

Jakobus war Leiter der ersten Gemeinde in Jerusalem und als Sohn von Maria und Josef Halbbruder Jesu. Er schreibt, dass die Übertretung einer einzigen Vorschrift den Bruch des gesamten Gesetzes zur Folge hat – und die Strafe für Gesetzesbrecher ist der Tod.

Wie ich schon schrieb, ist Gott heilig, sündlos und rein. Vor ihm kann keine Sünde – und sei sie noch so klein – bestehen. Also kann auch der Sünder nicht vor Gott erscheinen. Ein einfaches “Entschuldigung”, was wir ja in manchen Fällen murmeln, reicht definitiv nicht aus.

Das Fatale an der Sache ist vor allem: Gott rechnet nicht “böse” mit “guten” Taten auf. Ich kann, was ich einmal getan habe, nicht mit einer guten Tat ungeschehen machen. So handelt ja auch unser Rechtssystem: Ein Mörder bleibt ein Mörder und wird vor Gericht gestellt, auch wenn er heute bei der Tafel für Obdachlose das Essen austeilt.

Deshalb lautet die Antwort auf die Frage, ob man für das Stehlen eines Kaugummis sterben muss: “Ja”.

Das Gebot “Du sollst nicht stehlen” ist das achte Gebot und deshalb Teil des Gesetzes. Spätestens jetzt sollte klar sein, dass wir niemals das Gesetz erfüllen können. Viele bilden sich ein, die zehn Gebote halten zu können und halten sich für gut. Wer aber einmal sein Leben versucht unvoreingenommen zu betrachten, muss zugeben, dass das nie möglich ist. Vor allem, weil sich unsere Übertretungen aufhäufen und durch gute Taten nicht abgetragen werden können.

Wie kann denn dann überhaupt noch jemand zu Gott kommen?

In Jesus hat Gott selbst unsere Strafe getragen

Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.

Römer 5,8

18 Also: Wie nun durch die Übertretung des einen (= Adam) die Verurteilung für alle Menschen kam, so kommt auch durch die Gerechtigkeit des Einen (= Jesus) für alle Menschen die Rechtfertigung, die Leben gibt.

Römer 5,18

Ein Pastor erzählte einmal diese Geschichte:

Seine Tochter war immer wieder ungehorsam. Das änderte sich nicht, obwohl er sie ständig ermahnte. Irgendwann nervte es ihn und er musste zu drastischeren Maßnahmen greifen. Also sagte er ihr: “Wenn du noch einmal ungehorsam bist, setzt es eine Tracht Prügel.”

Es kam, wie es kommen musste: Eines Tages war das Mädchen wieder ungehorsam und er musste seine Drohung in die Tat umsetzen. Also ging er zu ihr in ihr Zimmer, schloss die Tür hinter sich und sagte ihr: “Du weißt, dass ich dir eine Tracht Prügel angedroht habe, wenn du wieder ungehorsam bist?” Das Mädchen erschrak: “Ja, Papa”, sagte sie, voller Angst vor dem, was nun kommen würde.

“Dann muss ich dich jetzt bestrafen. Denke aber daran, dass dein Papa dich sehr lieb hat.” Er zog seine Jacke aus – und schlug sich selbst sehr stark auf seinen Arm, bis die Haut rot wurde. Dem Mädchen kullerten die Tränen über die Wangen.

“Weißt du, was ich gerade getan habe?” “Ja, Papa. Du hast dir eine Tracht Prügel gegeben.” “Habe ich sie denn verdient?” “Nein. Ich war es.”

Ich weiß nicht, wie alt die Tochter des Pastors bei diesem Ereignis war. Wie er von ihr erzählte, schien sie noch recht klein gewesen zu sein. Sie hat in ihrem jungen Alter eine wichtige Lektion gelernt: Mein Papa liebt mich so sehr, dass er für mich eine Tracht Prügel einsteckt, die ich verdient hätte.

Wenn wir sündigen und gegen Gottes Gebote verstoßen, handeln wir uns keine Tracht Prügel ein. In unserem Fall geht es um Leben und Tod. Wir müssen für unsere Schuld sterben. Für uns gibt es keinen Weg zu Gott, weil wir schuldig sind. Gott will aber Gemeinschaft mit uns haben. Dafür hat er uns geschaffen. Deshalb: weil Gott uns liebt, hat er für uns das Wertvollste und Liebste gegeben, was er hat: seinen einzigen Sohn (Johannes 3,16). Wwir dürfen die gleiche Lektion lernen wie das Mädchen in der Geschichte: Gott, unser Vater im Himmel, liebt uns so sehr, dass er seinen einzigen Sohn für uns opfert – und Jesus liebt uns so sehr, dass er für uns starb.

Als Jesus auf der Erde war, hatte er keine Reichtümer angehäuft. Er hatte bis auf die Kleidung, die er trug, nichts besessen. Selbst das Kreuz, das er trug, gehörte ihm nicht – es war unseres. Die Schläge, die man ihm gab, galten nicht ihm, sondern uns. Der Tod, den er starb, war der unsere.

Jesus ist an unserem Kreuz unseren Tod gestorben. Er ist nicht gestorben, weil er den Mächtigen seiner Zeit zu offen die Meinung gesagt hat oder weil er sich in eine Situation verrannt hat, aus der er nicht mehr herauskam. Nein, Jesus ist freiwillig für dich und mich ans Kreuz gegangen (Johannes 10,18). Er ist dort freiwillig deinen und meinen Tod gestorben. Damit ist unsere Schuld – wie groß sie auch immer gewesen sein mag – vor Gott bezahlt. Deshalb war die Aussage von Papst Fanziskus reine Blasphemie, als er vom “Versagen Jesu am Kreuz” sprach.

Wenn aus deiner Familie jemand zum Tode verurteilt wird, kannst du ihn vielleicht freikaufen, indem du selber für ihn stirbst, aber das geht aber nur ein Mal – du hast ja nur ein Leben. Weil Jesus Gottes Sohn ist, ist sein Leben unendlich wertvoller ist als das unsere. Deshalb konnte er tatsächlich für die Sünde der ganzen Welt sterben und das Leben aller Menschen freikaufen. Jesu Leben ist so kostbar, das reicht für alle Taten aller Menschen aus allen Zeiten (1. Johannes 2,2).

Wir sind alle zum Tode Verurteilte, aber Gott bietet uns nicht nur die Begnadigung sondern eine vollständige Amnestie an. Eines musst du tun, damit die Amnestie gültig ist: Du musst sie für dich persönlich annehmen.

Nur demjenigen, der den stellvertretenden Tod Jesu für sich persönlich annehmen kann und daran glaubt, werden die Schulden erlassen. Oder anders ausgedrückt: Wir haben alle 2 Mrd Euro Schulden, aber jeder von uns hat einen Scheck über 2 Mrd Euro in der Tasche, Verfallsdatum: unser Todestag. Wir müssen ihn nur einlösen. Wer das nicht tut, bleibt auf seinen Schulden sitzen. Das also müssen wir schon tun: es für uns glauben. Das reicht. Wer sagt, dass wir noch mehr tun müssen (10 “Ave-Maria” beten oder 5 Kerzen anzünden oder irgendeinen anderen Hokuspokus), der lügt.

Das ist dir zu einfach? Das tut mir leid. Selbst wenn ich wollte, ich kann es dir nicht schwerer machen. Gerade weil es für uns Menschen so einfach ist, Vergebung zu erhalten, machen sie viele zu einer “billigen Gnade”. Das ist sie nicht: Jesus ist dafür am Kreuz im wahrsten Sinne des Wortes verreckt! Ja, die Vergebung ist Gnade. Aber billig ist sie nicht.

Gott macht es uns durch den Tod seines Sohnes so einfach. Aber selbst das scheint für viele zu schwer, weil sie es einfach nicht glauben wollen, wie die Pächter des Gutsherrn in dieser Geschichte:

Ein Gutsherr hatte viele Pächter, die aufgrund von Missernten in finanzielle Nöte geraten und deshalb bei ihm hoch verschuldet waren. Weil er seinen Leuten etwas Gutes tun wollte, veröffentlichte er in einem Aushang, dass er jedem seine Schuld erlassen würde, der am kommenden Freitag zwischen 17 und 18 Uhr in sein Büro käme.

Am Freitag um 16:45 Uhr war der Raum vor seinem Büro bis zum Bersten voll. Punkt 17 Uhr kam der Gutsherr, ging schweigend durch die Menge in sein Büro und schloss die Tür hinter sich. Nach einiger Zeit machte sich unter seinen Pächtern Unmut breit, weil nichts weiter geschah.

Um 17:15 Uhr kam ein altes Ehepaar in den Raum. Sie fragten, ob sie hier richtig seien, wenn sie ihre Schuld loswerden wollten. “Ja, aber bisher hat er noch niemanden die Schuld erlassen,” wurde ihnen gesagt. Sie fürchteten sich, sammelten aber all ihren Mut zusammen und gingen ängstlich in das Büro des Gutsherrn.

Er begrüßte sie sehr freundlich, suchte ihre Schuldscheine aus seinen Akten, machte sie ungültig und gab sie ihnen. Sie waren beide überglücklich. Der Gutsherr bat sie, bis 18 Uhr in seinem Büro zu warten. Als es 18 Uhr war, entließ er sie, verließ sein Büro und ging nach Hause. Niemand von denen, die pünktlich vor seinem Büro warteten, erließ er ihre Schuld, weil sie es ihm schlicht nicht geglaubt haben und sich ihre Schuldscheine haben geben lassen. Er hatte klar gesagt, dass sie in sein Büro kommen sollten, nicht, dass er sie aufrufen würde. Gott wirft uns die Vergebung nicht hinterher. Wir müssen sie uns schon bei ihm abholen, indem wir an sie glauben.

Wer Jesus als Herrn anerkennt und bekennt, wird gerettet

9 Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet.
10 Denn mit dem Herzen glaubt man, um gerecht zu werden, und mit dem Mund bekennt man, um gerettet zu werden;
11 denn die Schrift spricht: »Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden!«

Römer 10,9-11

Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.

Römer 10,13

Du hast Jesus als deinen Herrn und Retter anerkannt? Herzlichen Glückwunsch! Nun tu den Menschen in deiner Umgebung etwas Gutes und erzähle ihnen davon. Das ist nicht leicht und fordert Mut. Aber Jesus erwartet von seinen Jüngern, dass sie anderen Menschen von ihm erzählen (Matthäus 28, 19+20). Wer seine Freunde und Familienmitglieder liebt, erzählt ihnen von der großartigen Erlösung, die Jesus getan hat.

Unsere Rettung ist ein Geschenk. Wir sind ausschließlich aus Gnade gerettet. Es gibt nichts, was wir von uns aus tun könnten – bis auf eine Ausnahme: Wir müssen es glauben. Wir wurden also gerettet aus Gnade allein, was wir tun können ist glauben allein. Das hat Martin Luther in vier Worten zusammengefasst:

  • Sola Gracie – allein aus Gnade sind wir gerettet
  • Sola Fide – allein unser Glaube rettet uns
  • Sola Scriptura – allein die Schrift (=die Bibel) nennt den Weg zum Leben
  • Solus Christus – allein Jesus kann uns die Schuld vergeben

Im Prinzip sind diese vier Worte das gesamte Glaubensbekenntnis der Christenheit.

Durch Jesu Tod und unseren Glauben sind wir mit Gott versöhnt

Da wir nun aus Glauben gerechtfertigt sind, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus

Römer 5,1

Erlöst zu sein, ist wie nach Hause kommen. Es bedeutet, dass wir Gott “Vater” nennen dürfen. Die Bibel spricht sogar davon, dann wir ihn “Abba” nennen dürfen. In der hebräischen Sprache heißt dieses Wort “Papa”. So nennen heute israelische Kinder ihre Väter – und so dürfen wir Gott nennen. Unsere Rebellion gegen ihn ist zu Ende und wir haben Frieden mit ihm. Gott musste nie Frieden mit uns machen – wir mussten uns mit ihm versöhnen lassen. In der Geschichte vom verlorenen Sohnes (Lukas 15, 10-32) beschreibt Jesus, wie Gott ist: Wie der Vater in dem Gleichnis, so freut sich Gott über jeden Menschen, der zu ihm kommt.

Wer Jesus als seinen Retter anerkennt und Gott als Vater, der geht in keine Knechtschaft. Im Gegenteil: Wer zu Gott kommt, geht in die Freiheit. Das ist ja auch logisch: Wenn Gott uns liebt, wird er uns nicht unterdrücken, sondern Freiheit geben. Er will, dass wir seine Liebe erwidern – und wer von anderen geliebt werden will, gibt ihnen Freiheit, weil Liebe nur aus freien Stücken gegeben werden kann. Sie ist niemals erzwungen.

Wer gerettet ist, ist Eigentum Gottes und Himmelsbürger

So gibt es jetzt keine Verdammnis mehr für die, welche in Christus Jesus sind, die nicht gemäß dem Fleisch wandeln, sondern gemäß dem Geist.

Römer 8,1

38 Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,
39 weder Hohes noch Tiefes noch irgendein anderes Geschöpf uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.

Römer 8,38+39

Ich habe oben geschrieben, dass die Spitze des Römerbriefes das achte Kapitel ist. Die Verse 38 und 39 sind ein beeindruckender Beweis dafür. Und was bedeuten sie? Wir sind Gottes Eigentum und gehören ihm. Wer ihm gehört, wird von seiner Allmacht geschützt und darf in Freiheit leben. Es bedeutet, dass man vor den Menschen sicher ist – selbst vor dämonischen Mächten. Niemand kann uns etwas anhaben. Natürlich: Unser irdisches Leben kann bedroht werden und wir können sogar getötet werden. Aber niemand kann uns unser Bürgerrecht im Himmel nehmen. Wir gehören Gott und das bedeutet, dass wir nach unserem irdischen Leben bei ihm in Ewigkeit bleiben dürfen (Psalm23, 6).

Was noch zu sagen ist…

Ich habe den Weg zu Gott erklärt: Es ist Jesus Christ selbst. Er selbst ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch ihn (Johannes 14, 6). Wenn du dir nicht sicher bist, wie du dich entscheiden willst oder deine Entscheidung auf später verschieben willst, bedenke dieses:

2 Denn wenn das durch Engel gesprochene Wort zuverlässig war und jede Übertretung und jeder Ungehorsam den gerechten Lohn empfing,
3 wie wollen wir entfliehen, wenn wir eine so große Errettung missachten? Diese wurde ja zuerst durch den Herrn verkündigt und ist uns dann von denen, die ihn gehört haben, bestätigt worden.

Hebräer 2,2+3

Der Schreiber des Hebräerbriefes spricht davon, dass wir die Wahl haben: Bei Gott ewig zu leben oder ohne ihn zu sterben. Die Wahl, die wir haben, klingt brutal, ist aber wahr: Es geht hier tatsächlich um Leben oder Tod, Himmel oder Hölle.

Warte nicht zu lange mit deiner Entscheidung. Denn deine Zeit auf dieser Erde läuft irgendwann ab. Wo willst du die Ewigkeit verbringen?


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